quirin bank und Anlegerschutzanwalt: „Banken haben nichts gelernt“

Chef der Beraterbank „quirin bank“ Schmidt und Prof. Dr. Julius Reiter als „Bankrebellen“ im Handelsblatt-Interview

Wer heute die Werbespots der Commerzbank sieht, der mag zwar weiter vom Wandel der Großbanken zu mehr Anlegerschutz träumen, die Realität scheint aber davon weit entfernt. Das Handelsblatt hat mit dem Chef der quirin bank Karl Matthias Schmidt und dem Düsseldorfer Anlegeranwalt Prof. Dr. Julius Reiter zwei kompetente und vor allem streitbare Interviewpartner gefunden. Beide lassen kein gutes Haar an den Banken, sprechen ihnen die Lernwilligkeit ab und prangern Methoden an, die schon früher nur einem Ziel dienten: Umsätze und Provisionen zu steigern. Die sympathischen TV-Spot-Filialleiter der Commerzbank könnten die vorherrschenden Verhältnisse gar nicht ändern. Schmidt: „In der Praxis wissen sie nicht, wie sie das tun sollen. Der Rahmen lässt das auch nicht zu.“

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Prof. Dr. Julius Reiter – Anlegeranwalt in Düsseldorf

Im Interview mit den beiden „Bankrebellen“ zeigen sich beide als streitbare Visionäre, die von einer grundsätzlich provisionsunabhängigen Beratung träumen. Als Anlegeranwalt hat gerade Reiter aktuell auch ein Hühnchen mit den Vermittlern von Mittelstandsanleihen zu rupfen. Verluste seien hier ein Beispiel für die Folgen falscher Beratung. Immer wieder muss Reiter die fehlende Risiko-Streuung in den Depots moderner Anleger bemängeln: „Es mangelt schlichtweg an einer Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Risikoklassen!“

Auch quirin bank-Chef Schmidt macht ähnliche Erfahrungen: Seine Kunden müssen keine verschwiegenen Provisionen befürchten, denn sein Modell basiert auf dem Konzept der „freien Honorarberatung“. Quirin-Berater verdienen nur „Extra-Geld“, wenn der Kunde anlegergerecht erfolgreich beraten wurde: „Bei unseren Neukunden sehen wir immer wieder das Gleiche: Das Depot ist schlecht zusammengestellt und bildet oft eine Extremmeinung eines Bankers oder einer Bank ab. Die Aktien-Portfolios sind häufig zu sehr heimbasiert, der Schwerpunkt liegt dann fast vollständig auf Europa und Deutschland. Der Kunde hat nur hauseigene Produkte, die oft nicht passen.“

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Vorstandsvorsitzender der quirin bank: Karl Matthias Schmidt

Und dann noch die Gretchenfrage: Gibt es denn beim Anlageverhalten der Kunden keine Änderungen? Beide Experten sind sicher, dass weder die Banken noch deren Kunden etwas dazugelernt haben. Noch immer gibt es hoch riskante Anlagen und noch immer gibt es vermeintlich risikofreudige Anleger, die aber bei konsequent richtiger Beratung niemals derart ins Risiko gegangen wären.
Schmidt: „Ich würde sogar so weit gehen, dass ein Großteil der klassischen Produkte für Anleger nichts taugen.“

Das komplette Interview kann HIER im Handelsblatt nachgelesen werden.

Weiterführende Informationen

Die quirin bank

Die quirin bank hat Konsequenzen aus den vergangenen Banken-Skandalen gezogen. Das komplette Beratungssystem wurde auf die Basis der „Honorarberatung“ umgestellt. Heißt: Es fließen keine Provisionen zwischen Bankberater und den produktverantwortlichen. Die Beratung der quirin bank ist darauf ausgelegt, im Erfolgsfall – also nach einer guten Beratung – entlohnt zu werden.

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