TÜV, Dekra und Co.: Welche Prüfstellen stehen zur Auswahl?

Wenn die Hauptuntersuchung samt Abgasuntersuchung ansteht, hat der Fahrzeugbesitzer freie Wahl, bei welcher anerkannten Prüfstelle er die Prüfung durchführen lässt. Diese sind in Deutschland TÜV, Dekra, KÜS und GTÜ, wobei sich jeweils um eine eigenständige Prüforganisation handelt. Obwohl „TÜV“ umgangssprachlich oft mit dem Begriff Hauptuntersuchung gleichgesetzt wird, kann die Untersuchung natürlich auch bei einer anderen der amtlich zugelassenen Prüfstellen erfolgen. Allerdings war der TÜV tatsächlich über viele Jahre der einzige Anbieter für solche Prüfungen. Die folgenden werden die amtlich anerkannten technischen Prüforganisationen in Deutschland vorgestellt.

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KÜS

Die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. (KÜS) ist, wie der Name bereits Preis gibt, eine Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation. Dabei bilden die amtlichen Fahrzeuguntersuchungen das Kerngeschäft der KÜS, insbesondere die periodisch vorgeschriebene Hauptuntersuchung, die Untersuchung des Motormanagements sowie des Abgasreinigungssystems.

Für die KÜS sind etwa 1.500 Prüfingenieure tätig, die jährlich rund 3,8 Millionen amtliche Fahrzeuguntersuchungen durchführen. Die KÜS hat einen Anteil von 10,2 Prozent an der Fahrzeugüberwachung in Deutschland. Mehr Informationen zur KÜS gibt es unter KÜS Fürth – HolDeinePlakette.de.

TÜV

TÜV steht für „Technischer Überwachungsverein“. Ein eingetragener Verein mit dem Namen TÜV ist eine technische Prüforganisation, die vom Staat vorgeschriebene und angeordnete Sicherheitskontrollen durchführt. Der TÜV ist die bekannteste unter den deutschen Prüforganisationen und teilt sich in die drei Holdings TÜV Süd, TÜV Rheinland und TÜV Nord auf. Hinzu kommen die konzernunabhängigen Gesellschaften TÜV Thüringen und TÜV Saarland. Jede TÜV-Stelle gehört zu mindestens 25,1 % einem Technischen Überwachungs-Verein e. V. Die Marke „TÜV“ ist eine geschützte Marke mit hohem Bekanntheitsgrad. Der Wert der Marke wirkt sich erheblich zugunsten des TÜV-Verbands aus. Sie ist daher ein wertvolles Vermögen der TÜV-Gesellschaften.

In der breiten Öffentlichkeit steht die Bezeichnung TÜV umgangssprachlich als Synonym für technische Prüfungen entwickelt. „TÜV-geprüft“ ist nach wie vor ein Qualitätssigel für technische Prüfungen durch eine amtlich anerkannte TÜV-Gesellschaft. Diese Bezeichnung darf nur von einem Technischen Überwachungsverein oder einer Tochtergesellschaft verwendet werden.

Dekra

Die deutsche Prüfgesellschaft im Sachverständigenwesen wurde 1925 gegründet und ist mit rund 48.000 Mitarbeitern sowie einem Umsatz von 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2021 die weltweit größte Prüfgesellschaft, die nicht börsennotiert ist. Die Dekra mit Sitz in Stuttgart setzt ihren Schwerpunkt auf die Prüfung von Kraftfahrzeugen und technischen Anlagen. Darüber hinaus bietet sie weitere Dienstleistungen an.

Das Ziel der Dekra für technische Sicherheit zu sorgen wird seit der Unternehmensgründung verfolgt. Als amtlich anerkannte Überwachungsorganisation in Deutschland werden bei der Dekra die periodische Überwachung von Kraftfahrzeugen durchgeführt. Die Hauptuntersuchung wird in über 33.000 Werkstätten durchgeführt.

GTÜ

Die Gesellschaft für technische Überwachung mbH (GTÜ) mit Sitz in Stuttgart ist eine in Deutschland amtlich anerkannte technische Prüforganisation. Für die GTÜ arbeiten freiberufliche Prüfingenieure und Kfz-Sachverständige. Das Unternehmen wurde 1977 gegründet und 1990 als amtlich anerkannte Überwachungsorganisation in Baden Württemberg zugelassen. Danach folgten Zulassungen in weiteren Bundesländern. Im Jahr 2020 lag der Marktanteil an der Hauptuntersuchung bei etwa 16 Prozent. Rund 2.300 unabhängige Prüfingenieure und Kfz-Sachverständige haben sich bei der GTÜ zusammengeschlossen.

Seit 2007 dürfen die Prüfingenieure der GTÜ auch Gutachten für H-Kennzeichen und Oldtimer erstellen. Die GTÜ verfügt hier über eine Datenbank mit über 4.000 Modellen. In den letzten Jahren hat das Unternehmen seine Tätigkeiten auf die Bereiche der Gebäude- und Anlagensicherheit ausgeweitet. Ein weiteres Tätigkeitsfeld der GTÜ ist die baubegleitende Qualitätsüberwachung.

Die GTÜ und ihre Tochterunternehmen unterzeichneten im Jahr 2021 die WIN-Charta des Landes Baden-Württemberg, womit sie sich zur Umsetzung von verschiedenen Leitsätzen und Projekten für Nachhaltigkeit und Umweltschutz verpflichteten.

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