Die verborgene Kostenfalle Kinderdepot: Warum das vermeintlich günstige Sparmodell zum teuren Risiko wird

Kostenfalle Kinderdepot Kostenfalle Kinderdepot

Wenn Eltern für die finanzielle Zukunft ihrer Kinder vorsorgen möchten, stehen oft zwei Optionen im Raum: ein Depot oder eine Versicherung. Beide setzen auf Investments, häufig in ETFs – doch worin unterscheiden sich diese Ansätze, und welche Lösung ist besser geeignet?

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Wir von Verbraucherschutz haben uns genau dieser Frage angenommen. In einem umfassenden Test haben wir die gängigsten Sparmodelle untersucht, um die beste Kinderanlage zu finden und Eltern eine verlässliche Orientierung zu bieten. Die Ergebnisse unseres Tests sind ebenso überraschend wie aufschlussreich.

1. Depots: Geringe Gebühren mit versteckten Kosten

Werbung für verschiedene Neobroker vermittelt den Eindruck, dass Depots die günstigste Möglichkeit für Eltern sind, um Vermögen für ihre Kinder aufzubauen. Doch unser Test zeigt: Hinter den niedrigen oder vermeintlich kostenlosen Gebühren verstecken sich zahlreiche Kosten, die Anleger oft übersehen.

Die „unsichtbaren“ Gebühren: Spreadkosten und Co.

Spreadkosten – die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines ETFs – sind eine der häufigsten versteckten Gebühren und scheinen auf den ersten Blick gering zu sein. Doch bei genauer Betrachtung summieren sich diese Kosten schnell.

Laut einer Analyse eines Finanzportals können Spreadkosten je nach Anbieter und ETF zwischen 0,2% und 1% pro Transaktion betragen. Unsere Tests haben ergeben, dass diese Gebühren bei monatlichen Sparplänen über die Jahre zu erheblichen Verlusten führen können.

Beispiel: Ein monatlicher Sparplan über 18 Jahre mit 100 Euro bei einer durchschnittlichen Spreadgebühr von 0,5% verursacht Zusatzkosten von rund 1.080 Euro – Geld, das direkt die Rendite schmälert.

Steuern auch ohne Gewinne: Die Vorabpauschale

Ein weiteres Risiko für Depotanleger ist die sogenannte Vorabpauschale, die mit der Investmentsteuerreform 2018 eingeführt wurde. Auch hier zeigt unser Test: Viele Eltern unterschätzen diese Steuerregelung und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Rendite.

Regulatorische Änderungen: Das Ende der günstigen Neobroker?

Die EU plant, ab 2026 „Payment for Order Flow“ (PFOF) zu verbieten – eine Methode, mit der Neobroker derzeit Einnahmen erzielen, indem sie Aufträge ihrer Kunden an bestimmte Handelspartner weiterleiten und dafür Provisionen erhalten. Dieses Modell ermöglicht es vielen Anbietern, extrem niedrige oder gar keine Gebühren für die Kunden anzubieten.

Unser Test zeigt, dass diese Änderung voraussichtlich zu einem massiven Anstieg der Orderkosten führen wird – bis zu 300%. Was heute günstig erscheint, könnte morgen ein Kostenfresser sein.

2. Steuerliche Nachteile: Warum Depots langfristig teuer werden

​​Steuerfalle ETF-Depot

Viele Eltern unterschätzen, wie stark die Steuerbelastung die Rendite eines Depots beeinflusst. Kapitalerträge in Deutschland unterliegen der Abgeltungssteuer von 25%, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Jede Dividende, jeder Strategiewechsel und jede Umschichtung wird sofort steuerlich erfasst – mit langfristigen Folgen für die Rendite.

Der Steuer- und Strategiewechsel-Effekt

Nehmen wir an, ein Elternpaar investiert über 18 Jahre monatlich 100 Euro in ein Depot für ihr Kind mit einer durchschnittlichen Rendite von 6%. Wenn sie während dieser Zeit einmal ihre Strategie anpassen und beispielsweise von einem globalen ETF auf einen anderen umschichten, könnte dies eine Steuerlast von bis zu 2.000 Euro auslösen.

Zukünftige Steuererhöhungen: Ein reales Risiko

Die Kapitalertragssteuer steht seit Jahren im Fokus politischer Diskussionen. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnte eine Anhebung der Steuer auf bis zu 30% in den kommenden Jahren Realität werden. Auch hier warnt unser Test vor den möglichen Folgen für Eltern, die langfristig für ihre Kinder sparen.

Steuerbegünstigte Alternativen wie ETF-gebundene Versicherungen können hier eine planbarere Lösung bieten.

3. ETF-gebundene Versicherungen: Eine unterschätzte Alternative

Versicherungen wie ETF-gebundene Policen wirken auf den ersten Blick teurer, da sie oft Abschlusskosten und Verwaltungsgebühren enthalten. Doch unser Test zeigt: Diese Kosten werden durch steuerliche Vorteile und stabile Gebührenstrukturen langfristig mehr als ausgeglichen.

Steuerfreiheit als Rendite-Booster

Kapitalerträge innerhalb einer Versicherung bleiben steuerfrei, solange keine Auszahlung erfolgt. Das bedeutet: Umschichtungen, Dividenden und Anpassungen können ohne Abzüge reinvestiert werden, was den Zinseszinseffekt erheblich verstärkt.

Beispielrechnung: Depot vs. Versicherung

  • Depot: Ein Sparplan mit monatlich 100 Euro über 18 Jahre bei einer Rendite von 6% würde im Depot ein Vermögen von etwa 28.500 Euro nach Steuern und Kosten ergeben.
  • Versicherung: Der gleiche Sparbetrag innerhalb einer steuerfreien Versicherung könnte ca. 36.000 Euro erreichen – eine Differenz von 7.500 Euro!

Kostensicherheit und Planungsvorteile

Während bei Depots Kosten und Steuern durch Marktentwicklungen und regulatorische Änderungen unvorhersehbar steigen können, bleiben die Kosten einer ETF-Police stabil. Unser Test hat bestätigt, dass diese langfristige Kostensicherheit ein entscheidender Faktor für den Vermögensaufbau ist. Diese Planbarkeit gibt Eltern die Sicherheit, die sie für den Aufbau des Vermögens ihrer Kinder benötigen.

4. Expertenmeinungen: Klarer Testsieger

ETF-Policen

Mehrere renommierte Finanzexperten haben sich zu den langfristigen Kostenstrukturen von Depots und Versicherungen geäußert. Die Ergebnisse unseres Tests decken sich mit diesen Einschätzungen:

  • Dr. Julia Förster (Ökonomin, Deutsche Finanzakademie): „Mit der Abgeltungssteuer greift der Staat jedes Jahr direkt auf das Vermögen von Depotinhabern zu. Wer diesen Effekt langfristig vermeiden möchte, sollte steuerfreie Alternativen in Betracht ziehen.“

5. Fazit: Der Testsieger von Verbraucherschutz

Wir von Verbraucherschutz haben getestet: Das vermeintlich günstige Depot entpuppt sich bei genauer Betrachtung als echte Kostenfalle. ETF-gebundene Versicherungen bieten hingegen steuerliche Vorteile, stabile Gebührenstrukturen und langfristige Sicherheit – und sind damit für Eltern die bessere Wahl.

Eltern sollten nicht nur auf die offensichtlichen Gebühren schauen, sondern auch alle versteckten Kosten und steuerlichen Belastungen genau prüfen. Unser Test hat klar gezeigt, dass ETF-gebundene Versicherungen langfristig nicht nur sicherer, sondern auch günstiger sind. Das ist unser Testsieger für die finanzielle Absicherung Ihrer Kinder.

 

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