Razzia bei Porsche gilt hochrangigem Manager

Bei der aktuellen Razzia bei Porsche steht erstmals auch ein hochrangiges Vorstandsmitglied im Fokus der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat am 18. April mit 200 Einsatzkräfte der Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern mehrere Porsche-Gebäude durchsucht. Wieder sollte es um den Nachweis des Betruges und der strafbaren Werbung gehen. In Bezug auf mögliche Manipulationen der Abgasreinigung von Dieselautos wird gegen drei Beschuldigte ermittelt. Unter den drei Verdächtigen ist auch ein ranghohes Mitglied des Porsche-Vorstandes sowie ein Mitglied des höheren Managements.

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Rechtsanwalt Dr. Hartung, der bereits zahlreiche Cayenne- und Macan-Besitzer in Klagen gegen Porsche-Händler und den Hersteller selbst vertritt: „In möglichen Betrugsklagen gegen den Hersteller ist es natürlich entscheidend, ob Manipulationen von oben gesteuert wurden oder nicht. Wird Managern Fehlverhalten vorgeworden, dann hat das Auswirkungen auf die Schuldfähigkeit der kompletten Marke.“

Schon jetzt urteilen die meisten deutschen Landgerichte sehr verbraucherfreundlich in Bezug auf Rückgaben von Porsche der Schadstoffklasse 6. Die aktuellen Ermittlungen könnten unter Umständen ergeben, dass auch Cayenne und Macan der Schadstoffklasse 5, also ältere Modelle betroffen sein könnten, drunter auch der Panamera.

Die großen Porsche Diesel-SUV (Cayenn, Macan) werden ausnahmslos von VW-Tochter Audi motorisiert. Deren V6- und V8-Motoren stehen unter dem dringenden Verdacht, die Abgasregelung je nach Belastung des Motors herunter zu regeln und nur auf dem Prüfstand EU-konforme Werte zu produzieren. Porsche spielt das Unschuldslamm und klagt bereits gegen Audi . Dr. Hartung: „Sollte sich herausstellen, dass hochrangige Porsche-Manager von den Motormanipulationen wussten, dann wird es eng für Porsche und der ‚Schwarze Peter‘ bleibt im Haus!“

Rechtsanwalt Hartung ist Herausgeber des Portals pkw-rueckgabe.de, Kooperationsanwalt der IG Dieselskandal und seit 2015 engagierter Rechtsbeistand für Verbraucher und Unternehmer, die sich mit den Konsequenzen des Dieselskandals nicht abfinden wollen.

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