Viele möchten Karriere machen, und eine Karriere ist wohl keine solche, wenn sie nicht in leitenden Positionen anlangt. Man wird also zur Führungskraft, zum Vorgesetzten, zum Chef. Aber nicht jeder Aspirant ist der geborene Anführer, Anleiter und Motivierer für ein Team. Dann wird das Anleiten und die Verantwortungsübernahme von Mitarbeitern oder Geschäftsbereichen verwechselt mit feudaler Machtausübung und eine Rolle gespielt, die man selbst von einer Person, die „führt“, haben mag. Aber es geht auch anders – und besser. Dazu muss man an sich arbeiten, statt Machtinstinkten zu folgen. Das ist keine Frage der Kosmetik, denn kompetente Chefs machen ihren Job auch besser.
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Was macht den guten Chef aus?
Insbesondere nach einer frischen Beförderung oder gerade erfolgtem Eintreten ins Unternehmen, auf der Höhe einer leitenden Position, wird es für Neulinge nicht einfach, sich Respekt zu verschaffen, aufgrund echter Leistungen. Respekt sollte nicht blind eingefordert werden, einfach, weil es einem Chef aufgrund der Stellung gebührt. Denn das allein ist eine schwache Begründung. Die Aufgabe eines echten Chefs ist, seine Untergebenen zu guter Leistung zu motivieren, statt sie zu erzwingen. Er tritt nicht theatralisch autoritär auf, bleibt für alle erreichbar und ansprechbar. Die echte Führungskraft ist auch offen für Kritik und ihre eigene Verbesserung, statt jeden Hinweis in diese Richtung als persönliche Kränkung und Ehrabschneidung zu interpretieren.
Die Gutsherrenart hat in moderner Führung nichts zu suchen
Echte Personalführung basiert auf Wertschätzung und Partnerschaft, statt Autorität und Eitelkeiten. Und beide Seiten haben etwas davon. Ein Chef sollte selbstkritisch bleiben und nicht beginnen, sich aufgrund seiner Position selbst zu überschätzen, wozu, dies sei auch gesagt, ihn die Opportunisten im Team zu ihrem Nutzen ermuntern könnten (landläufig ‚Schleimerei‘ genannt). Ein guter Chef erkennt solche Einflüsse und weist sie von sich, denn er kennt durchaus seine Schwächen und möchte sie durch Fortbildung, Training und vielleicht Coaching überwinden. Dazu muss er stets offen für neue Dinge und einen anderen Ansatz bleiben, sich Anregungen von überall her holen, zum Beispiel aus dem Journal für Wirtschafts-News.
Niemand ist perfekt, aber man sollte sich schon dorthin bewegen wollen
Vielleicht haben Fähigkeiten wie Organisationstalent und Entscheidungsfreude den Chef dorthin gebracht, wo er heute sitzt. Aber ist er auch ein großer Kommunikator, besitzt er das wertvolle Gut der Empathie und kann sich in seine Mitarbeiter einfühlen? Findet er ihre Stärken und Schwächen, tariert er sie aus und begünstigt die Weiterentwicklung seiner Leute, wo er vielversprechende Perspektiven für ihre Zukunft im Unternehmen erkennt? Das sollte er nämlich (lernen). Alle lernen lebenslang, vom Auszubildenden bis zum Direktor. Selbstkritik ist dabei immer ein guter Leitfaden, statt sich im Spiegel zu bewundern oder Bewunderung einzufordern.
Eigenschaften, die man auch trainieren kann
Die Offenheit, wie auch sonst alles, muss freilich den Test der Konfrontation mit der Wirklichkeit bestehen, es geht um gelebte Führungskompetenz und kein Theaterspielen. In ehrlicher Kommunikation werden Dinge offen angesprochen, Ziele klar definiert, aktiv zugehört, Interesse bezeugt, konstruktiv kritisiert und positive Dinge in den Vordergrund gestellt. Da wird es leichter werden, eine der Kernaufgaben des Vorgesetzten zu erfüllen, nämlich, seine Leute zu motivieren und anzuspornen, am gemeinsamen Strang zu ziehen. Teamfördernde Events stützen dies, Leistungen sollten öffentlich gewürdigt und Anerkennung verteilt werden. Da möchten dann auch gleich Leute aus anderen Bereichen gern anheuern, wo solch ein Geist herrscht!
Hart aber herzlich
Nun wird von einem idealen Chef nicht erwartet, dass er windelweich handelt. Im Gegenteil, er sollte zu seinen Entscheidungen stehen, wenn sie gut begründet sind. Denn man kann es wirklich nicht jedem recht machen, das ist klar. Und es gibt einmal unangenehme Dinge auszusprechen. Um die druckst die kompetente Führungskraft nicht herum, denn sie weiß, dass sie anders nicht abgestellt werden können. Nur hat dies in einer respektvollen Art und Weise zu geschehen, es kann sogar Verständnis für eine ablehnende Haltung bezeugt werden. Ganz interessant wird es auch, wenn man sich als Vorgesetzter freiwillig einer Benotung aussetzt, statt immer nur selbst Zensuren auszuteilen.