kino.to – Zweifel an „Polizeimeldung“ – Angebot ohne Impressum

Gestern nachmittag gab es kurzfristig eine „Polizeimeldung“ auf der eigentlich abgeschalteten kino.to-Homepage. Hier informierte die Kriminalpolizei über die Verhaftung der kino.to-Verantwortlichen und gab eine Warnung ab, die Millionen von File-Sharern in blankes Entsetzen oder zumindest große Unsicherheit stürzt: „Internetnutzer, die widerrechtlich Raubkopien von Filmwerken hergestellt oder vertrieben haben, müssen mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen.“

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Es darf zumindest gezweifelt werden, ob dies eine „offizielle Meldung“ der Kriminalpolizei war. Dafür spricht auch, dass die Meldung nur wenige Stunden zu sehen war, anschließend wurde eine technische Fehlermeldung gezeigt. Seit heute früh ist der Name-Server abgeschaltet. Heißt: Der Domain wurde offiziell der Saft abgeschaltet. Andererseits richtet sich die Drohung nicht gegen die Millionen von Nutzern, sondern viel eher an die Betreiber der beteiligten Download-Server.

Seit dem Pfingstwochenende ist die Meldung der Kriminalpolizei wieder auf kino.to zu sehen. Wenn man jetzt schon nicht mehr an der Urheberschaft zweifeln muss, dann doch wenigstens am Inhalt. Die Drohung an die Raubkopierer geht an der Mehrheit der „Streamer“ eher vorbei, denn beim Streaming von Filmen wird das urheberrechtlich geschütze Material ja nicht kopiert.

Zudem finde ich es äußerst bedenklich, dass eine deutsche Strafverfolgungsbehörde einen Internetauftritt ohne Impressum führt.

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