Sicher in die Höhe: Wann ist ein Gerüst bei Bau- und Sanierungsarbeiten Pflicht?

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Wer am eigenen Haus baut oder saniert, kommt früher oder später an einen Punkt, an dem es hoch hinausgeht – aufs Dach, an die Fassade oder rund ums Gerüst. Und genau dann stellt sich die Frage: Muss das eigentlich sein, so ein wackliger Turm aus Stahlrohren? 

Die Antwort ist meist ganz klar: Sobald es um Arbeiten in luftiger Höhe geht, spielen Sicherheit und Vorschriften eine große Rolle. Und das Gerüst wird schnell zur Pflicht statt zur Kür. Worauf es dabei ankommt, erklärt dieser Artikel!

Gesetzliche Grundlage: Wann schreibt das Gesetz ein Gerüst vor?

Sobald Arbeiten an einem Gebäude in einer gewissen Höhe stattfinden, gelten klare Regeln. Die Vorschriften dazu finden sich unter anderem in der Arbeitsstättenverordnung, der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) und in den jeweiligen Landesbauordnungen. 

Dort steht zum Beispiel: Wer auf einem Dach werkelt, eine Fassade saniert oder Fenster im zweiten Obergeschoss austauscht, braucht in der Regel ein Gerüst. Auch bei Dämmarbeiten oder großflächigem Verputzen gibt es keine Ausnahmen. 

Die Regelwerke dienen nicht der Schikane, sondern dem Schutz aller Beteiligten. Denn ein sicher aufgebautes Gerüst verhindert Stürze, erleichtert das Arbeiten und sorgt dafür, dass sich niemand auf wackeligen Leitern verrenken muss. Dabei hilft zum Beispiel dieser lokaler Anbieter für Gerüstbau nahe Stödtlen.

Pflicht für Profis – oder auch für private Bauherren?

Viele denken: Wer als Privatperson am eigenen Haus arbeitet, ist von solchen Regeln befreit. Doch so einfach ist es nicht. Zwar gelten manche Arbeitsschutzvorgaben nur für gewerbliche Baustellen – aber sobald ein Handwerksbetrieb beauftragt wird, kommen auch für private Bauherren Pflichten ins Spiel. Wer zum Beispiel Maler, Dachdecker oder Fensterbauer engagiert, muss dafür sorgen, dass ein sicheres Arbeitsumfeld vorhanden ist. 

Und das bedeutet in vielen Fällen: Ein geeignetes Gerüst muss her. Passiert ein Unfall und war kein Gerüst vorhanden, können Versicherungen die Leistung kürzen oder Regress fordern. Deshalb lohnt es sich, von Anfang an sauber zu planen – auch beim Thema Arbeitssicherheit.

Die Sache mit der Höhe: Ab wann wird’s kritisch?

Die entscheidende Grenze liegt oft bei zwei Metern. Ab dieser Arbeitshöhe sind laut Vorschriften besondere Schutzmaßnahmen erforderlich – und dazu zählt in der Regel ein Gerüst. Das gilt sowohl für Arbeiten auf Dächern als auch an Fassaden oder Balkonen. Nicht immer ist ein schweres Fassadengerüst nötig; manchmal reicht auch ein mobiles Rollgerüst oder ein kleiner Arbeitsbock.

Aber klar ist: Wer regelmäßig auf Leitern herumturnt oder Material in der Hand trägt, braucht eine stabile Arbeitsfläche. Ein Gerüst sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für Effizienz. Die Unterscheidung zwischen Arbeitsgerüst (zum Arbeiten) und Schutzgerüst (für Personen- und Absturzsicherung) ist dabei ebenfalls wichtig.

Gerüst oder Alternative: Was sonst noch möglich ist

Nicht immer muss es gleich das große Fassadengerüst sein. Gerade bei kleineren Maßnahmen – etwa dem Austausch eines einzelnen Dachfensters – können auch andere Lösungen infrage kommen. Hebebühnen, Hubsteiger oder Rollgerüste bieten oft mehr Flexibilität und lassen sich unkompliziert einsetzen. 

Wichtig ist aber: Die Alternative muss genauso sicher sein und den geltenden Vorschriften entsprechen. Bei gewerblichen Einsätzen entscheidet oft der Sicherheitsbeauftragte oder die Bauleitung, was zulässig ist. 

Im privaten Bereich helfen Fachfirmen oder Architekten bei der Einschätzung. Letztlich gilt: Wer Geld sparen will, indem er auf ein Gerüst verzichtet, riskiert am falschen Ende – und zahlt im Zweifel drauf.

Risiken bei Verzicht: Was im Ernstfall passieren kann

Der Verzicht auf ein Gerüst kann ernste Folgen haben. Denn wer sich oder andere gefährdet, handelt grob fahrlässig – ob gewerblich oder privat. Stürzt ein Handwerker ohne ausreichende Sicherung, stehen nicht nur gesundheitliche Schäden im Raum, sondern auch rechtliche Konsequenzen. 

Versicherungen prüfen genau, ob geltende Sicherheitsstandards eingehalten wurden. Bei Verstößen kann der Versicherungsschutz ganz oder teilweise entfallen. Auch Bauschäden durch unsachgemäße Arbeit auf Leitern sind keine Seltenheit. 

Zusätzlich drohen Bußgelder oder im schlimmsten Fall ein Baustopp durch die Behörden. Das alles lässt sich vermeiden, wenn gleich zu Beginn der Baustelle auf ein stabiles, fachgerecht aufgebautes Gerüst gesetzt wird.

Sicherheit lohnt sich immer

Ein Gerüst mag auf den ersten Blick wie ein zusätzlicher Aufwand wirken – doch es ist in vielen Fällen unverzichtbar. Es schützt Menschenleben, verhindert Schäden und bewahrt vor rechtlichem Ärger. Wer von Anfang an auf sichere Rahmenbedingungen achtet, sorgt für einen reibungsloseren Bauablauf. Und oft zeigt sich: Der Mehraufwand rechnet sich – nicht nur finanziell, sondern vor allem mit einem guten Gefühl bei der Arbeit.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/ger%C3%BCst-bauger%C3%BCst-baustelle-bauen-2710841/

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