Million ergaunert – LKA Bayern setzt Abzocker fest – 1,5 Jahre ermittelt!

Nach gut anderthalb Jahren Ermittlungsarbeit hat das Bayerische Landeskriminalamt mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zum finalen Schlag gegen eine Abzockerbande ausgeholt und der Abzocke ein Ende gesetzt. Die Bande hatte im sieben-stelligen Euro-Bereich Vorauskasseleistungen für Waren ergaunert. An einen Versand der in Onlineshops angebotenen Produkte war nie gedacht. Unter anderem hatte man Vorauskasseleistungen für den Import von PKWs aus USA nach Deutschland kassiert. Die Bande hat wirklich alles versilbert, was man nicht hatte: Vom Lego-Püppchen bis zum 1 kg-Goldbarren. Das man den Abzockern so schwer beikommen konnte lag u.a. daran, dass sie sehr kompliziert und verschleiert kommunizierten und wenig Spuren hinterließen.

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Die Ermittlungen hatten 2009 begonnen, nachdem ein unbescholtener Geschäftsmann die Polizei darauf aufmerksam machte, dass Abzocker unter seinem Namen miese Geschäfte trieben. Die Täter produzierten seriös wirkende Internetseiten, kopierten die Daten bestehender und seriöser Unternehmen ins Impressum und boten Waren mit Vorauskasseleistung an.

Das Geld landete auf den Konten so genannter „Finanzagenten“, die kurzfristig ihre Bankverbindungen zur Verfügung stellten und gegen eine kleine Provision auf Konten in der Schweiz und in in der Türkei weiterleiteten. Diese Mitläufer wurden per Mail mit der Aussicht auf gute Nebenverdienste angeworben.

Abgezockt wurde auf Seiten wie www.ewe-ewe.com oder www.dress4style.com.

Jetzt konnten 12 Verdächtige mit Wohnsitz in Deutschland festgenommen werden. Ihnen wird wohl bandenmäßiger Betrug vorgeworfen werden, erschwerend kommt hinzu, dass Sie Verbraucherschutz-Foren mit Hacker-Attacken „bestraften“ (DDoS) und den Betreibern mit Gewaltmaßnahmen drohten. Es drohen Haftstrafen bis zu 10 Jahren.

Bei der Aktion am 11. Mai waren 170 Polizeibeamte beteiligt, über 20 Wohnungen wurden durchsucht, 8 Verdächtige sofort festgenommen, darunter auch die vermeintlichen Drahtzieher der Bande. Bisherige Erkenntnisse gehen von über 100.000 Geschädigten aus. Auch gegen die rund 1000 Finanzagenten wird wohl ermittelt. Auch das östereichische Bundeskriminalamt ist mit eigenen Ermittlungen befasst und hat in Österreich ein Mitglied der Bande festgesetzt.

Pressemitteilung 1 LKA Bayern

Pressemitteilung 2 des LKA Bayern

Pressemitteilung des Österreichischen Bundeskriminalamtes

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