Corona bei Tönnies – Lockdown im Kreis Gütersloh

 

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1500 Corona-Infektionen bei Tönnies: Bei einem großangelegten Corona-Reihentest durch die Gesundheitsbehörden hatten sich die Befürchtungen bewahrheitet: In einer Fleischfabrik im Kreis Coesfeld waren im letzten Monat zahlreiche Corona-Fälle festgestellt worden.  Der Verdacht, dass auch im Zerlegebetrieb Tönnies (Rheda-Wiedenbrück) Corona zum Thema werden könnte, hatte sich damals nicht  bestätigt. Jetzt läuten in Ost-Westfalen alle Alarmsirenen. Ein im Netz kursierendes  Video zeigt, dass Mindestabstände bei Tönnies nicht eingehalten wurden. Da sich die Unternehmensleitung offenbar wenig kooperativ bei der Zuverfügungstellung von Mitarbeiter-Adressen zeigte, wurde die Sicherung von Daten behördlich angeordnet und durchgeführt. Ende Juni sind fast 1500 Menschen positiv getestet worden. Ministerpräsident Laschet verfügte einen Lockdown für den Kreis Gütersloh. Nach positiven Massentests beim Konkurrenten Westfleisch hatte Tönnies noch gewarnt, die Branche nicht unter Generalverdacht zu stellen.

Bei Massentest im Tönnies-Werk wurde ein Großteil der Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Die Produktion wurde sofort gestoppt. Wann die Produktion wieder anlaufen soll ist völlig unklar. In der Fleisch verarbeitenden Industrie steht Corona für den Einsatz billiger Arbeitskräfte aus Osteuropa. In den Gemeinschaftsunterkünften kann sich das Virus ungehindert und vor allem schnell ausbreiten.

7000 Personen in Quarantäne

Der Kreis Gütersloh hat einen Krisenstab eingerichtet – der reagierte schnell und ordnete die Schließung von Schulen und Kitas an, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen und weitere Risiken möglichst auszuschließen. Die Einrichtungen sollen jetzt erst einmal bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben. Eine Quarantäne wurde für 7000 Personen angeordnet. Die hohe Zahl an Infektionen  hat auch das NRW-Gesundheitsministerium alarmiert. Das Thema soll im Gesundheitsausschuss des Landtages ausführlich behandelt werden. Ministerpräsident Laschet ordnete einen Lockdown an, nach die Zahlen immer alarmierender wurden.  Tönnies-Chef Clemens Tönnies teilte mit, die Kosten für die Coronatests tragen zu wollen. Die Kritik verstummt damit allerdings nicht. Insbesondere Arbeitsminister Heil (SPD) scheint geneigt, das Über bei der Wurzel packen und Werkverträge in der Fleischindustrie komplett verbieten zu wollen.

Das stark erhöhte Infektionsrisiko mit hundertfacher Ansteckung konnte auf einen Teilbereich der Schweinezerlegung lokalisiert werden. Hier hatte sich das Virus ausgebreitet, obwohl die bei den damaligen Tests im Mai lokalisierten Infektionsherde unter Quarantäne gestellt wurden.

Die extreme Häufung von Infektionsquellen im Umfeld von Fleischerei-Betrieben ruft nun auch Politik und Gesetzgeber auf den Plan. Bundesarbeitsminister Heil hat bereits angekündigt, den Betrieben den Einsatz von Saison- und Zeitarbeitern deutlich zu erschweren, wenn nicht gar zu verbieten

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