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Neben der Datenspeicherung erteilt die SCHUFA Auskünfte über personenbezogene Daten und den aktuellen Scorewert zur Bonitätsprüfung.
Mit der SCHUFA Auskunft werden personenbezogene Daten an einen anfordernden Empfänger übermittelt, um die Kreditwürdigkeit zu prüfen. Ein Recht auf Auskunft über gespeicherte Daten besteht bei jeder betroffenen Person. Trotz des Auskunftsrechts können dennoch negative SCHUFA Einträge vorliegen, die beispielsweise die Eröffnung eines Bankkontos verhindern.
Datenspeicherung und Auskunftsrecht – Hintergründe zur SCHUFA
Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) wird durch unterschiedliche Institutionen, sogenannte Auskunfteien, abgewickelt. Die SCHUFA Auskunft dient beispielsweise dazu, Informationen über Privatpersonen, Unternehmen oder Freiberufler auszugeben, wobei eine Prüfung der Kreditwürdigkeit der angefragten Personen erfolgt. Speziell bei der Eröffnung eines Bankkontos wird in der Regel eine SCHUFA Auskunft durch die Banken eingeholt. Gilt die Person, die ein Konto eröffnen möchte, als kreditwürdig, steht der Kontoeröffnung nichts im Weg. Grundsätzlich gelten gesetzliche Regelungen (§ 34 BDSG) die betroffene Personen berechtigen, Auskünfte über deren gespeicherte Daten bei den Auskunfteien einzuholen. Ein Auskunftsrecht besteht beispielsweise aus Informationen über Zweck und Herkunft der gespeicherten Daten, gespeicherte personenbezogene Daten, Datenempfänger oder über den persönlichen Scorewert (durch Auskunftei ermittelter Wahrscheinlichkeitswert bezüglich der Kreditwürdigkeit).
Rechtsprechung lehnt vollkommene Transparenz über Scorewert ab. – pixabay.com © geralt (CC0 Public Domain
Beim Scorewert ist jedoch eine Einschränkung zu beachten. Zwar lässt sich die Auskunft anfordern, die Auskunfteien sind allerdings nicht zu einer vollkommenen Transparenz über die Ermittlung des Scorewerts verpflichtet. Dies lässt sich durch ein BGH-Urteil (Bundesgerichtshof) begründen, das die Klage eines 54-Jährigen auf Auskunft über die Kriterien seines Scorewerts zurückwies.
Anhand der durch die Auskunfteien gespeicherten Daten und den ermittelten Scorewert können beispielsweise Banken darüber entscheiden, ob eine Person kreditwürdig ist oder nicht. Neben dem Standardverfahren der Kontoeröffnung bieten sich jedoch auch Alternativen an, um ein Konto ohne SCHUFA Prüfung zu eröffnen.
Vorteile des Prepaid Verfahrens
Wer eine SCHUFA Auskunft zur Kontoeröffnung vermeiden möchte, kann die Alternative der Kontoeröffnung mit Prepaid Kreditkarte wählen. Diese nutzt als Basis der Kreditwürdigkeit /-vergabe ein (bereits) bei der Bank bestehendes Girokonto. Das auf dem Girokonto vorhandene Guthaben dient demnach als Ersatz für die SCHUFA Prüfung und den Scorewert.
Einen Vorteil aus dem Prepaid-Verfahren zur Kontoeröffnung bezieht sich speziell auf Unternehmen oder Freiberufler. In der Regel verfolgen Banken bei Unternehmen strengere Vorgaben für eine Kontoeröffnung, als bei Privatpersonen. Wird die Auskunft für ein Unternehmenskonto eingeholt und dabei ein negativer SCHUFA-Eintrag an die Bank übermittelt, der beispielsweise lediglich aus einer Mahnung für einen nicht bezahlten Strafzettel besteht, wird die Kontoeröffnung in der Regel abgelehnt. Gehen Unternehmen oder Freiberufler den Weg über das Prepaid-Verfahren, lässt sich eine SCHUFA Prüfung und eine Ablehnung der Eröffnung des Geschäftskontos vermeiden. Wer sich um einen Kredit bei einer Bank bemüht, sollte außerdem spezielle Angebote aus dem Internet genauer prüfen. Während die Banken in der Regel auch hier eine SCHUFA Prüfung vornehmen, locken unterschiedliche Anbieter mit Krediten ohne SCHUFA Auskunft. Bei diesen Kreditvergaben fallen häufig enorme Gebühren an, die bei Nicht-Zahlung üblicherweise die Mahnung durch ein Inkasso-Unternehmen nach sich zieht. Daher sollte, speziell im Fall eines benötigten Kredits, eine genaue Prüfung erfolgen. Hierbei empfiehlt sich eine sorgfältige Abwägung zwischen Kosten (enorme Gebühren für den Kredit) und Nutzen (entfallende SCHUFA Auskunft).
Fazit
Bei einer SCHUFA Auskunft werden beispielsweise folgende Informationen an den Empfänger übermittelt:
- personenbezogene gespeicherte Daten,
- Datenherkunft,
- Datenempfänger,
- Zweck der Datenspeicherung,
- aktueller persönlicher Scorewert.
Auskunfteien nutzen die Speicherung von Daten als Empfängerinformationen, die zur Prüfung der Kreditwürdigkeit beiträgt. pixabay.com © geralt (CC0 Public Domain)
Eine SCHUFA Prüfung für die Kontoeröffnung kann bei negativen Einträgen eine Ablehnung durch die Bank mit sich bringen. Wer die Auskunft über mögliche SCHUFA Einträge bei Bankgeschäften vermeiden möchte, sollte folgende Punkte beachten:
- Kontoeröffnung mit Prepaid Kreditkarte,
- mögliche Gebühren beachten,
- Kosten und Nutzen abwägen.