Für die Verbraucher steigen die Strompreise. Und das, obwohl sich die Strompreise an der Börse seit Fukushima 2011 halbiert haben. Die EEG-Umlage steigt immer weiter und wird von den Stromanbietern an die Kunden weitergegeben, so dass der Strompreis steigt. Warum so viele Kunden mehr als nötig für den Strom zahlen, was an der Börse passiert, warum die großen Stromanbieter RWE, E.ON, Vattenfall und Co. die günstigen Preise nicht an die Kunden weitergeben und welchen Einfluss Sie als Kunde auf den Strompreis haben, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Wie Verbraucher den Strompreis beeinflussen können
In erster Linie können Verbraucher den Strompreis durch einen Anbieterwechsel beeinflussen. Wenn der alte Anbieter eine Preiserhöhung ankündigt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei einer nur geringen Preiserhöhung bleiben die alten Verträge oft bestehen, da ein Wechsel nicht ohne Aufwand funktioniert. Doch wer ein wenig Zeit investiert, kann jährlich einige Hundert Euro sparen. Wer sich für den Wechsel entscheidet, findet hier einige Tipps und Hinweise, was dabei zu beachten ist.
Regionale Stromanbieter
Regionale Stromanbieter sind oft die günstigere Alternative zu den großen Anbietern. Diese kleineren Stromanbieter finden Sie auf diversen Vergleichsseiten oder durch direkte Suche nach Anbietern aus Ihrer Region. Energis ist der Energieversorger für das kleinste Bundesland Saarland mit Sitz in Saarbrücken.
Stromanbieter Saarbrücken
Energis bietet seit 1999 Strom, Erdgas und Wasser an. Der regionale Anbieter setzt nicht nur auf Energieeffizienz, sondern bietet auch das Kundenvorteilsprogramm Watt für Dich an, mit dem Kunden durch Schritte WATT Punkte machen und diese in Prämien eintauschen können.
Sinkende Börsenpreise
Die sinkenden Strompreise an der Börse haben viele Gründe. Der Hauptgrund hängt jedoch mit den erneuerbaren Energien zusammen. Bis 2009 wurde an die Stadtwerke Ökostrom geliefert. Ab 2010 war das nicht mehr der Fall. Ökostrom muss seitdem an der Börse verkauft werden, was dazu geführt hat, dass im Strommix zwar Ökostrom auftaucht aber reell kein Ökostrom ankommt. Ökostrom wird seit 2010 auf dem Spotmarkt verkauft, also zum Beispiel mittels Devisen und Wertpapieren, was zu sinkenden Strompreisen an der Börse führt.
Vorteile für die Stadtwerke
Seitdem die Stadtwerke nur noch konventionellen Strom liefern, haben sie weniger Aufwand, da die Einbindung des Ökostroms entfällt. Die Strompreise an der Börse sinken, doch die Anbieter geben die niedrigen Preise nicht an die Kunden weiter. Warum nicht?
Risikolose Vollversorgungsverträge
Der Grund, warum die günstigen Börsenpreise nicht an die Kunden weitergegeben werden, ist, dass die Stadtwerke diesen günstigen Strom gar nicht kaufen. Den Aufwand und das Risiko überlassen sie Vorlieferanten, mit denen sie über mehrere Jahre Vollversorgungsverträge abgeschlossen haben. Für sie bleibt dadurch der Einkaufspreis fix und schwankt nicht.
Warum steigen die Preise?
Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) schreibt vor, dass die Verbraucher für die Kosten der erneuerbaren Energien zahlen sollen. Dabei geht es unter anderem um die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Wind-, Wasser- und Solarenergie. Diese EEG-Umlage steigt durch die Vorgänge an der Börse immer weiter, wodurch auch die Strompreise für den Endverbraucher steigen.
So günstig ist der Strom wirklich
Kurz nach dem Unfall in Fukushima betrug der Strompreis an der Börse noch sechs Cent pro Kilowattstunde. Mittlerweile beträgt er nur noch 2,8 Cent pro Kilowattstunde. So günstig kaufen Großabnehmer und Industrie 2018 den Strom. Seit über zehn Jahren war der Preis nicht niedriger. 2022 wird der Strom etwa drei Cent pro Kilowattstunde kosten.