Anleihe 2011/16 German Pellets GmbH insolvent

Die Anleger der German Pellets GmbH sorgen sich nach der Insolvenzanmeldung um ihr Geld. Aktuell steht ein großes Fragezeichen über dem Anlagekapital . Ein Teil  hat die Anleihe 2011/16 gezeichnet und sich auf die in diesen Tagen anstehende Auszahlung gefreut. Daraus wird erstmal nichts. Mehrere deutsche Wirtschaftsmedien hatten im Vorfeld der Gläubigerversammlung  über Probleme bei Deutschlands größtem Pellets-Produzenten.  Zur Versammlung kam es nicht mehr: German Pellets melde Insolvenz an. Das Amtsgericht Schwerin lehnte den Antrag auf Eigeninsolvenz ab. ZuInsolvenzverwalterin wurde Bettina Schmudde von White&Case aus Hamurg bestimmt. Zwischen 2011 und 2014 sind insgesamt Anleihen im Wert von 234 Millionen Euro ausgegeben worden.

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Am 10. Februar sollte eine Gläubigerversammlung für die Zeichner der Anleihe 2011/16 stattfinden. Hier sollte es um die Verlängerung der Laufzeit  für die Mittelstandsanleihe 2011/16 (ISIN DE000A1H3J6 7 / WKN A1H3J6)  bis 2018 gehen – bei verringertem Zinssatz von 5,25 statt 7,25 Prozent gehen. Gesichert werden sollte die Anleihe dann mit 50 % der Gesellschafteranteile. Die Anleger sollten über die Anleihebedingungen abstimmen und auf die Auszahlung in 2016 verzichten.

80 Millionen Euro hatte die German Pellets GmbH durch die Emmission von Inhaberschuldverschreibungen der Anleihe 2011/16 eingesammelt. Die sich daraus ergebenden Verbindlichkeiten hat man nach eigenen Ausgaben u.a. durch eine weitere Anleihe und den Verkauf von  Genussscheinen  auf 52 Millionen Euro reduzieren können. Aber auch die verbleibenden 52 Millionen wird man offensichtlich bis zum 31. März 2016 nicht auf den Anlegertisch legen können. Eventuelle wirtschaftliche Schwierigkeiten und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit sind wohl auch für den Einbruch des Anleihekurses auf aktuell bis zu  22 % des Kaufpreises (anleiheabhängig) verantwortlich. Der Verkauf der Anleihe ist also derzeit für Anleger keine wirkliche Option, denn es droht der Verlust von mindestens 50 % des Einkaufswertes. Trotzdem verabschieden sich aktuell viele Anleger von ihren Anteilsscheinen, da sie offenbar Totalverluste fürchten.

verbraucherschutz.tv rät betroffenen Anlegern, sich zeitnah um mögliche Schadensersatzforderungen zu kümmern und dafür juristischen Beistand in Anspruch zu nehmen.

Verlängerung der Anleihe 2011/16

Die German Pellets GmbH wollte in einer ersten Gläubigerversammlung am 10. Februar 2016 den Anleihegläubigern vorschlagen, die Inhaber-Teilschuldverschreibung 2011/16 (ISIN: DE000A1H3J6 7 / WKN: A1H3J6) aufzuwerten und anzupassen. Gemeint ist damit

  • eine Verlängerung der Anleihe um zwei Jahre auf den 31. März 2018
  • Erstrangige Besicherung durch 50 Prozent der Gesellschafteranteile
  • Anpassung des Zinssatzes auf 5,25 Prozent p.a.

Auf der Homepage des Unternehmens wurde  noch davon ausgegangen, dass der für die  bisherige Laufzeit geltende Zinssatz in Höhe von 7,25 Prozent zum 1. April 2016 planmäßig ausgezahlt werden kann.

German Pellets konnte das Anleihevolumen von 80 auf auf 52 Millionen Euro senken. Allerdings geht die Geschäftsleitung davon aus, das weitere Maßnahmen „potenziell nachteilig“ seien und man lieber den Weg der Laufzeitverlängerung gehen würde. Zwischen den Zeilen wird die wahre Problematik angesprochen: Durch den Handlungsdruck angesichts der bevorstehenden Auszahlung wird es schwierig, weiter zu planen und zahlungsfähig zu bleiben. Die Argumente, die für eine Verlängerung sprechen, dürften den Anlegern bekannt sein: Zuletzt gehört hatten sie die nämlich im Jahre 2011, als die Anleihe gut beworben gezeichnet wurde. Zwischenzeitlich hat die Insolvenz Fakten geschaffen.

Warnhinweis

Unter den Informationen zu „Investor Relations“ befindet sich übrigens ein Warnhinweis an die Käufer von German Pellets-Genussrechten:

„Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Die hohen Renditeaussichten sind realistisch, da diese bereits in den letzten fünf Jahren erzielt wurden (siehe Mitteilungen auf dieser Internetseite), jedoch besteht keine Garantie dafür. Außerdem ist diese Anlageform nicht durch den Bundes-Einlagensicherungsfonds abgedeckt. Der Interessent ist sich bewusst, dass eine Investition in ein Genussrecht der German Pellets GmbH ein langfristiges finanzielles Engagement darstellt, bei dem keinerlei Ertrags- oder Renditegarantien bestehen und dass politische oder ökologische Risiken bis hin zum Totalverlust nicht ausgeschlossen werden können.“

Engagierte Anwälte

Markus Jansen: Als einer der ersten Anwälte veröffentliche AJT-Partner Markus Jansen einen Artikel zum Thema „German Pellets“

Jens Graf: Rechtsanwalt Jens Graf hat ebenfalls außergewöhnlich umfangreich mit Bezug auf die „Telefonkonferenz“ berichtet

Florian Hitzlker: Auch der brüllmann-Anwalt Florian Hitzler berichtet ausführlich über German Pellets

Dr. Thomas Pforr: „Verantwortliche für Scdensersatz ermitteln!“

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