Olaf Tank gilt als der bedeutendste Anwalt der Abofallen-Szene, die bis zur „Button-Lösung“ mit einem lukrativen Geschäftmodell Millionen durch angebliche Online-Mehrwertdienste verdienen konnte. Olaf Tank, heute als Anwalt bei München niedergelassen, organisierte den Geschäftsverkehr zwischen Abo-Falle und Opfer, schrieb Mahnungen an 1,6 Millionen Menschen, drohte und sorgte mit ständigem Druck dafür, dass viele – zu viele – die durch nichts gerechtfertigten Rechnungen z.B. der Antassia GmbH doch bezahlten. Insgesamt 25800 Opfer zahlten Gebühren für Dienste, die sie eigentlich gar nicht bestellt hatten und die dieses Geld auch nicht Wert waren.
Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Landshut hat das Verfahren gegen Tank jetzt ausgesetzt, denn es herrsche „dringender Nachermittlungsbedarf“ durch die Staatsanwaltschaft.
Tank ist in Landshut der Beihilfe zum Betrug angeklagt, beteuert aber, keinerlei Einfluss auf die Web-Seiten genommen zu haben. Die Dokumentation dieser Webseiten sei lückenhaft, warf Richter Alfons Gmelch der Staatsanwaltschaft vor und forderte auch die Auswertung weiterer Festplatten aus dem besitz der Angeklagten. Zwei beschlagnahmte Festplatten mit einem Terabyte Geschäftsverkehr sind noch nicht ausgewertet worden, obwohl hier der direkte Mailverkehr der Angeklagten analysiert werden könnte.
Tank steht übrigens auch vor dem Landgericht Darmstadt als Angeklagter, einen Verhandlungstermin gibt es bis dato nicht.