Hier ein Erfahrungsbericht eines verbraucherschutz.tv-Lesers (Name der Redaktion bekannt):
An zwei Wochentags-Terminen habe ich für das erste Halbjahr 2011 (April und Juni) verbindliche Zimmer im Hotel „All Seasons Düsseldorf Neuss“ über die Internetplattform „hrs.de“ gebucht. Das gehört zu „accorhotels“. Auswählen konnte ich zwischen dem stornierbaren Normaltarif und dem nichtstornierbaren Hot Deal Rate. Im Falle einer Stornierung oder Nicht-Anreise ist die Rückerstattung der Vorauszahlung nicht möglich. Das Hotel hatte meine Kreditkarte aber sofort mit Auftragseingang über 352,- Euro voll belastet (also nicht nur mit der Vorauszahlung).
Die Differenzsumme der auszuwählenden Tarife betrug 62,10 Euro. Für umgerechnet 10,- Euro am Tag wird den Hotelgästen die Stornierbarkeit abgekauft.
Aus persönlichen Gründen bin ich verhindert. Aufgrund der „Hotdeal“-Buchung ersuchte ich in der Form um Stornierung, dass ich an den Ermessensspielraum des Hotelmanagers Jochen Haase um seine freie Kulanz-Entscheidung appellierte. Dies wurde gänzlich abgelehnt. Keinen Cent bekäme ich zurück.
Zwei Merkmale lassen mich das nicht verstehen?
Einerseits steht im Kleingedruckten auf der Hotelzimmerbuchung, dass eine Stornierung nicht mehr kostenfrei möglich sei. Im Umkehrschluss aber eben auch nicht unmöglich! Wenn nicht kostenfrei, dann doch kostenpflichtig? Und wenn dem Hotel keine Aufwendungen mehr entstehen, was im Falle meiner Nicht-Anreise der Fall wäre.
Die Differenzsumme der auszuwählenden Tarife betrug 62,10 Euro. Diese Summe habe ich dem Hotelmanager als kostenpflichtige Stornierungsgebühr angeboten. Die Rest-Vorauszahlung in der Summe von 289,80 Euro wollte ich bitte zurück haben.
Die Stornierung wurde gänzlich abgelehnt. Keinen Cent bekäme ich zurück.
Andererseits hat das Hotel mit Eingang meines Stornierung-Ersuchen zwar für beide Termine die Zimmer an sich storniert, aber mir meine Vorauskasse nicht erstattet. Die Zimmer waren also wieder für andere Hotelgäste zu buchen. Dies war für mich daran erkennbar, dass mir im Verlauf andere Zimmer-Reservierungsnummern genannt wurden.
Aus diesem Grund (und nicht weil ich als Kunde nicht weiß was ich will!) bestand ich dann auf den Vertragsteil der mir zusteht: gebucht, wie bezahlt und bestellt erwarte ich, dass mir an den zwei Terminen die vertraglich zugesicherten Hotelzimmer zu meiner Verfügung stehen! Ohne dass dies ein grundsätzlicher Rückzieher meines Stornierungsersuchens aus Kulanz ist, weil ich an den jeweiligen Terminen ja verhindert bin.
Das Hotel „all seasons Hotel Düsseldorf – NEUSS“ kassiert ohne Anreise des Hotelgastes. Dabei wäre es sicherlich unproblematisch, den Betrag unter Einbehaltung einer Stornogebühr zu erstatten.
Anmerkung von verbraucherschutz.tv: Grundsätzlich heißt „keine Stornierung auch keine Stornierung“ – Seltsam finde ich aber trotzdem, dass es keine konstruktiven Kulanzgespräch gibt. Daher unser Hinweis: Bei HRS Hotdeal schaltet man jede Kulanz-Möglichkeit aus. Das man ein Stornierungsgesuch ablehnt, trotzdem aber die freien Zimmer wieder weiter vermietet geht eigentlich nicht – meine Meinung.