Bei dem Bodenrichtwert handelt es sich um den Durchschnittspreis für unbebaute Grundstücke in bestimmten Regionen. Der jeweilige Wert bezieht sich dabei stets auf den Preis pro einem Quadratmeter.
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Die Veröffentlichung der Bodenrichtwerte geschieht durch einen Gutachterausschuss für Grundstückswerte – jeweils in den einzelnen Bundesländern. Für die Ermittlung der Bodenrichtwerte nutzen die Gutachter die Preise, welche bei den notariell beurkundeten Verkäufen von Grundstücken in einem gewissen Zeitraum erzielt wurden.Geht es um die Ermittlung des Wertes von Immobilien, spielt der Bodenrichtwert eine äußerst wichtige Rolle – insbesondere, wenn keine Anwendung des sogenannten Vergleichswertverfahrens möglich ist. Daneben stellt der Bodenrichtwert auch die Basis für die Besteuerung dar, welche auf Grund und Boden anfällt.
Entnommen werden kann der Bodenrichtwert für eine bestimmte Region Bodenrichtwerttabellen oder Bodenrichtwertkarten. Die Preise beziehen sich dann stets auf die jeweiligen Bodenrichtwertzonen. Diese können sowohl ganze Orte als auch nur einzelne Stadtteile und Straßen umfassen, welche vergleichbare Werte aufweisen.
Die Bodenrichtwertkarten und -pläne
Diejenigen, die sich darüber informieren möchten, welchen Bodenrichtwert ein Grundstück aufweist, können diese Information überaus einfach und schnell einer Bodenrichtwertkarte entnehmen. Bei BORSIS-D handelt es sich um das bekannteste Informationssystem für Bodenrichtwerte – dieses wird heute von den meisten Bundesländern verwendet.
BORSIS-D stellt ein interaktives System dar, welches auf eine grafische Darstellung der Bodenrichtwerte auf digitalen Landkarten oder Stadtplänen setzt. Im Internet können diese Karten und Pläne öffentlich und kostenfrei eingesehen werden, so also zum Beispiel auch die Bodenrichtwerte der Stadt/Region Aachen. Die Verantwortung für den Inhalt tragen die Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse, welche die Bodenrichtwerte ermitteln.
Dennoch ist im Hinterkopf zu behalten, dass es sich bei BORSIS-D um einen informellen Service handelt. Er stellt lediglich allgemeine Informationen hinsichtlich der jeweiligen Bodenrichtwerte zur Verfügung. Falls weitere Details zu einem Bodenrichtwert gewünscht werden, ist eine Beantragung einer amtlichen Auskunft bei dem zuständigen Gutachterausschuss zu empfehlen.
Dafür werden die Bodenrichtwerte genutzt
Es lassen sich ganz unterschiedliche Situationen ausmachen, in denen es nötig ist, auf die Bodenrichtwertkarten zurückzugreifen.Ein Beispiel stellt die Ermittlung eines Grundstückswertes dar. Geht es um die Berechnung des Preises für ein Grundstück zu dem Zweck eines Verkaufs, besteht in dem Bodenrichtwert eine überaus wertvolle Orientierungshilfe. Dennoch – für die Grundstückswertermittlung ist lediglich der Bodenrichtwert nicht ausreichend. Es müssen dabei noch weitere Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel die Lage, die Bebauungs- und Nutzungsmöglichkeiten, sowie auch die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks.
Daneben hilft die Bodenrichtwertkarte auch dabei, eine Immobilienbewertung vor dem Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung durchzuführen. Um den späteren Verkaufspreis zu ermitteln, besteht in dem Bodenrichtwert des jeweiligen Immobilienstandortes ein wichtiger Faktor. Doch auch hier dient der Wert lediglich als Grundlage – der tatsächliche spätere Verkaufspreis liegt in der Regel wesentlich höher als der bloße Bodenrichtwert. Für die genaue Wertermittlung der Immobilie können verschiedene Verfahren genutzt werden, wie das Ertragswertverfahren, das Sachwertverfahren und auch das Vergleichswertverfahren.
Besonders für Kapitalanleger ist der Bodenrichtwert auch aus einer steuerlichen Perspektive von Bedeutung. Nach dem Kauf eines bebauten Grundstückes ist nämlich eine separate Ermittlung des Werts von Grundstück und Gebäude nötig. Ausschließlich der Anteil des Kaufpreises, der sich auf das Gebäude auf dem Grundstück bezieht, bringt einen steuermindernden Effekt bei der Absetzung für Abnutzung – zu der Abnutzung eines Grundstückes kommt es schließlich kaum.
