Der Widerruf der Autofinanzierung ist eine interessante Möglichkeit, aus dem Kreditvertrag auszusteigen, das Fahrzeug abzugeben und sich seine geleisteten Raten zurĂŒckzuholen. Das gilt fĂŒr Diesel-Fahrzeuge genauso wie fĂŒr Benziner. âBeim Widerrufsjoker spielt die Antriebsart keine Rolle. Entscheidend ist, dass die Bank fehlerhafte Verbraucherinformationen verwendet hat. Und das ist einer ganzen Reihe von Banken passiertâ, sagt RechtsanwĂ€ltin Stefanie Fandel, FachanwĂ€ltin fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht bei Hartung RechtsanwĂ€lte.
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Verschiedene Gerichtsurteile z.B. gegen die VW Bank oder die Mercedes Benz Bank liegen bereits vor. Nun hat das OLG Oldenburg angekĂŒndigt, dass es die KreditvertrĂ€ge der BMW Bank und Opel Bank fĂŒr fehlerhaft hĂ€lt und der Widerruf deshalb wohl zulĂ€ssig ist.
In den Berufungsverfahren gegen die Opel Bank (Az.: 8 U 216/18) und gegen die BMW Bank (Az.: 8 U 131/18) ist das OLG Oldenburg offenbar zu der Auffassung gekommen, dass die KreditvertrĂ€ge zur Autofinanzierung schwerwiegende formelle Fehler enthalten, die auch Jahre nach Abschluss des Kreditvertrags noch zum Widerruf berechtigen. Besonders die Angaben in der Widerrufsbelehrung seien widersprĂŒchlich und fehlerhaft. Folge ist, dass die 14-tĂ€gige Widerrufsfrist nie in Lauf gesetzt wurde und der Darlehensvertrag immer noch widerrufen werden kann.
Da bei Autofinanzierungen hĂ€ufig ein sog. verbundenes GeschĂ€ft vorliegt, sticht der Widerrufsjoker gleich doppelt. Denn durch den erfolgreichen Widerruf wird sowohl der Kreditvertrag als auch der Kaufvertrag rĂŒckabgewickelt. Praktisch heiĂt das, dass der Verbraucher das Fahrzeug an die Bank gibt und seine geleisteten Raten inklusive einer möglichen Anzahlung zurĂŒckbekommt. Im Idealfall muss sich der Verbraucher bei Autofinanzierungen, die nach dem 12. Juni 2014 geschlossen wurden, keinen Wertersatz fĂŒr die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen. âDoch auch wenn die Bank Anspruch auf einen Nutzungsersatz hat, ist der Widerruf der Autofinanzierung in der Regel eine finanziell interessante Optionâ, so RechtsanwĂ€ltin Fandel.