Tagesgeld noch zeitgemäß?

Immer noch erfreut sich Tagesgeld bei deutschen Sparern großer Beliebtheit. Nach einem aktuellen Bericht des Nachrichtenmagazins focus liegen die Tagesgeldzinsen im Schnitt zwar nur noch bei 0,4 Prozent, dank der anhaltend niedrigen Inflation ist dies aber ein realer Zins, der nicht durch Geldentwertung aufgefressen wird. Ökonomen gehen davon aus, dass dies noch länger so bleibt. Konditionenbandbreite am Markt 

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Tagesgeldkonten erlebten spätestens mit dem Aufkommen der Direktbanken ab den 1990er Jahren einen großen Boom. Von den neuen Direktanbietern wurde das Tagesgeld vielfach mit attraktiven Konditionen ausgestattet. Wer sein Geld auf einem solchen Tagesgeldkonto anlegte, konnte damit deutlich bessere Zinssätze erzielen als auf dem herkömmlichen Sparbuch – und das bei täglicher und unbegrenzter Verfügbarkeit. Es überrascht daher nicht, dass viele Sparer Tagesgeldkonten eröffnet haben. Das Tagesgeld hat sich vor diesem Hintergrund schnell zu einer interessanten Alternative zum Sparbuch entwickelt.

Mittlerweile hat sich dieser Zinsvorteil etwas nivelliert. Mit den mehrfach erfolgten Leitzinssenkungen der EZB bewegten sich auch die Tagesgeldzinsen tendenziell nach unten. Nach wie vor gibt es aber durchaus deutliche Unterschiede am Markt. Bei den klassischen Filialbanken bewegen sich die Zinssätze mittlerweile tatsächlich nahe Null. Direktanbieter ermöglichen dagegen dank des Verzichts auf ein kostenintensives Filialnetz, schlankerer Prozesse und einer strafferen Produktpalette immer noch bessere Konditionen, obwohl sich auch hier die gesunkenen Zinsen bemerkbar gemacht haben. Ein attraktives Angebot ist zum Beispiel das Tagesgeld der Sberbank Direct, die ein zinsstarkes Tagesgeldkonto bietet. Hier sind durchaus noch Zinssätze um ein Prozent drin.

Warum Tagesgeld auch jetzt noch sinnvoll ist 

Die gesunkenen Zinsen am Markt haben interessanterweise bislang die Attraktivität des Tagesgeldes kaum beeinträchtigt. Aufgrund der Flexibilität und der täglichen Verfügbarkeit eröffnet das Tagesgeld mehr als andere verzinsliche Einlagen die Chance, Geld jederzeit in andere Anlageformen umzuschichten. Dieser Vorzug wird von den Sparern offensichtlich sehr geschätzt. Tagesgeld bietet dabei nach wie vor etliche Vorteile, die für eine Anlage auf einem solchen Konto sprechen:

  • Es ist im Schnitt zinsstärker als das Sparbuch bei gleichzeitig flexiblerer Verfügbarkeit.
  • Es ist genauso sicher wie andere verzinsliche Bankeinlagen, denn hier gelten gleichermaßen die gesetzlichen Vorschriften zur Einlagensicherung. Danach sind Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro vollumfänglich gegen Ausfälle geschützt.
  • Bei vielen Anbietern sind keine Mindestanlagesummen für die Eröffnung eines Tagesgeldkontos erforderlich. Es kann daher schon mit Kleinbeträgen von höheren Zinsen profitiert werden.
  • Kursrisiken existieren beim Tagesgeld im Gegensatz zu börsengehandelten Anlageformen nicht.

Darüber hinaus ist Tagesgeld nach wie vor sicher eine gute Wahl, wenn es um die Bildung einer Liquiditätsreserve geht, auf die jederzeit zugegriffen werden kann. Solche Liquiditätspolster empfehlen sich unabhängig von der Zinslage, um unvorhergesehene Ausgaben – zum Beispiel für Reparaturen oder notwendige Ersatzanschaffungen – abzufedern. Die Höhe sollte mindestens zwei bis drei Monatsgehälter betragen, die Nutzung eines zinsstarken Anbieters hierfür ist sinnvoll.

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