Porsche muss die Rückrufaktionen für die Diesel-SUV der Schadstoffklasse 6 massiv ausweiten. Sollten Ende des Jahres 2017 nur knapp über 20.000 Porsche zurückgerufen werden, stehen nun über 60.000 Porsche Cayenne und Macan auf der „Schwarzen Liste“ des Kraftfahrtbundesamtes. Die Behörde hatte bei über 50.000 Macan illegale Abschaltvorrichtungen oder sonstige Manipulationen nachgewiesen, außerdem bei über 6000 Cayenne mit 4,2 Liter 8-Zylinder-Motor. Mitte Mai war der Autobauer auf die dringende und nicht diskutierbare Notwendigkeit der Abschaltung dieser Vorrichtungen aufgefordert worden. Hier mehr zur Porsche Rückrufaktion.
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Das Kraftfahrtbundesamt hatte festgestellt, dass in 60.000 Porsche Cayenne und Macan insgesamt fünf nicht den Zulassungsgenehmigungen entsprechende Abschalteinrichtungen verbut wurden. Die aktuellen Erkenntnisse beziehen sich dabei aber nicht auf die Rückrufaktion, die bereits Ende des vergangenen Jahres angekündigt wurde und weitaus weniger Autos betraf.
Der Mai-Rückruf soll 60.000 Porsche – sogenannte SUV – betreffen, darunter der Cayenne 4,2 Liter als 8-Zylinder „V“ sowie die Porsche Macan mit dem 6 Zylinder 3 Liter-V-Motor. Schon seit Monaten sind die beliebten Statusmodelle nicht mehr als Diesel bestellbar.
Für die Eigentümer des Cayenne mit 3-Liter-Motor (TDI) macht das aber eigentlich keinen Unterschied, ob ein Auto von ein oder zwei Rückrufen betroffen ist – dadurch steigen allenfalls die Aussichten auf eine erfolgreiche Rückgabe im juristischen Verfahren. Die Kooperationsanwälte der IG Dieselskandal empfehlen angesichts drohender Fahrverbote sich zeitnah um die Rückgabe eines betroffenen Porsche oder um Schadensersatz zu kümmern. Zuletzt hatte Hamburg als erste Stadt Deutschlands Fahrverbote für Diesel in Teilen der Innenstadt verhängt.
Die Anwälte vertreten zahlreiche Eigentümer von Panamera, Cayenne und Macan in gerichtlichen und außergerichtlichen Verfahren und bieten bei fehlender Deckung durch die Rechtschutzversicherung grundsätzlich für 6 oder 8-Zylinder-Diesel-Modelle eine kostenlose Erstberatung und bei Bedarf eine attraktive Prozesskostenfinanzierung an.
Bei der aktuell festgestellten Manipulation soll es sich u.a. um eine unzulässige Aufwärmvorrichtung handeln, die dem Motor auf dem Prüfstand eine optimale Schadstoff-Verarbeitung beschert. Außerhalb der Laborbedingungen läuft der Softwaremodus nicht an und der Motor produziert unterhalb bestimmter Temperaturen deutlich zu viel Stickoxid. Allein beim Macan waren den KBA-Prüfern insgesamt 5 Unzulässigkeiten aufgefallen, die sich in die Abgasverarbeitung entgegen der Zulassungsgenehmigung einschalten. Dadurch erlischt die Zulassungsgenehmigung, wenn nicht nachgearbeitet wird.
Das Bundesverkehrsministerium teilt auf Anfrage mit: „Das KBA hat im Zuge von Messungen Abschalteinrichtungen festgestellt, die unzulässig sind. Aus diesem Grunde wurde per Bescheid am 14.05. bzw. 16.05. ein verpflichtender Rückruf eingeleitet“. Aufgrund der eingebauten Abschalteinrichtungen kann es im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten NOx-Emissionen kommen. Porsche muss diese Manipulationen entfernen.
Unsere Befürchtung: „Wie das Auto anschließend läuft und wie die Verbrauchswerte aussehen steht in den Sternen!“
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