kfz-Steuer und Abwrackprämie im Auge behalten

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt angesichts der massiven Werbung des Kfz-Handels mit der Verschrottungsprämie vor einem überstürzten Autokauf. „Die Verbraucher sollten unbedingt durchrechnen, ob sich die Prämie überhaupt lohnt“, sagte vzbv-Vorstand Gerd Billen am Freitag. Vor allem sollten Kunden die zum 1. Juli geplante Kfz-Steuer, die dann nach dem Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß eines Fahrzeugs berechnet wird, im Blick behalten. „Nur wer jetzt auf ein verbrauchsarmes Fahrzeug umsteigt, kann Geld sparen und zum Klimaschutz beitragen“, argumentiert Billen.

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Bis heute sind seit Inkraftreten der Prämie am 27. Januar laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) rund 41.600 Anträge auf Zahlung der Umweltprämie eingegangen. 600.000 Kunden können beim Verschrotten ihres mindestens neun Jahre alten Autos auf den Kauf eines neuen 2.500 Euro erhalten. „Bei den Anträgen ist also derzeit keine Eile geboten“, sagt Billen. Lieber sollten die Verbraucher in Ruhe überlegen, welchen Wagen sie wirklich brauchen.

Billen kritisierte: „Viele Händler werben jetzt mit der Prämie, um Ladenhüter loszuwerden. Aber wer jetzt in ein größeres Auto investiert, zahlt womöglich auch bei der Steuer ab Juli drauf. Zudem werden viele Modelle mit Sonderausstattung angepriesen, auf die viele Käufer ohne die Prämie verzichtet hätten.“ Wegen der großen Nachfrage sinken auch die Kaufrabatte, die Preise für Modelle, die schnell lieferbar sind, steigen. „Und mancher Verbraucher lässt sein Auto voreilig verschrotten, obwohl er beim Verkauf noch etwas verdient hätte. Rechnet man das alles zusammen, zahlen viele Verbraucher weit mehr, als die 2.500 Euro Prämie wett machen“, kritisiert Billen.

Zugleich appellierte er an die große Koalition, die neue Kfz-Steuer nachzubessern. „Knapp 50 Euro mehr Steuern im Jahr für Diesel-Luxuskarossen sind lächerlich“, sagte er und fügte hinzu: „Der finanzielle Anreiz muss für die Verbraucher stimmen, damit sie in verbrauchsärmere Fahrzeuge investieren. Der private Pkw-Verkehr ist für 13 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in der Bundesrepublik verantwortlich. Wenn die Bundesregierung das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 erreichen will, müssen die Verbraucher echte Anreize für sparsamere Autos erhalten.“

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