Irgendwann ist es bei jedem Auto so weit: Irgendein Teil hat einen Defekt und muss repariert oder ausgetauscht werden. Bei der Auswahl der Autowerkstatt sollte dann einiges beachtet werden.
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Provisionen lassen die Preise steigen
Nicht erst seit dem Abgasskandal hat die Fahrzeugbranche einen leicht zweifelhaften Ruf. Zahllose Verbraucher ärgern sich über Gebrauchtwagen, die nicht halten, was sie versprechen, einen höheren Benzinverbrauch als vom Hersteller angegeben und viele weitere Dinge. Für Ärger sorgen auch Autowerkstätten mit oft überhöhten Preisen. Wie können sich Verbraucher schützen?
Was kaum jemand weiß: In vielen Autowerkstätten ist es üblich, dass die Betreiber mit den Herstellern von Ersatzteilen Kooperationsverträge abgeschlossen haben. Bringt ein Autofahrer sein defektes Fahrzeug in die Werkstatt, wird der Betreiber das benötigte Ersatzteil bei seinem Partner bestellen und dafür eine Provision kassieren. Die Zeche zahlt der Verbraucher, der für das benötigte Ersatzteil häufig wesentlich mehr Geld hinblättern muss als nötig.
Ersatzteile selbst beschaffen spart Geld
Verbraucher können sich gegen diese Praxis wehren, indem sie eine Autowerkstatt suchen, die mitgebrachten Ersatzteile verbaut. Der Autofahrer zahlt dann nur die tatsächlich anfallenden Arbeitskosten des KFZ-Mechanikers und eventuell bei der Arbeit benötigte Kleinteile. Er kann jedoch die benötigten und häufig sehr kostspieligen Ersatzteile wie Katalysatoren, ganze Auspuffanlagen oder sogar einen Motor selbst online zum bestmöglichen Preis beschaffen.
Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Ersatzteile sollten nur von namhaften Herstellern bei zuverlässigen Onlineshops gekauft werden. Diese tragen mindestens ein Gütesiegel und haben ein gut auffindbares Impressum mit Postanschrift und Telefonnummer. Auf keinen Fall sollten Ersatzteile aus dubiosen Quellen zum Beispiel über Auktionsplattformen gekauft werden. Bei dem „fast neuen Motor“, der „von privat“ angeboten wird, könnte es sich durchaus um den Motor aus einem gestohlenen Fahrzeug handeln. Auch vor billigen Ersatzteilen aus Fernost wird gewarnt. Diese entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsstandards und fallen spätestens beim nächsten TÜV durch.
Autowerkstätten im Internet recherchieren
In Deutschland wurden alleine im Jahr 2016 rund 39,1 Millionen Reparaturen und Wartungsarbeiten an PKWs ausgeführt. Dafür bieten rund 38.000 Autowerkstätten im ganzen Land ihre Dienste an. Sich in diesem Dschungel an Angeboten zurechtzufinden, ist nicht immer leicht. Wer Glück hat, kennt im Freundeskreis einen Werkstattbesitzer oder einen zuverlässigen KFZ-Mechaniker, dem er das eigene Auto anvertraut. Ansonsten können diverse Online-Vergleichsportale helfen. Es lohnt sich in jedem Fall, vor dem Besuch einer neuen Werkstatt im Internet bisherige Bewertungen durchzulesen und so zu ermitteln, ob es sich um einen zuverlässigen fairen Anbieter handelt.
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