Die wichtigen Börsen-Infos kamen per Mail – tausenden von gutgläubigen Anlegern kamen sie teuer zu stehen: Das Berliner Landgericht hat einen für die deutsche Anleger-Szene sehr interessantes und auch bedeutsames Urteil gefällt und den ehemaligen N24-Börsenberater und Buchautor Markus Frick zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt und natürlich zur Bewährung ausgesetzt. Es fließt zwar noch Geld in die Staatskasse zurück – so immerhin 42 Millionen Euro aus einer Treuhandgesellschaft, und 420.000 Euro aus Fricks Privatschatulle. Insider gehen davon aus, dass es für den Selfmademan und gelernten Bäcker allenfalls ein Sturm in der Portokasse ist, der ihn ansonsten nicht allzusehr belasten dürfte. Das Treuhandvermögen wurde vom Gericht als Erlös aus Markus Fricks unzulässigen Manipulationen gewertet. Einen Betrug wollte man nicht erkennen.
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Zwischen September 2005 und Juni 2007 soll Markus Frick mit Hilfe seiner breit aufgestellten email-Dienste Börseninformationen verteilt haben, die letztendlich wohl nicht der Anlegerinformation dienten, sondern eigene Frick-Interessen verfolgten. So empfahl er gern Aktien, die er selbst besaß, um deren Kurse zu beeinflussen.
Bedenklich am Berliner Frick-Urteil ist, dass die Richter fein unterschieden zwischen Betrug und Kursmanipulation. Für einen echten Betrug fehlte offensichtlich die nachgewiesene Gewinnerzielungsabsicht und damit auch der klare Wille, Opfer zu schädigen.
Die Staatsanwaltwaltschaft war dennoch nicht zimperlich und forderte für die Börsenmanipulationen drei Jahre Haft, was Signalwirkung gehabt hätte auf eventuelle Nachahmer des Frick-Systems. Dem droht übrigens kein Berufsverbot oder ähnliches – dafür ist der Beruf „Finanzberater“ einfach nicht genügend definiert. Finanzberater kann sich nach dem aktuellen Frick-Urteil nachwie vor jeder nennen, der andere gern in Finanzen berät. Ob er das gut, schlecht oder nur zur eigenen Wertschöpfung macht und ob er dafür qualifiziert ist – das bleibt eine Nebensache.
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Ich bin auch ein Frick-Geschädigter. Hatte mich im Februar der Sammelklage gegen ihn angeschlossen und dafür bezahlt.
Auf Rückfrage bei dem Rechtsanwalt, der mich damals kontaktiert hatte, bekam ich letzte Woche den Bescheid, dass er in dieser Sache nicht mehr tätig wäre und mir nicht helfen könne.
Meine Frage:
Hat jemand einen Rat, wie ich an die damals verlorenen 2.100 Euros komme? Eventuell über Markus Frick direkt? Aber mir fehlt seine aktuelle E-Mail-Adresse