Anders als die traditionellen Reverse Auctions, die preisfokussiert ausgelegt arbeiten, werden durch web-basierte, neue Verhandlungswerkzeuge komplexe Entscheidungsmodelle in den Mechanismus der Preisfindung von Online Auktionen eingebunden.
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Die Vorteile des Reverse Auctionings
Heutzutage nutzen bereits viele Unternehmen die Reverse Auctions, um die Kosten im Bereich des Einkaufs effektiv zu senken. Anders als bei dem traditionellen Weg der Preisfindung, die normalerweise über mehrere Runden der Preisverhandlungen erfolgt, kann durch die Reverse Auctions die Intensität des Wettbewerbs und Konkurrenzdrucks maßgeblich gesteigert werden – denn, hier sind die Realangebote zur gleichen Zeit sichtbar und der Bietprozess unter den Konkurrenzanbietern läuft simultan ab.
Da die Reaktionen direkt auf die Aktionen der unterschiedlichen Bieter erfolgen können, werden die Anbieter dazu gezwungen, ihre Leistungsgrenzen auszureizen. Bei verdeckten Verhandlungen wird dies nur selten erreicht. Darüber hinaus sind wesentlich mehr unterschiedliche Verhandlungsrunden möglich. Pro Bieter wird bei den nacheinander ablaufenden Verhandlungen in der Regel nur ein Vergabegespräch geführt. Eine ideale Auslotung des Rabattspielraums ist dabei kaum möglich. Um bei Auktionen die Effizienz des Wettbewerbs zu steigern sind die Synchronisierung und Automatisierung der Bietprozesse demnach entscheidend.
Reverse Auctioning hat auch Nachteile
Allerdings bietet diese Art des Bietens nicht nur Vorteile. Auch die Reverse Auctions haben ihre Schwächen und Nachteile. Einer der größten Nachteile ist, dass das einzige Kriterium für die Entscheidung bei den Reverse Auctions der Preis ist. Dieser Prozess zur Auswahl von Lieferanten kann allerdings nur dann zu der wirklich richtigen Entscheidung führen, wenn:
- es sich um homogene Beschaffungsobjekte handelt
- die Leistungsfähigkeit der Lieferanten vergleichbar ist
- die Qualität des Produkts oder der Lieferanten schon im Vorfeld anhand von Mindestniveaus definiert wurde
- Besserleistungen bezüglich einzelner Kriterien nicht relevant sind.
Auf der Ebene von Produkten werden diese Kriterien allerdings in der Regel nur von Norm- oder DIN-Teilen erfüllt. Die Online-Auktionen werden aus diesem Grund aktuell hauptsächlich bei standardisierten Waren eingesetzt.
Das weit verbreitete E-Bidding macht ebenfalls deutlich, dass die Abnehmer ein gewisses Unbehagen gegenüber den Reverse Auctions verspüren. Hierbei wird die Methodik der Auktionen lediglich für die Findung der Preise genutzt, die endgültige Entscheidung über die Wahl des Lieferanten erfolgt dann unter Einbezug von zusätzlichen Kriterien.
Die Wettbewerbsdynamik innerhalb der Auktionen wird durch diese gängige Praxis allerdings stark eingeschränkt. Die Auswahl der Lieferanten erfolgt dann nämlich nicht mehr unmittelbar, sondern mit einer gewissen Zeitverzögerung. Für die Bieter besteht dadurch keine Chance, um auf die Entscheidung des Abnehmers entsprechend zu reagieren. Darüber hinaus wird dadurch, zumindest aus der Perspektive der Bieter, der Vergabeprozess viel weniger transparent.
Optimierte Lieferantenauswahl durch neue Softwareprogramme
Neue, intelligente Softwareprogramme haben das Potenzial, diese Kritikpunkte zu entkräften. Durch diese wird der Abnehmer bei allen Schritten innerhalb der Entscheidungsfindung nachhaltig unterstützt. Die folgenden Schritte werden dabei durch die web-basierte Auswahl der Lieferanten ausgeführt:
- Leistungskennzahl wird bestimmt
- Preis wird ermittelt
- Preis und Leistungskennzahl werden verknüpft
- Best-Buy-Preise werden berechnet
- Online Verhandlung wird geführt
- Entscheidung wird getroffen
Gegenüber den traditionellen Reverse Auctions bieten diese neuen Auktionswerkzeuge daher einige Vorteile:
- Systematischer Modellaufbau, der alle Entscheidungskriterien berücksichtigt
- Entscheidungsfindung ist transparent und objektiv nachvollziehbar
- Optimale Produktqualität trotz Preisreduzierung
- Geforderte Produktmerkmale können besser erfüllt werden
- Auktionsmechanismus kann auch bei komplexen Produkten genutzt werden