Anleihe-Zeichner der MS Deutschland mĂŒssen sich fragen, wie viel âTraumschiffâ tatsĂ€chlich in ihrer Mittelstandsanleihe steckt. Nach einem Bericht des Handelsblatts vom 27. September fiel der Kurs seit dem Start der Anleihe um rund 28 Prozent und die vorlĂ€ufigen Zahlen fĂŒr das erste Halbjahr verheiĂen nichts Gutes. Laut Handelsblatt bleibt das operative Ergebnis deutlich hinter den Erwartungen zurĂŒck. So deutlich, dass selbst die im Dezember fĂ€llige Zinszahlung an die Anleihe-Zeichner gefĂ€hrdet sein könnte.
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âDie MS Deutschland ist ein typisches Beispiel fĂŒr Mittelstandsanleihen. Bekannter Name, guter Ruf und vergleichsweise hohe Zinsen klingen verlockend. Doch das böse Erwachen kommt, wenn die Zinsen nicht mehr bedient werden können. Anleihe-GlĂ€ubiger von Praktiker oder Windreich können ein Lied davon singenâ, so Rechtsanwalt Joachim CĂ€sar-Preller, Fachanwalt fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht aus Wiesbaden.
Anders als bei Praktiker oder der Windreich GmbH deutet bei der MS Deutschland allerdings noch nichts auf eine Insolvenz hin. âAber als Anleihe-Zeichner muss man es ja nicht drauf ankommen lassen. Sollten die Zinsen im Dezember nicht gezahlt werden können, ist dies auf jeden Fall ein Warnzeichen. Und dann sollte auch gehandelt werdenâ, meint der erfahrene Jurist und empfiehlt, die Anlage rechtlich auf mögliche SchadensersatzansprĂŒche ĂŒberprĂŒfen zu lassen. âAuch hier kommt grundsĂ€tzlich Prospekthaftung oder Schadensersatz wegen Falschberatung in Frage. Das heiĂt: Der Verkaufsprospekt war möglicherweise schon nicht korrekt oder in der Anlageberatung wurde nicht ausreichend auf die bestehenden Risiken hingewiesen. Beides kann den Anspruch auf Schadensersatz begrĂŒndenâ, erklĂ€rt CĂ€sar-Preller.
Autor: Joachim CĂ€sar-Preller, Fachanwalt fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht
Mehr Informationen:Â www.caesar-preller.de