Die Angst bloggt mit

Abmahnungen, böse Anrufe, falsche Anschuldigungen – die Liste der Repressalien, denen Verbraucherschutz-Blogger ausgeliefert sind, wäre auch durch den Posten „Rechnungen für angebliche Copyrightverletzungen“ schon lang und übel genug. Aktuell mahnt z.B. der Axel Springer Verlag Blogger ab, die aus Artikeln der Bild, oder der Bild am Sonntag zitieren. Auch Nachrichtenagenturen beginnen damit, Anwaltskanzleien mit der Einforderung ihrer Copyrights zu beauftragen.

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Um eins ganz klar zu sagen: Rechtlich sind diese Urheberschutzverletzungen nicht legitimierbar und die Rechnungstellungen ok. Ich hatte nur gedacht, das für Blogger andere Gesetze gelten, bzw. dass man das reine Teilen von Inhalten ohne direkten kommerziellen Gewinn NICHT als Verletzung des Copyrights, sondern eher als willkommene Werbung für den Herausgeber definieren würde – Falsch gedacht!

BILD möchte nicht, dass man BILD-Inhalte verbreitet – so einfach ist das!

Was mich nur hier zum Schreiben des Artikels verleitet ist die Tatsache, dass ohne das „Share“-Prinzip die Grundbasis der Blogger-Szene in Gefahr ist und WEB2.0 verkommt zur Abfolge unkalkulierbarer Wagnisabwägungen. Wenn ich niemanden mehr aus der „Bild am Sonntag“ zitieren darf ohne vorher mit Zeilenzähler und Gesetzbuch zu prüfen, was ich darf und was nicht, dann werde zumindest ich demnächst keine Inhalte mehr teilen und werde mit einer ganz einfachen Texterkennungssoftware das Internet durchstöbern nach Texten von mir, für die der Veröffentlicher keine ausdrückliche Genehmigung hat. Werde ich SAT1 verklagen, weil im SAT1-Forum Texte von mir ohne meine Einwilligung publiziert werden? Sicher nicht, ich könnte es ja gar nicht leisten. Warum der Axel Springer Verlag es tut: Weil er es leisten kann! Weil er die „Logistik“ dafür hat. Schade – bislang hatte es so ausgesehen, als ob man Öffentlichkeitsarbeit, Verbraucherschutz etc. auch ohne komplizierten Apparat leisten könnte und darauf das Hohe Lied des WEB2.0 gesungen, Google-Alerts gepriesen und verlinkt was das Zeug hält. Diese „Schöne neue WEB2.0-Welt“ liegt in Schutt & Asche….

Wo soll das hinführen? Sicher, dem Axel Springer Verlag ist das egal, den Nachrichtenagenturen auch. Ich habe einfach nur Angst davor, dass diese Engagements der Bloggerszene genau den Zahn ziehen, den sie braucht um Abzocker, Betrüger als das im Internet öffentlich bdarzustellen, was sie sind: „Schlechte Menschen“ und das auch nur, um den Profit eines Verlages zu vergrößern.

Bild, ganz speziell Computerbild präsentiert sich gern als Mitstreiter auf der Seite des kleinen Mannes. Die Blogger haben die Werbung gemacht für den „Abzock-Warner“ – im schlimmsten Fall erhalten sie dafür jetzt eine Kostenrechnung. Dass es dabei letztendlich auch nur um Geld geht ist eigentlich klar.

1 comments
  1. „BILD möchte nicht, dass man BILD-Inhalte verbreitet – so einfach ist das!“

    Dann sollen sie endlich dieses Schmierenblatt einstellen. Viele andere Medien übernehmen Lügen zu oft ungeprüft von der Bild.

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