Anleger der Bonus.Gold GmbH in Sorge

Wer bei der Bonus.Gold GmbH mit Sitz in Köln anruft, wird derzeit umgehend mit dem Anrufbeantworter verbunden. Auch E-Mails scheinen nur zu versanden. Das Unternehmen ist nicht zu erreichen. Anleger, die ihr Geld bei der Bonus.Gold investiert haben, sind zunehmend beunruhigt und fürchten um ihr Kapital.

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Gold genießt bei vielen Menschen den Ruf einer sicheren und stabilen Wertanlage. So wohl auch bei den Menschen, die bei der Bonus.Gold GmbH investiert haben. Das Geschäftsmodell sieht vor, dass mit dem Geld der Anleger physisches Gold angekauft und direkt wieder der Bonus.Gold überlassen wird, die es dann in einen sog. Recycling-Mehrwertkreislauf einbringt. Aus diesem Wertschöpfungsprozess sollen die Anleger jeden Tag eine Rendite in Form einer kleinen Menge Gold erhalten. Als Sicherheiten überträgt Bonus.Gold ihnen u.a. Miteigentumsanteile an den Goldbarren. Das Gold wird in Tresoranlagen des Unternehmens in Köln und Istanbul aufbewahrt.

Einen Rückkauf des Goldes bietet die Bonus.Gold nicht an. Dafür können die Anleger aber jederzeit die Auslieferung ihres Goldes zzgl. Bonus verlangen. „Dafür muss das Gold natürlich vorhanden sein. Daran wachsen aber die Zweifel, nachdem das Unternehmen nicht mehr erreichbar ist“, sagt Rechtsanwalt Marcel Seifert, Partner bei BRÜLLMANN Rechtsanwälte.

Erste Zweifel an ihrer Investition dürften Anleger bekommen haben als der Wirtschaftsprüfer der Bonus.Gold GmbH das Testat für den Jahresabschluss 2017 nur eingeschränkt erteilte, da er das Vorhandensein der Goldbestände nicht mit hinreichender Sicherheit überprüfen konnte. In seinem Bericht heißt es, dass er das Vorhandensein der ausgewiesenen Vorräte in Höhe von knapp 14 Millionen Euro nicht hinreichend nachgewiesen ist, weil er an der Inventur im Ausland nicht teilnehmen konnte und durch alternative Prüfungshandlungen keine hinreichende Sicherheit über den Bestand der Vorräte gewinnen konnte. Er könne daher nicht ausschließen, dass der Jahresabschluss der Bonus.Gold GmbH insoweit fehlerhaft ist.

„Mit anderen Worten ist es völlig unklar, ob und in welchem Wert Gold in den Tresoren lagert “, so Rechtsanwalt Marcel Seifert. Da das Unternehmen derzeit nicht erreichbar ist, stellt sich für die Anleger die Frage, wie sie an ihr Gold herankommen. „Es muss befürchtet werden, dass es einen neuen Goldanlageskandal gibt und nicht genug Gold vorhanden ist, um die Auszahlungsansprüche der Anleger zu befriedigen“, sagt Rechtsanwalt Seifert.

Anleger müssen mit finanziellen Verlusten bis hin zum Totalverlust ihres investierten Geldes rechnen. „Daher sollten sie ihre Schadensersatzansprüche prüfen lassen. Die können sich gegen die Unternehmensverantwortlichen als auch gegen die Vermittler richten, wenn diese nicht ausreichend über die Risiken der Geldanlage aufgeklärt haben“, erklärt Rechtsanwalt Seifert.

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