Lunapharm-Skandal um wirkungslose Krebsmedikamente

Lunapharm-Skandal Lunapharm-Skandal

Das Unternehmen Lunapharm steht im Zentrum eines Skandals um illegale Krebsmedikamente. Lunapharm ist ein Händler mit Sitz im brandenburgischen Mahlow. Von hier aus hatte ein kriminelles Netzwerk europaweit im ganz großen Stil gefälschte und möglicherweise komplett wirkungslose Krebsmedikamente vertrieben. Der Lunapharm-Skandal hat nun auch Konsequenzen für die brandenburgische Gesundheitsministerin.

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Das ARD-Magazin „Kontraste“ hatte über den Fall berichtet und schwere Vorwürfe gegen das das brandenburgische Gesundheitsministerium (MASGF) und die Arzneimittelaufsicht LAVG formuliert. Gesundheitsministerin Golze – mittlerweile zurückgetreten – hatte nach Veröffentlichung der Vorwürfe eine siebenköpfige Expertenkommission eingesetzt, um die Vorgänge aufzuklären.

Das Ergebnis ist ernüchternd: Bereits im März 2017 hatten entsprechende Unterlagen über den Lunapharm-Skandal den zuständigen Stellen vorgelegen. Reaktionen waren nicht erfolgt. Es gab weder eine sofortige Meldung an das Frühwarnsystem der EU noch eine sofortige unangekündigte Inspektion der Firma Lunapharm. Medikamente wurden nicht sichergestellt und ausgelieferte Medikamente nicht zurückgerufen.

Griechische Aufsichtsbehörden hatten ihre deutschen Kollegen schon 2016 über Verdachtsmomente informiert. Insgesamt, so das Ergebnis der Untersuchungen, sei viel wertvolle Zeit verloren gegangen, statt Patienten zu informieren und die Verantwortlichen festzunehmen. Mittlerweile seien voliegende Unterlagen nicht mehr wirklich korrekt auszuwerten. So wird unklar bleiben, ob etwa 220 belieferte Patienten in Berlin und Brandenburg Medikamente mit wirksamen Bestandteilen erhielten oder nur billige Placebos.

Das Ministerium hat bekannt gegeben, welche Arzneimittel konkret betroffen sind. Insgesamt hat Lunapharm aus Griechenland 26 verschiedene Präparate bezogen. Wobein “bezogen” nicht ganz der richtige Ausdruck ist. Bei den Medikamenten handelt sich um gestohlene Ware. Problematisch ist, dass z.B. die Lagerung unter Umständen nicht vorchriftsmäßig erfolgte und die Medikamente so wirkungslos wurden. Eine Liste dieser Präperate hat das Ministerium HIER veröffentlicht.

Nach einer Razzia wurde dem Unternehmen die Betriebserlaubnis entzogen. Gegen verschiedene Verantwortliche und zuständige Behördenmitarbeiter wird ermittelt. letzteren wird vorgeworfen, aus vorliegenden Informationen nicht die richtigen Schlüsse gezogen zu haben und damit maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass das Unternehmen seinen verbrecherischen Handel so lange fortsetzen konnte.

Medizinrechtexperten wie der Brandenburger Rechtsanwalt Lambrecht von www.falschbehandelt.de empfehlen Opfern des Skandals, mögliche Schadensersatzansprühe in alle Richtungen zu durchdenken. Rechtsanwalt Lambrecht steht für eine kostenlose juristische Ersteinschätzung zur Verfügung.

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