Anleger in Wölbern Invest Immobilienfonds hatten schon länger den Verdacht, dass Gelder aus den Fonds veruntreut wurden. Jetzt scheint sich dieser Verdacht zu bestätigen. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte am Montag, 23. September, verhaftet. Außerdem veranlasste die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Razzia in den Geschäftsräumen des Hamburger und Emissionshauses und auch in Schultes Privaträumen.
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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hamburg wird dem Wölbern-Chef gewerbsmäßige Untreue in mehr als 300 Fällen vorgeworfen. Er soll weit rund 137 Millionen Euro veruntreut haben. Der Schaden für die Anleger soll allerdings bei „nur“ rund 37 Millionen Euro liegen.
Mit der Razzia und der Verhaftung des Wölbern-Chefs dürfte der Streit zwischen dem Vorstand und den Anlegern einen neuen Höhepunkt erreicht haben. Anleger hatten schon seit längerem den Verdacht, dass Gelder aus den Fonds veruntreut werden. Im März hatte Wölbern Invest dann angekündigt, sich von dem größten Teil seiner Immobilienfonds trennen zu wollen. Die Immobilien von 24 Fonds sollten verkauft werden; die Anleger von 14 Fonds haben dazu bereits ihre Zustimmung gegeben.
„Die Razzia und die Verhaftung Schultes wirft natürlich ein neues Licht auf den ganzen Sachverhalt. Wieder einmal sollen Anleger anscheinend ohne jeden Skrupel, um ihr Geld gebracht werden“, sagt Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank-und Kapitalmarktrecht aus Wiesbaden, zu der aktuellen Entwicklung rund um Wölbern Invest. Der Jurist rät den betroffenen Anlegern, jetzt auch ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen zu lassen. „Möglicherweise können Ansprüche auf Schadensersatz geltend gemacht werden“, so Cäsar-Preller.