Die Funktechnologie RFID ist bereits heute für viele nicht mehr wegzudenken. Ob am Skilift oder am Flughafen ist der kontaktlose Datenaustausch bereits im Alltag angekommen. Doch woher kommt diese Technologie überhaupt? Woraus bestehen die Vorteile und wie kann diese Technik in der Logistikbranche eingesetzt werden? Diese Fragen und mehr sollen für Sie anbei beantwortet werden.
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RFID ist die Kurzform von „Radio-frequency Identification“. Dies kann als die „Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“ übersetzt werden. Es handelt sich hierbei um ein Sender-Empfänger-System, das zur automatischen und berührungslosen Identifizierung und Lokalisierung von Objekten und Lebewesen verwendet wird. Hierzu benötigen Sie je ein RFID Label oder einen Transponder, der sich am oder im Gegenstand oder Lebewesen befindet, sowie ein Lesegerät zum Auslesen der Kennung.
Die ersten RFID-Anwendungen fanden in Flugzeugen und Panzern bereits im Zweiten Weltkrieg Ihren Einsatz und dienten dort zur Freund-Feind-Erkennung. Als Erfinder gilt der schwedische Radioingenieur Harry Stockmann der als Leiter der Kommunikationstechnik-Abteilung der US Army Air Force im Jahre 1946 tätig war.
Denn Durchbruch konnte diese Technologie in den 1970 Jahren im Logistiksektor feiern und wird dort unter anderem zur Überwachung von Waren Ein- und Ausgängen verwendet.
Auf den Materialien oder an der Versandverpackung angebrachte Transponder können dabei automatisiert von stationären Lesegeräten oder auch von mobilen Devices erfasst werden. Ein Vorteil von der Verwendung der Funkwellen ist hierbei, dass diese ohne direkten Sichtkontakt ausgelesen werden können und durch Hindernisse wie zum Beispiel Verpackungsmaterial oder LKW-Wände nicht beeinflusst werden. Der RFID-Transponder in Industrieausführung widersteht extreme Temperaturen, Schlamm und Schmutz und kann überall leicht befestigt werden.
RFID wird im Wareneingang zur Effizienzsteigerung verwendet. Hier können Anlieferungen in größeren Mengen ohne zusätzliche Tätigkeiten wie zum Beispiel ein erfassen oder scannen, abgeladen und bereitgestellt werden.
Des Öfteren werden hierzu bereits in Verwendung befindliche Lagersystemen wie zum Beispiel SAP EWM mit RFID gekoppelt um dort die Wareneingangsbuchung zu automatisieren.
Über eine EDV-Schnittstellenanbindung zu einem Lieferanten können auch vorab die Daten einer Anlieferung übermittelt und eingepflegt werden. Hiermit kann die Richtigkeit des Wareneingangs im Bezug auf Menge simultan bei der Einlagerung ohne Zusatzarbeit sichergestellt werden. Zu empfehlen sind gut sichtbare Monitore oder Terminals die am Gabelstapler angebracht sind, da durch diese der Lagermitarbeiter das korrekte auslesen der Warendaten prüfen kann.
Für die Lebensmittelindustrie eignet sich RFID besonders wegen der vorgeschriebenen Rückverfolgbarkeit und wird hier als wertvoller Baustein eingesetzt.
Im Warenausgang verhält es sich ähnlich wie im Wareneingang. Die Materialien können in Masse automatisiert mit Lesegeräten bearbeitet und verbucht werden. Wie auch im Wareneingang sollten dem Mitarbeiter zur Kontrolle passende Monitore oder Terminals bereitgestellt werden, um auftretende Fehler auf einen Blick erkennen zu können.
Im Vergleich zu anderen Auto-ID-Systemen wie Barcodes kann eine größere Menge an Daten gespeichert werden und dabei zusätzliche Arbeitsschritte durch die Automatisierung eingespart werden. Die Unempfindlichkeit und die kontaktlose Möglichkeit der Massenerfassung überzeugt immer mehr Firmen. Trotzdem werden derzeit überwiegend Barcode-Systeme eingesetzt wegen der günstigeren Anschaffungs- und Betriebskosten, aber parallel wird die RFID-Technologie immer mehr mit eingebunden und erfreut sich zusehends um eine immer größer werdende Etablierung.