Die Luca-App stand im Sommer 2021 auch für etwas mehr Freiheit, denn sie stand für „Herzlich willkommen!“ und „Lasst uns wieder treffen!“ Anfang 2022 scheint sich der Beliebtheitsgrad der Programmierung allerdings deutlich abgeschwächt zu haben. Seitens offizieller Stellen gibt es keinerlei Empfehlungen mehr und immer mehr Institutionen und ganze Bundesländer stellen die Zusammenarbeit mit der Luca-App ein. Dabei ergeht es der Geschäftsidee, wie’s eben Geschäftsideen gehen kann: Manche funktionieren, manche nicht. Bei der Luca-App liegt es wohl daran, dass sie mit der Entwicklung des Virus nicht standhalten konnte und wohl eher von einer vorübergehenden Krise ohne dramatische Verschlechterungen ausging . Die App war und ist ein ideales Werkzeug, um in Zeiten schwacher Inzidenzen Gastgebern die Möglichkeit zu bieten, Kontakte nachverfolgbar zu machen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Luca-App nutzt derzeit wenig
Für wirksame Kontaktverfolgung ist Omikron einfach zu schnell. Würde die Luca-App weiter genutzt wie im Sommer, dann müssten Gastgeber, also auch Restaurants, nicht nur die Luka-App checken, sondern auch die Impfpässe, Personalausweise und/oder die offizielle Warnapp des Gesundheitsministeriums. Das wäre etwas viel, zumal sich die Frage nach eventuell notwendiger Kontaktverfolgung nicht mehr stellt, wenn sich der Gastgeber davon überzeugen konnte, dass die Gäste geimpft, genesen und/oder getestet sind. Grundsätzlich: Die Nutzung der Luca-App trägt derzeit nicht zur Verbesserung des aktuellen Corona-Geschehens bei. Vielleicht kommt das wieder, vielleicht wird die App weiterentwickelt. Derzeit ist’s wie’s ist…
Kontaktverfolgung allein ist nicht genug
Kurzum: Die Luca-App basiert auf der Tatsache, dass es ein Umfeld gibt, in dem die Möglichkeit der Kontaktverfolgung ausreicht. Aus diesem Stadium sind wir aber lange raus…
Die Frage: Was passiert, wenn jemand mit dem Virus die Eingangsschranken überwand? ist heute nicht relevant, weil angesichts der aktuellen Fallzahlen eine effektive Nachverfolgung nicht gegeben ist. Aber genau darauf baut die Luca-App auf, also auf das reine „Ja ich war hier und es ist dokumentiert!“ Allerdings: Bei an die 100.000 Neuinfektionen täglich machen Kontaktverfolgungen kaum Sinn und daher wird die App von Gesundheitsämtern derzeit so gut wie gar nicht nachgefragt. In Restaurants geht ohne Impfnachweis eh nichts mehr und private Feiern – Wer macht denn sowas noch? Solche Sachen richten sich nach den aktuellen Corona-Regeln – eine bestimmte App zu nutzen hilft da gar nichts mehr.
Die App wurde und wird derzeit quasi aus der Öffentlichkeit gekickt – nicht weil sie schlecht programmiert wurde, sondern weil die Programmierung nicht mehr den Rahmenbedingungen des Führjahrs 2022 entspricht. Sie macht einfach keinen Sinn mehr – unabhängig von den hohen Investitionskosten und vor allem unabhängig von den Erwartungen
Der Vertrauensvorschuss wurde auch durch die Tatsache mächtig eingedampft, dass Strafverfolgungsbehörden in Einzelfällen wohl mit Hilfe der Luca-App-Kontaktverfolgung strafrechtlich ermittelt haben. Dies ist nicht zulässig und die Frage ist, wie das überhaupt möglich wurde.
Fazit: Aus und vorbei, so schnell geht das in diesen Tagen….