Er ist einer der besten Urteilsjäger unserer Zeit: Michael Burat hat mit seinen Jagdgenossen von der WEBTAINS GmbH ein neues Urteil erlegt und kann sich als Trophäe diesmal einen waschechten Bundestagsabgeordneten virtuell ausstopfen und an die Wand hängen. Matthias W. Birkwald ist Rentenexperte der Linken und hat vor zwei Jahren auf einer Internetseite, die es schon lange nicht mehr in dieser Form gibt, einen Vertrag geschlossen und diesen niemals widerrufen. In einer Klage um die Grundforderung in Höhe von 96 Euro unterlag der Abgeordnete jetzt in einem Prozess von nicht „grundlegender Bedeutung“. Klare Sache: der Beklagte konnte nicht wirklich nachweisen, keinen Vertrag geschlossen zu haben und der fehlende Widerruf oder eine Anfechtung in der Folgezeit machten es den Richtern wirklich schwer, ein Beklagten-freundliches Urteil zu sprechen. Allerdings zahlt er nur diese 96 Euro und außer den Portokosten nicht die weiteren Mahn- und Inkassogebühren. Ich bin sicher, dass die WEBTAINS einen großen Teil der Opfer, die nicht widersprochen haben, ebenfalls als „Trophäen“ rechtlich abschießen könnten. Bei fristgerechten Widerrufen, Anfechtungen oder widersprochenen Mahnbescheiden sieht das – glaube ich – ganz anders aus.
Im aktuellen Fall war die Trophäe natürlich besonders begehrenswert, denn die Argumente auf der Sozialneidsschiene werden in Rodgau NIEMALS ausgehen.