Massenhaft sehen sich derzeit Internetnutzer mit Forderungen der Online-Anbieter von ânachbarschaftspostâ, âopendownloadâ und âmega-downloadsâ konfrontiert. Mit Schreiben von InkassobĂŒros und RechtsanwĂ€lten versuchen die Anbieter, ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen und die Verbraucher abzukassieren. Die Verbraucherzentrale rĂ€t, sich durch die Drohkulisse nicht einschĂŒchtern zu lassen.
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Im April 2008 hatte der Anbieter von âNachbarschaftspostâ mit illegalen Anrufen auf âwichtigeâ Mitteilungen aus der Nachbarschaft hingewiesen, die ĂŒber eine Internetseite abgerufen werden sollten. Zahlreiche arglose Verbraucher gerieten so in die Vertragsfalle und sahen sich kurze Zeit spĂ€ter mit Forderungen ĂŒber 216 Euro konfrontiert. Im Juli erreichte eine Mahnwelle der Connection Enterprises Ltd. die Surfer, die bisher nicht gezahlt hatten. Schon damals erfolgte in beiden FĂ€llen der Rat der Verbraucherzentrale, die Zahlung zu verweigern, da kein wirksamer Vertrag zustande gekommen war. Jetzt wird erneut der Druck erhöht. Die Deutsche Inkassostelle aus Eschborn verschickt zur Zeit massenhaft Mahnungen ĂŒber einen Vertrag fĂŒr das âProjekt Nachbarschaftspostâ an die Verbraucher, die bisher die Zahlung verweigerten. Das gleiche Vorgehen beobachtet die Verbraucherzentrale bei den Anbietern der Seiten âmega-downloadsâ und âopendownloadâ. Hier arbeiten die Internetanbieter ebenfalls mit AnwĂ€lten und InkassobĂŒros zusammen, um den Druck auf Verbraucher zu erhöhen. Brigitte Sievering-Wichers von der Verbraucherzentrale: „Betroffene sollten sich durch die Schreiben von InkassobĂŒros und AnwĂ€lten nicht einschĂŒchtern lassen. Eine Forderung muss nicht beglichen werden, wenn kein rechtswirksamer Vertrag zustande gekommen ist.“
Die Verbraucherzentrale hĂ€lt Musterbriefe fĂŒr Betroffene bereit. Vom Gesetzgeber fordert sie endlich Regelungen, dass nur bei einer deutlichen Preisinformation sowie einer ausdrĂŒcklichen Zustimmung des Verbrauchers zur Kostenpflicht ein gĂŒltiger Vertrag im Internet zustande kommt. Nur so ist ein besserer Schutz vor der immer weiter ausufernden Abzocke durch Vertragsfallen im Internet möglich.
Quelle:
13.11.2008
Pressemitteilung der Verbraucherschutzzentrale Baden-WĂŒrttemberg
Titel:
Surfer in den FĂ€ngen von Internet-Abzockern –
Inkassofirmen und AnwÀlte machen Druck