Das „Primo Depot“ der DZ-Bank

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Primo Depot – das klingt nach einem erstklassigen Wertpapierdepot, vielleicht sogar nach Vermögensverwaltung. Vertrieben wurde dieses Produkt der DZ Bank über die Volks- und Raiffeisenbanken. Dort  sind die Kunden erfahrungsgemäß eher bodenständig.

Erstaunlich, was sich tatsächlich hinter der Bezeichnung „Primo Depot“ verbirgt: Nach der Darstellung der DZ Bank handelt es sich auch um ein Finanztermingeschäft in der Form eines Swaps. Diese Beschreibung  zeigt den tatsächlichen Inhalt des Geschäfts nur unzureichend. Das Primo Depot ähnelt in seiner Struktur stark einem CMS Spread Ladder Swap. Dieser CMS Spread Ladder Swap (Deutsche Bank) hat traurige Bekanntheit erlangt. Er hat extreme Schäden bei Unternehmen und Anlegern verursacht. Angeknüpft wird beim Primo Depot, wie beim CMS, an die Differenz zwischen zehnjährigen und kurzfristigen Zinsen. Die Vervielfältigung der Zinsdifferenz sowie das Aufsummieren der zu zahlenden Zinsen zu einem Fixing-Zeitpunkt ist dabei bezeichnend.

Der Bundesgerichtshof, bei dem der vergleichbare CMS Spread Ladder Swap verhandelt wurde (Az.: XI ZR 33/10), formulierte, noch nie ein so riskantes Finanztermingeschäft gesehen zu haben.

Die Bezeichnung „Primo Depot“ im Zusammenhang mit diesem Produkt ist nicht nur verharmlosend, sondern ein reiner Marketingtrick, der zum Abschluss animieren soll.

Mehr Informationen: http://www.roessner.de/swaps-derivate

Autor: Georg Jäger, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht

Rössner Rechtsanwälte

 

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