Brillen sind für viele Menschen ein unverzichtbares Hilfsmittel, um den Alltag zu meistern. Sei es die klassische Sehhilfe, um Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren, oder spezielle Brillen für besondere Anforderungen wie beim Sport. Neben den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen spielen auch die finanziellen Aspekte eine Rolle. Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bieten unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse zu Brillen und auch Sportbrillen an.
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Allgemeine Regelungen für Brillenzuschüsse
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Brillen und Kontaktlinsen. Diese Regelungen wurden zuletzt 2017 mit dem Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) angepasst. Seitdem haben Versicherte, die eine schwerwiegende Sehbeeinträchtigung haben, Anspruch auf einen Zuschuss für Brillengläser.
Versicherte haben Anspruch auf einen Zuschuss zu Brillengläsern, wenn die Sehschärfe auf dem besseren Auge nicht mehr als 30 Prozent beträgt. Bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr werden die Kosten für Brillengläser generell übernommen. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach den Festbeträgen, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt werden.
Diese Festbeträge decken jedoch oft nur einen Teil der tatsächlichen Kosten, sodass Versicherte die Differenz selbst tragen müssen. In besonderen Fällen, beispielsweise nach Augenoperationen oder bei speziellen Augenerkrankungen, können auch höhere Zuschüsse gewährt werden.
Zuzahlungen für Sportbrillen
Sportbrillen sind nicht nur ein modisches Accessoire, sondern bieten auch funktionale Vorteile, die bei sportlichen Aktivitäten von großer Bedeutung sind. Sie sind robuster als klassische Brillen und können mit Korrekturgläsern ausgestattet werden, um eine optimale Sicht zu gewährleisten. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ist eine der familien- und gesundheitsorientierten Krankenkassen, die anteilig die Kosten für Sportbrillen übernehmen. Ist diese aus medizinischen Gründen erforderlich, zahlen sie einen Zuschuss von 100 Euro.
Warum sind Sportbrillen wichtig?
Sportbrillen sind speziell für die Anforderungen verschiedener Sportarten entwickelt worden. Sie bieten Schutz vor UV-Strahlung, vermeiden Verletzungen und sorgen für eine optimale Sicht. Besonders im Freien ist der Schutz vor UV-Strahlung unerlässlich. Sportbrillen mit UV-Schutzgläsern schützen die Augen und beugen langfristigen Schäden vor.
Bei vielen Sportarten besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Augen. Sportbrillen mit bruchfesten Gläsern und stabilen Rahmen können schwere Verletzungen verhindern. Viele Sportbrillen sind auch mit speziellen Beschichtungen ausgestattet, die beispielsweise das Beschlagen der Gläser verhindern oder Reflexionen mindern.
Sportbrillen sind robuster als klassische Brillen
Foto von Quino Al auf Unsplash
Zusätzliche Funktionen von Sportbrillen
Moderne Sportbrillen bieten oft zusätzliche Funktionen, die sie noch praktischer und effektiver machen. Viele Sportbrillen sind mit austauschbaren Gläsern ausgestattet, sodass sie an verschiedene Lichtverhältnisse angepasst werden können. Verspiegelte Gläser reduzieren die Blendung durch helles Licht und sind ideal für sonnige Bedingungen.
Integrierte Lüftungssysteme verhindern das Beschlagen der Gläser und sorgen für eine gute Luftzirkulation. Sportbrillen werden aus leichten und strapazierfähigen Materialien wie Polycarbonat hergestellt, um maximalen Komfort und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Verschiedene Arten von Sportbrillen
Je nach Sportart gibt es unterschiedliche Anforderungen an Sportbrillen. Hier ein Überblick über einige gängige Typen:
- Sonnenbrillen für Outdoor-Sportarten bieten einen hohen UV-Schutz und sind oft polarisiert, um Reflexionen zu minimieren. Sie sind ideal für Sportarten wie Radfahren, Laufen und Wandern.
- Skibrillen schützen nicht nur vor UV-Strahlen, sondern auch vor Wind und Schnee. Sie sind oft mit einer Anti-Beschlag-Beschichtung versehen und bieten ein weites Sichtfeld.
- Schwimmbrillen schützen die Augen vor Chlorwasser und verbessern die Sicht unter Wasser. Es gibt Modelle mit Korrekturgläsern für Brillenträger.
- Schutzbrillen für Kontaktsportarten bieten einen hohen Aufprallschutz. Bei Sportarten wie Basketball oder Squash ist der Schutz vor Stößen und Schlägen besonders wichtig.
- Radbrillen sind aerodynamisch gestaltet und schützen die Augen vor Wind, Insekten und Schmutz. Sie bieten eine klare Sicht und sind oft mit austauschbaren Gläsern für verschiedene Lichtverhältnisse ausgestattet.
Tipps zur Auswahl der richtigen Sportbrille
Die Auswahl der richtigen Sportbrille kann eine Herausforderung sein. Es ist wichtig, die Anforderungen der jeweiligen Sportart zu berücksichtigen. Je nach Sportart gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Brille. Überlegen, welche Eigenschaften besonders wichtig sind, zum Beispiel UV-Schutz, Bruchfestigkeit oder Antibeschlag-Beschichtung.
Die Brille sollte gut sitzen und auch bei schnellen Bewegungen nicht verrutschen. Einstellbare Nasenpads und Bügel können den Tragekomfort verbessern. Wer eine Sehschwäche hat, sollte darauf achten, dass die Sportbrille mit Korrekturgläsern ausgestattet werden kann. Hochwertige Gläser bieten nicht nur besseren Schutz, sondern auch eine klarere Sicht. Prüfsiegel und Zertifikate geben Aufschluss über die Qualität und Sicherheit der Brille.
Zuschüsse bei verschiedenen Krankenkassen
Die Regelungen zu den Zuschüssen für Brillen, Sportbrillen und Kontaktlinsen können von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren. Immer zu beachten sind aber auch die allgemeinen Regelungen nach der Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG). Für alles andere sind hier einige Beispiele:
- AOK: Die AOK übernimmt die Kosten für Brillengläser bei bestimmten medizinischen Indikationen, wie starker Sehschwäche oder nach einer Augenoperation. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent der Leistung, mindestens 5 und maximal 10 Euro, aber nie mehr als die tatsächlichen Kosten des Hilfsmittels.
- Techniker Krankenkasse (TK): Hier gibt es Zuschüsse für Sehhilfen bei schwerwiegenden Sehbeeinträchtigungen. Je nach Glasart und Sehstärke beteiligt sich die TK mit Festbeträgen zwischen 19,31 und 100 Euro pro Glas.
- Barmer: Die Barmer unterstützt bei der Anschaffung von Brillen, wenn eine erhebliche Sehbeeinträchtigung vorliegt. Sportbrillen werden anteilig bezuschusst. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent der Leistung, mindestens 5 und maximal 10 Euro.
- DAK-Gesundheit: Die DAK übernimmt die Kosten für Sehhilfen bei bestimmten Diagnosen. Die DAK erstattet bis zu 50% der Kosten mit bis zu 300 Euro alle 24 Monate.
- BKK VBU mkk: Die BKK VBU mkk gewährt Zuschüsse für Brillen bei medizinischer Notwendigkeit. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent der Leistung, mindestens 5 und maximal 10 Euro.
- IKK classic: Hier werden die Kosten für Brillengläser bei starker Sehschwäche übernommen. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent der Leistung, oder maximal 10 Euro pro Monat, aber nie mehr als die Kosten des Hilfsmittels.
- HEK: Die Hanseatische Krankenkasse unterstützt bei der Anschaffung von Brillen bei erheblicher Sehbeeinträchtigung. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent der Leistung, mindestens 5 und maximal 10 Euro.
- Mobil Krankenkasse (BKK Mobil Oil): Diese Kasse bietet Zuschüsse für Brillen bei starker Sehbeeinträchtigung. Im Rahmen des fitforcash-Programms gibt es einen Zuschuss von maximal 300 Euro.
- hkk: Die hkk übernimmt die Kosten für Sehhilfen bei bestimmten medizinischen Voraussetzungen nach gesetzlichen Vorgaben. Wer bis zu seinem 18. Lebensjahr keine Brille benötigte, kann einen Erstbrillen-Gutschein erhalten.
- Knappschaft: Die Knappschaft gewährt Zuschüsse für Brillengläser bei schwerwiegender Sehbeeinträchtigung. Der Eigenanteil liegt bei 10 Prozent der Leistung.