Es gibt Neuigkeiten zum Thema Tierversuche für VW . Was passiert, wenn man zehn Affen in einem Glaskasten stundenlang mit Autoabgasen malträtiert? Wie reagieren menschliche Probanden auf Stickoyd in der Atemluft? Das Ergebnis ist ebenso sinnlos wie die Frage makaber. Offensichtlich wollten deutsche Autobauer bei Affen-Tests in Amerika und mit Menschenversuchen in Deutschland bestimmen, wie viel Abgas ein Organismus aushalten kann – oder wie wenig ungesund Abgase im Grunde sind. Offensichtlich rund um den Dieselskandal eine immer wichtiger werdende Frage. Unsere Meinung: Das Geld hätte man lieber in die Entwicklung sauberer Motoren investiert, statt den Tod unschuldiger Tiere in Kauf zu nehmen und die Gesundheit von Menschen zu gefährden.
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Das im Netz kursierende Foto mit einem an die Versuchseinheit angeschlossenen VW Beetle sowie der Hinweis vieler Medien auf Gerichtsakten lassen keinen Zweifel an der Echtheit der Geschichte aufkommen. Das Bild wirkt wie eine Mischung aus professioneller Hinrichtungsstelle und kruder Horrorfilm-Symbolik.
Verantwortlich für den wissenschaftlichen Bereich einer Studie, die die Effektivität moderner Motoren durch Tierversuche und Tests an Menschen für VW nachweisen sollte, war die EUGT („Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“) Diese wird von Volkswagen, Daimler und BMW finanziert und mit entsprechenden Untersuchungen beauftragt. „Tatort“ war ein Forschungslabor in Albuquerque.
In Deutschland war das Universitätsklinikum der wissenschaftliche Arm der Studie. Hier setzte man 25 Personen einer Stickoxyd-Begasung aus, um die Wirkung des Gases auf das Wohlbefinden der Probanden zu ermitteln.
Die Beteiligten geben alles zu und gehen rasch auf Distanz – die übliche Praxis im Abgasskandal. VW – im Versuch federführend, äußerte sich zerknirscht: die Kritik an der Studie sei sehr ernst zu nehmen.
Wissenschaft für „Gesunde Abgase“
Die „New York Times“ hatte den Skandal aufgedeckt. Zeugen zeigten sich insbesondere darüber erschüttert, dass hier mit Autos hantiert wurde, deren Abgasbehandlung auf dem Rollenprüfstand abgeschaltet worden sei. Auf jeden Fall gibt’s keine Ergebnisse. Wohl auch aufgrund der aktellen Entwicklungen waren die Forschungen für den Nachweis gesunder Abgase eingestellt worden.
Tierversuche für VW ohne Ergebnis
Warum auch immer: Die 2007 von BMW, Daimler, Volkswagen und Bosch gemeinsam gegründete EUGT wurde Mitte 2017 aufgelöst. Das Ziel, Lobbyarbeit für den Ruf deutscher Motoren zu leisten, war selbst durch Tierversuche nicht mehr zu erreichen.Laut VW sollen Ergebnisse nicht mal abgewartet und vorgelegt worden sein, von einer Auswertung mal ganz abgesehen. Frage ist auch, wie man die gewonnen Erkenntnisse präsentieren wollte…
Das Verbraucherschutz-Magazin verbraucherschutz.tv berichtet seit September 2015 intensiv über alle Facetten des Abgasskandals. Die aktuellen Vorwürfe zum Thema Tierversuche für VW erschrecken uns eigentlich mehr als der Skandal selbst, dokumentiert doch der Umgang mit Tieren, welchen Wert Umwelt und Natur für die Entwicklung von VW-Produkten einnehmen. In Deutschland wären solche Versuche verboten oder würden zumindest extremen Zulassungsbeschränkungen unterliegen.
Ein Beitrag der IG Dieselskandal