Wenn es darum geht, welcher Zeitpunkt der richtige ist, um eine Immobilie zu veräußern, spielen mehrere Kriterien und Aspekte eine Rolle.Beispielsweise kommt es sowohl auf die aktuelle Konjunktur als auch auf die passende Jahreszeit an. Einige Hausbesitzer wollen vor allem bei Arbeitslosigkeit ihre Immobilie schnell verkaufen – allerdings ist es ratsam, auf einige Punkte zu achten, um festzustellen, ob der Zeitpunkt für einen Verkauf tatsächlich günstig ist. Welche das sind, erklärt der folgende Beitrag.
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Hohe Immobilienpreise und niedriges Zinsniveau
Aktuell ist die Konjunkturlage auf dem Immobilienmarkt sehr gut und besonders nach Wohnimmobilien herrscht eine ungebrochen hohe Nachfrage. Für Verkäufer gestaltet sich das Umfeld so äußerst attraktiv.
Befindet sich das Objekt in einer Großstadt, stehen die Chancen für einen lukrativen Immobilienverkauf besonders gut. Doch auch Häuser und Wohnungen in Universitätsstädten erfreuen sich einer großen Beliebtheit. In städtischen Lagen kann ein anhaltender positiver Trend auf dem Immobilienmarkt beobachtet werden, da die Lebensqualität dort besonders hoch und die Infrastruktur gut ausgebaut ist.
Die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien lässt sich darüber hinaus durch das bereits lang anhaltende niedrige Zinsniveau erklären. Andere Anlageformen sind für Verbraucher so kaum noch attraktiv und die Finanzierung des Objektes kann durch Immobiliendarlehen sehr günstig gestaltet werden.
Die beste Jahreszeit
Verkäufer gehen oft davon aus, dass Frühling und Sommer die besten Jahreszeiten sind, um eine Immobilie zu veräußern. Profitieren die Räume des jeweiligen Objektes vor allem von dem Einfall von Tageslicht, kann dies tatsächlich zutreffen. Auch Terrassen, Gärten und Balkone kommen in den warmen Monaten wesentlich besser zur Geltung.
Graue, kalte Winter- und Herbstmonate bilden sicherlich nicht unbedingt den besten Zeitpunkt, um ein Haus zu verkaufen, vor allem, wenn die Besichtigungstermine hauptsächlich bei Dunkelheit stattfinden können. Grundsätzlich kann so festgehalten werden, dass die Sommermonate besonders gut geeignet sind, um die Wohnräume auch in den Abendstunden noch in hellem, freundlichen Licht präsentieren zu können.
Geht es allerdings um die Verkaufsangebote im Verlauf des Jahres, kann festgestellt werden, dass keine starke Ausprägung von saisonalen Trends vorliegt. Der Verkauf wird unabhängig von dem jeweiligen Monat auch durch andere Faktoren maßgeblich beeinflusst, wie beispielsweise Vorgaben und Fristen der Finanzierung, steuerliche Fristabläufe oder Bezugs- und Fertigstellungsfristen.
So gibt es nicht die eine ideale Jahreszeit, in der eine Immobilie unbedingt verkauft werden muss. Auch die Statistiken der großen Maklerwebseiten und Immobilienportale zeigen, dass sich die Besucherzahl ausgeglichen auf das gesamte Jahr verteilt.
Der steuerlich günstigste Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für den Hausverkauf ist auch von steuerlichen Fragen abhängig. Werden Veräußerungsgewinne erzielt, kann unter Umständen eine Spekulationssteuer auf den Hausverkäufer zukommen. Auch für Immobilien gilt eine Haltefrist, die mindestens zehn Jahre beträgt. Wird eine Immobilie, die vermietet ist, innerhalb der Frist von zehn Jahren wieder verkauft und dabei der Freibetrag von 600 Euro für den Veräußerungsgewinn überschritten, fallen Steuern an.
Die Höhe der Spekulationssteuer hängt dabei von dem individuellen Steuersatz des Immobilienverkäufers ab. Die Steuer muss allerdings nicht gezahlt werden, wenn die Immobilie durch den Verkäufer durchgehend selbst bewohnt wurde. Veräußerungsgeschäfte sind außerdem steuerfrei, wenn die Immobilie in den beiden Vorjahren und dem Jahr des Verkaufs selbst von dem Verkäufer bewohnt wurde. Allerdings findet dann keine Anrechnung für die Zeiten der Selbstnutzung vor und nach der relevanten Haltefrist statt.