Wofür braucht man eigentlich noch Dolmetscher?

Die Weltwirtschaft vernetzt sich immer dichter. Immer mehr Unternehmen sind international tätig. Damit steigen auch die Herausforderungen an die Kommunikation – denn international tätig zu sein, bedeutet auch auf mehreren Sprachen kommunizieren zu müssen.

Rechtsanwalt zu diesem Thema finden

Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden

Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de

Egal ob ein Unternehmen selbst über Zweigstellen im fremdsprachigen Ausland verfügt, im Ausland mit Kooperationspartnern kommunizieren muss oder sich international vermarkten möchte, es kommt auf präzise, fehlerfreie und schnelle Kommunikation an.

Früher mussten Unternehmen für solche Zwecke entweder eigene Übersetzungsabteilungen unterhalten oder regelmäßig Aufträge an Dolmetscherbüros vergeben. Doch nirgendwo, auch nicht im Bereich der maschinellen Übersetzung, macht der technologische Fortschritt halt.

Wie gut sind maschinelle Übersetzungen heute?

Noch vor wenigen Jahre hat jeder mindestens schon einmal eine maschinell erstellte Übersetzung etwa einer Bedienungs- oder Aufbauanleitung in der Hand gehabt. Sowohl die Wortwahl, der Satzbau und die Grammatik war so schlecht, dass man nicht mehr nachvollziehen konnte, was der Autor des Textes ausdrücken wollte.

Heute sind maschinelle Übersetzungen von diesem Punkt meilenweit entfernt. Viele große, aber auch mit sehr großem Erfolg kleine Unternehmen, haben unermüdlich an der Verbesserung von Übersetzungssoftware gearbeitet. Heute gibt es verschiedene Dienstleister, die hochwertige maschinelle Übersetzungen oder Übersetzungssoftware anbieten können.

Bei der Entwicklung moderner Übersetzungsprogramme spielen zwei Schlagwörter aus der IT eine große Rolle, die vielen Menschen eher in negativen Zusammenhängen bekannt sind, hier aber zeigen, wie gut und wichtig sie tatsächlich sind. Die Rede ist von „Big Data“ und künstlicher Intelligenz (KI).

Big Data bezeichnet ganz allgemein nur große Datenmengen. Woher diese Daten stammen ist dabei je nach Anwendungsgebiet unterschiedlich. Im Fall von Übersetzungssoftware spielt beispielsweise die Weltliteratur eine wichtige Rolle. Softwarefirmen haben, vereinfacht gesprochen, Unmengen Texte in den verschiedenen Sprachen, die das Übersetzungsprogramm beherrschen soll, zusammengetragen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Literatur handeln.

In der Übersetzungssoftware werden diese Texte gesammelt, mit der entsprechenden Übersetzung verglichen und analysiert. Die programmierte KI „lernt“ immer weiter die verschiedenen Übersetzungen und beherrscht damit die Sprache immer besser. Der Vorteil dieser „Neural Machine Translation“ ist, dass sie vom Funktionsprinzip ähnlich lernt, wie das menschliche Gehirn. Das Programm lernt immer mehr und immer komplexere Texte und kann nicht nur Wort für Wort übersetzen und dann der fremdsprachlichen Grammatik anpassen, sondern den Text ganzheitlich erfassen und so übersetzen, dass die passenden Ausdrücke, nicht nur die Wörter übersetzt werden.

Wo liegen die Grenzen von Maschinellen Übersetzungen?

Die Qualität moderner Übersetzungssoftware ist bestechend. Vor allem sehr technische Texte eignen sich gut für automatisch erstellte Übersetzungen. Das sind beispielsweise einfache Botschaften aus den Sozialen Medien, technische Texte wie Dokumentationen oder starr aufgebaute, juristische Texte einer Personalabteilung oder zum Rechtsverkehr. Je fester die Struktur des Textes durch das Thema vorgegeben ist, desto besser ist wahrscheinlich die Qualität der Übersetzung.

Auf der anderen Seite wird es wahrscheinlich noch dauern, bis eine maschinelle Übersetzung so gut sein wird, dass sie beispielsweise einen Roman so gut übersetzen können wird, wie ein spezialisierter Dolmetscher. Bei Prosa kommt es am wenigsten darauf wörtlich zu übersetzen. Stattdessen müssen die Gefühle und Emotionen im Text transportiert werden, die Erzählgeschwindigkeit erfasst und die Intention des Autors aufgegriffen werden.

Bis Maschinen Gefühle ausdrücken können, wird es wohl noch eine Weile dauern.

Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.