Die Urteile gegen die Naspa wegen des Verkaufs der Zertifikate âCreativInvest 6â reiĂen nicht ab: Soeben hat das LG Wiesbaden einer von uns vertretenen Anlegerin den vollen Schadensersatz zugesprochen (Urteil vom 13.03.2012, Az. 8 O 62/11). Die Naspa hat unserer Mandantin nicht nur den entgangenen Verlust, sondern auch die vorgerichtlichen Anwaltskosten sowie die Prozesskosten zu ersetzen.Das Urteil fĂŒgt sich ein in eine ganze Reihe von Entscheidungen, welche zugunsten der Erwerber der o. g. Zertifikate ausgefallen sind. Bemerkenswert an dem aktuellen Urteil ist wiederum, dass der Anlageberaterin nicht nur fahrlĂ€ssige Falschberatung, sondern sogar ein vorsĂ€tzliches AuĂerachtlassen des tatsĂ€chlichen Risikoprofils der Anlegerin vorgeworfen wird. Die Sparkasse habe den Vorsatz nicht entkrĂ€ften können. Dabei kam es in dem Urteil nicht einmal darauf an, inwiefern eine fehlerhafte AufklĂ€rung ĂŒber das Risiko der Insolvenz des Emittenten Merrill Lynch erfolgt ist â eine Argumentation, auf welcher wiederum andere Richter das Vorliegen von SchadensersatzansprĂŒchen stĂŒtzen.
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Sofern der Sparkasse, wie hier, Vorsatz vorgeworfen werden kann, ist es unerheblich, ob der Anspruch innerhalb von drei Jahren seit Erwerb der Zertifikate geltend gemacht worden ist. Hier bestehen also auch nach Ablauf dieser drei Jahre noch Chancen, an Schadensersatz zu gelangen.
Einziger Wermutstropfen an dem oben geschilderten Urteil dĂŒrfte fĂŒr die Anleger sein, dass der zusĂ€tzliche Ersatz entgangenen Gewinns in Höhe von 4 % jĂ€hrlicher Zinsen von einigen Richtern zunehmend kritisch gesehen wird und im vorliegenden Fall ânurâ zu einem entgangenen Gewinn in Höhe von 2 % jĂ€hrlicher Zinsen gefĂŒhrt hat. Hier sind wir jedoch zuversichtlich, dass aufgrund neu aufgetauchter Unterlagen der Naspa, wonach in den Jahren 2007 und 2008 tatsĂ€chlich rund 4 % Zinsen fĂŒr sichere Anlageprodukte gezahlt wurden, auch dieser Punkt demnĂ€chst wieder vollstĂ€ndig zugunsten der Anleger gehen wird.
Mitgeteilt von: Rechtsanwalt Sebastian Bansi, LL.M. Eur.
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