SIP: Der Telefonanschluss der Zukunft

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Die Festnetzleitungen in den deutschen Unternehmen werden zunehmend durch modernere Telefonanlagen ersetzt. Dabei hat sich in den letzten Jahren vor allem die SIP-Technologie als Standard etabliert. Bild: Pixabay.com © guvo59 CCO Public Domain

Gerade war noch überall von Voice over IP (VoIP) die Rede, schon geistert der nächste Begriff durch die Webseiten von Anbietern modernster Telefonanlagen: SIP. Dahinter steckt nichts weniger als die Telefonie der Zukunft. Immer mehr Telefonanbieter haben sogenannte SIP Trunks im Angebot. Was genau die Abkürzung bedeutet, welche Vorteile diese Technologie bietet und was Unternehmer alles benötigen, um ihr Unternehmen SIP-tauglich zu machen, haben wir hier zusammengefasst.  

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Was steckt hinter der Abkürzung SIP?

SIP steht als Abkürzung für „Session Initiation Protocol“. Die wörtliche deutsche Übersetzung dafür lautet „Sitzungseinleitungsprotokoll“. Gemeint damit ist ein Netzprotokoll, das den Verbindungsaufbau zwischen mindestens zwei Gesprächsteilnehmern regelt.

Die Aufgabe des Protokolls besteht darin, zunächst eine Verbindung herzustellen, diese in weiterer Folge aufrechtzuerhalten und am Ende des Gesprächs wieder ordnungsgemäß zu beenden.

Anders ausgedrückt: SIP ist nicht gleichzusetzen mit Cloud- oder VoIP-Telefonie, sondern es bietet lediglich die technische Basis dafür. Mit SIP können unterschiedliche Arten von Verbindungen verwaltet werden. Neben der Telefonie ist es damit auch möglich, Video-Chats durchzuführen oder Streaming-Dienste anzubieten. Bei Voice Over IP-Verbindungen hat es sich mittlerweile zum Standard-Protokoll entwickelt.

Das Protokoll wurde von der Internet Engineering Task Force (IETF) entworfen und erinnert bei näherer Betrachtung sehr stark an das Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Es eignet sich sehr gut zum Einsatz in IP-Netzen, weil jedes SIP-Gerät eine eigene SIP-Adresse hat, anhand derer es sich eindeutig im Netz identifizieren lässt. Rein systematisch ist die SIP-Adresse damit einer E-Mail-Adresse sehr ähnlich.

Welche Anbieter bieten in Deutschland bereits SIP an?

Zu den bekanntesten Produkten gehört unter anderem das SIP Deutsche Telefon. Das Unternehmen bietet für die SIP-Telefonie als Hardware die Cloud Telefonanlage centrexx 3 sowie dazu passende günstige Business Telefontarife an. Auf Wunsch können auch vorhandene ISDN-Anlagen und Geräte in die neue Infrastruktur integriert werden.

Der große Vorteil bei Deutsche Telefon ist vor allem die weitreichende Erfahrung. Denn bereits seit 2007 arbeiten die Experten im Unternehmen kontinuierlich an der Weiterentwicklung der entsprechenden Produkte. Auch bestehende Kunden profitieren davon, weil ihnen Updates automatisch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Darüber hinaus gibt es bei Deutsche Telefon die Möglichkeit, einen SIP Trunk 60 Tage lang kostenlos zu testen und sich so selbst im geschäftlichen Alltag von den Vorteilen der neuen Technik zu überzeugen.

Welche Vorteile bietet SIP?

Unternehmer mit einer bestehenden Telefonanlage fragen sich, warum sie den Umstieg auf eine moderne Telefonanlage mit SIP-Technik in Angriff nehmen sollten. Im Wesentlichen bietet SIP die folgenden Vorteile:

  • Es handelt sich bei SIP um einen offenen Standard. Im Gegensatz zu geschlossenen Systemen ist es deshalb bei einer Vielzahl unterschiedlicher IT-Strukturen einsetzbar und verhält sich dabei immer gleich.
  • SIP macht es einfach, unabhängig vom Standort zu telefonieren. Mit SIP ist es möglich, sich bei einem beliebigen Internet-Anschluss mit seiner SIP-Adresse zu registrieren. Mit SIP ist es damit so einfach zu telefonieren wie etwa eine E-Mail zu schreiben.
  • SIP bietet ein hohes Maß an Flexibilität für Unternehmer. Wenn das Gesprächsaufkommen unerwartet ansteigt, können schnell und unkompliziert neue Sprachkanäle hinzugefügt werden. Bei klassischen Telefonanlagen würden dafür neue Leitungen benötigt werden. Gleichzeitig lassen sich mit SIP auch teure Überkapazitäten vermeiden.
  • SIP wurde für die Übertragung von Multimediadaten konzipiert. Es können damit also nicht nur Sprachanrufe durchgeführt werden, sondern auch Videos und Daten übertragen werden. Dadurch sind auch Anwendungsfälle wie beispielsweise Homeschooling möglich.
  • Durch die Anlehnung an http ist es sehr einfach, kompatible Applikationen für SIP zu entwickeln.
  • Die Leitungs- und Gesprächsgebühren sind in der Regel wesentlich niedriger. Manche Anbieter wie beispielsweise die Deutsche Telefon bieten auch Flatrates an.

Wo Licht ist, findet sich naturgemäß auch Schatten. Einer der großen Nachteile bei der Telefonie mit der SIP-Technik ist beispielsweise, dass die Benutzerverwaltung in großen Netzwerken nicht zentral gesteuert, sondern auf mehrere Server verteilt ist.

Darüber hinaus ist die Qualität der Telefonie stark von der vorhandenen Internet-Leitung abhängig. Ist das Internet dauerhaft langsam oder zumindest vorübergehend nur in eingeschränkter Geschwindigkeit verfügbar, so wirkt sich das auch auf die Gesprächsqualität aus.

Pixabay.com © loufre CCO Public Domain
SIP-Telefonie ist in den meisten Fällen nicht nur flexibler, sondern auch wesentlich günstiger als herkömmliche Festnetz-Telefonie

Wie ist es um das Thema Sicherheit bei SIP bestellt?

Von vielen Experten wird SIP dafür kritisiert, dass alle Verbindungsinformationen standardmäßig im Klartext übertragen werden. Das bietet unbefugten Personen bei entsprechenden technischen Kenntnissen die Möglichkeit, diese Daten mitzulesen. Gerade bei Unternehmen oder Behörden, bei denen es um vertrauliche Daten geht, ist das somit ein mögliches Einfallstor für Hacker.

Um das zu verhindern und die Sicherheit zu erhöhen, ist es möglich, mit Hilfe von Session Initiation Protocol Secure (SIPS) die Verbindungen zu verschlüsseln. Da die Daten in diesem Fall codiert über das Internet übertragen werden, ist es für Unbefugte nicht mehr möglich, den Verbindungsaufbau abzuhören.

Welche Faktoren sollten bei der Auswahl eines SIP-Trunk-Anbieters berücksichtigt werden?

Wer sich dazu entscheidet, seine Telefonanlage umzurüsten, sollte bei der Auswahl des SIP-Trunk-Anbieters vor allem auf das Anrufvolumen achten. Es ist wichtig zu wissen, wie viele Anrufe zur gleichen Zeit die Anlage verarbeiten können muss, um die Anzahl der Kanäle zu bestimmen. Jeder Kanal kann einen eingehenden und einen ausgehenden Anruf gleichzeitig verarbeiten.

Darüber hinaus spielt die Preisgestaltung der Tarife eine wichtige Rolle. Im Normalfall werden die Gebühren pro Benutzer und/oder pro Minute verrechnet. Bei manchen Anbietern ist allerdings auch eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten in der Grundgebühr enthalten oder es handelt sich dabei sogar um eine Flatrate.

Da sich SIP-Trunking außerhalb des Unternehmensnetzwerkes befindet, spielen auch die Themen Datenschutz und Sicherheit eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, dass es sich dabei um einen SIP-Anbieter handelt, der hier die entsprechenden Vorschriften einhält.

Einen wichtigen Stellenwert bei der Auswahl nimmt jedoch auch die Verlässlichkeit des Anbieters ein. Einen ersten guten Überblick über die Qualität bieten hier beispielsweise unabhängige Bewertungsplattformen im Internet wie etwa Google, Trustpilot oder ProvenExpert.

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