Mails mit eigener Absenderadresse – Entwarnung nicht nur für Porno-Kucker

In diesen Tagen werden massenhaft Mails mit ellenlangen Texten versendet, in denen die Empfänger aufgefordert werden, jede Menge Bitcoins zu zahlen, ansonsten würde man die mit der gehackten PC- oder Handy-Kamera aufgenommenen Masturbationen-Szenen veröffentlichen. Angeblich habe man die Angeschriebenen nicht nur beim Porno-Kucken erwischt und dokumentiert, sondern auch noch beim anschließendem Handanlegen mit ordentlichem Herumgestöhne. Die Jungs brüsten sich, nicht nur den Mail-Account, sondern vor Monaten schon den PC gehackt zu haben. Das sorgt natürlich für ein gewisses Unwohlsein.

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Ich kenne mich eigentlich ganz gut aus, aber mir ist aktuell kein Trojaner bekannt, der dazu in der Lage wäre, ohne damit SOFORT aufzufallen. Eine Fernsteuerung der Kamera kann zu 99,9 % ausgeschlossen werden – so weit sind die Jungs noch nicht. Sie gehen einfach davon aus, dass unter 10 angeschriebenen mal mindestens 3 in den letzten Monaten etwas unartig vor dem eigenen Rechner an sich rumgemacht haben – und die fühlen sich jetzt natürlich extrem erwischt. Insbesondere Jungs auf dem Weg zur eigenen Sexualität werden hier ganz bös‘ mit üblem Schamfaktor auf dem falschen Fuß erwischt. Eltern sollten surfende Kinder auf jeden Fall auf solche Dinge vorbereiten. Allein wird ein Kind oder ein Jugendlicher damit nicht fertig.

Ich wurde ebenfalls angeschrieben gestern und meine Tochter heute – wir arbeiten mit unseren Rechnern oder kucken Netflix – nicht mehr…

Kein Versand nach Postfach-Hack

Aber wieso können die Hacker mein eigenes Postfach nutzen, um mir Mails zu schicken? Auch hier Entwarnung: Expertenportale wie Chip.de gehen davon aus, dass die vermeintlichen Hacker die Email-Absender lediglich verschleiern, also nicht aus dem eigenen Account heraus versenden. Dazu wird die Methode des Mail-Spoofings genutzt, bei dem sich die Versender beim Verschicken aus dem eigenen Account mit dem Server das Empfängers verbinden können. So kann erreicht werden, dass die eigene Adresse ausgeblendet wird und statt  dessen die Adresse des Empfängers auch als Versender erscheint. Bei mir erscheint z.B. die usch@talking-text.de als Versender-Adresse – die kann aber gar nicht versenden, weil das nur eine Weiterleitung ist und kein Postfach.

Wäre mein Server WIRKLICH gehackt worden, dann würde mein Server mir sofort die Freundschaft und zur Not auch den Vertrag kündigen – das geht ganz schnell.

Also: Statt Bitcoins zu transferrieren sollte man nur mal schnell und vorsichtshalber die Zugangsdaten für den Mailserver ändern und ein aktuelles Virenschutzprogramm über den eigenen Rechner jagen. Mehr ist definitiv nicht zu tun – und egal was man kuckt – immer schon die Hände auf der Tastatur lassen.

Die Masche ist auch nicht die neueste. Verbraucherschutz.tv berichtete bereits vor Jahren

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