Unabhängig davon, ob es sich um Lithium, Wasserstoff oder Erdöl handelt – die aktuellen Zeiten halten im Bereich der Rohstoff-Aktien wohl große Überraschungen für die Anleger bereit. Die Fundamentaldaten der Rohstoffunternehmen gestalten sich gerade überaus attraktiv. Grund dafür sind äußerst schlechte Konjunkturaussichten, die Angst vor einer weltweiten Rezession und die Sorge vor einer sinkenden Nachfrage nach Rohstoffen. Besonders bei den Bewertungen einiger Erdgas- und Mineralölunternehmen können diese Bedenken derzeit erkannt werden. Doch wie sehen die TOP Rohstofftrends aktuell aus? Der folgende Beitrag geht dieser Frage auf den Grund.
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Anstieg des weltweiten Erdölverbrauchs
Der Preis für Erdöl stieg in der Vergangenheit wieder an. Ursachen waren der aufflammende Konflikt zwischen den USA und dem Iran sowie die Förderungskürzungen der OPEC. Doch auch die langfristigen Aussichten für das Rohöl gestalten sich äußerst vielversprechend.
Aufstrebende Staaten, wie China, Brasilien und Indien, haben einen enorm hohen Energiebedarf, sodass Öl auf dem Weltmarkt auch in Zukunft der wichtigste Rohstoff überhaupt bleiben wird. Die Verfügbarkeit wird stetig überschaubarer, doch der Verbrauch steigt. Dies wird zwangsläufig zu einer Preissteigerung führen.
Große Rücklagen durch Kostensenkungen
Natürlich sorgt die Preissteigerung auf dem Rohölmarkt vor allem dafür, dass die Mineralölgesellschaften größere Gewinne verbuchen können. Allerdings stellen für diese nicht nur die aktuell hohen Rohölpreise einen Vorteil dar, sondern auch die großen Kostensenkungen, welche durch den Verfall des Ölpreises im Jahr 2016 nötig wurden.
Die fünf größten Konzerne in diesem Bereich, BP, Shell, TOTAL, Exxon Mobil und Chevron, konnten ihre operativen Kosten im Durchschnitt um circa 20 Prozent verringern.
Hohe Ausschüttungen durch britische Ölkonzerne
Es wurden dabei nicht nur die Kosten für die Förderung reduziert, sondern ebenfalls die Ausgaben für die Investition in neue Projekte. Nun können die Unternehmen ihre Aktionäre dadurch mit Aktienrückkäufen und hohen Dividenden verwöhnen.
Die Dividendenrendite der Shell- und BP-Aktien betrugen vor kurzem 6,38 beziehungsweise 6,35 Prozent. Darüber hinaus lagen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse bei elf beziehungsweise knapp zwölf. TOTAL, der Konkurrent aus Frankreich, wurde mit einem Wert von 10,5 sogar noch günstiger eingeschätzt. Allerdings kann dieser mit einer Dividendenrendite von circa 5,5 Prozent nicht an seine Mitbewerber aus Großbritannien herankommen.
Das neue Öl: Lithium?
Investoren, welche die Meinung vertreten, dass konventionelle Verbrennungsmotoren in Zukunft keine Rolle mehr spielen werden, sind natürlich von einer Investition in Erdöl kaum überzeugt. So rückt bei diesen das Alkalimetall Lithium in den Fokus. Dieses wird genutzt, um wieder aufladbare Akkumulatoren zu fertigen.
In den kommenden Jahren wird dieser Rohstoff so wahrscheinlich eine sehr hohe Nachfrage erfahren. Dies wird zumindest von den wenigsten Experten bezweifelt. Durch den Ausbau der Elektromobilität wird der Bedarf an Lithium schließlich massiv erhöht. Bis zum Jahr 2030 soll es weltweit 121 Millionen batteriebetriebene PKWs geben. Dazu kommen noch Boote, Busse, Transporter und elektrifizierte LKWs. Nicht nur die Automobilhersteller werden von dieser Entwicklung profitieren, sondern in erster Linie auch die Lithium Produzenten.
Die Aktien sind in diesem Segment heute allerdings noch kein Selbstläufer. Die Kurse der größeren Lithium-Produzenten mussten in den letzten Jahren um mehr als 50 Prozent korrigiert werden. Jedoch geht auf dem Weltmarkt das Überangebot an Lithium langsam zurück, weshalb die Aktien sich langsam wieder erfolgsversprechender gestalten.