Und so endet der Rausch: Legaler Cannabis-Anbau schien vielen Anlegern ein gutes und sicheres Investment zu sein. Die Legalisierung schreitet voran, immer mehr Medizin-, Pflege- und Kosmetikprodukte greifen auf Bestandteile der Cannabispflanze zurück und irgendwoher muss der ganze Stoff ja kommen. Das Unternehmen Juicy Fields machte sich diese Trend-Idee zu nutze und bot Beteiligungen an Cannabis-Feldern an. Für die Anleger geht die Geschichte leider nicht gut aus, denn seit Tagen können sie nicht auf ihre Konten bei der Crowdinvesting-Plattform Juicy Fields zugreifen und es gibt die Befürchtung, dass die Gründer mit dem Geld der Anleger abgetaucht sind.
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Wir zitieren das Portal kapitalschutz.de: „Juicy Fields lockte die Anleger mit traumhaften Renditen in kurzer Zeit. Das Ganze schien zu funktionieren: Anleger registrierten sich, investierten und erhielten auch Auszahlungen. Damit scheint es nun vorbei. Die Anleger können auf ihre Konten nicht mehr zugreifen und die Gründer sind offenbar untergetaucht.“
Schon im März 2022 hatte die Finanzaufsicht BaFin vor Nachrangdarlehen der Juicy Holdings B.V. ( Juicy Fields) mit Sitz in Holland gewarnt. Es erfolgte daraufhin eine Anpassung der Investitionsmöglichkeiten in Cannabis-Pflanzen, die herausgabe eines von der Bafin geforderten Prospektes zur Anlage blieb man aber schuldig. Dem Bundesamt blieb wenig anderes übrig, als Anfang Juni das öffentliche Angebot der Vermögensanlagen zu untersagen. Rechtsanwalt Marcel Seifert für kapitalschutz.de: „Dieses Verbot besteht nach wie vor, auch wenn im Internet immer wieder anders lautende Meldungen lanciert wurden!“ Die Bafin setzte zum Thema am 22. Juli sogar eine entsprechende Pressemitteilung auf und aktualisierte die PM aus Juni 2022.
Seifert: „Inzwischen gibt es die Befürchtungen, dass es sich bei Juicy Fields um einen sog. Exit Scam handelt. Das würde bedeuten, dass das Geld neuer Anleger nicht mehr in Hanfpflanzen investiert wurde, sondern nur dazu diente, die anfänglichen Ausschüttungen zu finanzieren und sich die Juicy Fields Gründer nun mit dem Geld der Anleger aus dem Staub gemacht haben.“ Das schöne englische Wort Exit Scam wurde rund um Bitcoin-Betrügereien erfunden und schreibt nichts anderes als das klassische Schneeballsystem mit dem Unterschied, dass vielen Schneeballsystemen im Kern ein echtes Business zugrunde liegt. Exit Scam dagegen ist von Anfang an die reine Betrügerei.
Betrogene Kapitalanlager sollten sich zur Vermögensrekonstruktion an einen auf diese Themen versierten Fachanwalt wenden.