Jobangebote per Anruf oder WhatsApp? So erkennen Sie Betrug rechtzeitig

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Ein lukratives Jobangebot aus dem Nichts – das klingt für viele erst einmal vielversprechend. Genau darauf setzen Kriminelle, wenn sie per Telefon oder WhatsApp-Nachricht auf ahnungslose Menschen zugehen. 

Hinter vermeintlich seriösen Angeboten stecken häufig durchdachte Betrugsmaschen, die persönliche Daten, Geld oder Zugang zu Konten erschleichen sollen. In diesem Artikel erfahren Sie, woran Sie diese sogenannten Employment Scams erkennen – und wie Sie sich davor schützen können.

Was macht Sie zum Ziel?

Betrüger nutzen heute vielfältige Mittel, um an Ihre Kontaktdaten zu gelangen. Oft reichen ein öffentlich sichtbares Online-Profil, frühere Bewerbungen oder die Weitergabe Ihrer Nummer durch Dritte. 

Besonders gefährdet sind Personen, die auf Jobportalen aktiv sind oder in beruflichen Netzwerken wie LinkedIn über ein sichtbares Profil verfügen. Aber auch völlig unabhängig davon können Sie ins Visier geraten – etwa durch automatisierte Anrufe auf Basis zufällig generierter Nummern.

Je verbreiteter mobile Kommunikation wird, desto leichter haben es Betrüger, sich in Ihren Alltag einzuschleichen. Ein kurzer Anruf zur „falschen“ Zeit – zum Beispiel während der Arbeit oder auf dem Heimweg – reicht oft aus, um kritische Rückfragen zu vermeiden. Viele Betroffene realisieren erst im Nachhinein, dass sie es mit einem Betrug zu tun hatten.

Die typischen Anzeichen für einen Betrugsversuch

1. Plötzlich ein Traumjob per WhatsApp? Vorsicht bei diesen Anzeichen

Wenn plötzlich eine unbekannte Nummer anruft oder per WhatsApp ein verlockendes Jobangebot schickt, sollte man hellhörig werden. 

Anfangs klingt alles ganz harmlos: Der Ton ist freundlich, es fallen große Unternehmensnamen, und das Angebot scheint wie gemacht für Sie. Doch wenn auf Nachfrage wichtige Infos fehlen – etwa zum Gehalt, zur Arbeitszeit oder zu den genauen Aufgaben – lohnt es sich, einen Gang zurückzuschalten.

2. Druck machen und vage bleiben

Ein echtes Alarmsignal: Wenn Sie schnell zusagen sollen. Sätze wie „Wir brauchen Ihre Rückmeldung noch heute“ oder „Das Angebot gilt nur für kurze Zeit“ zielen vor allem darauf ab, Ihre Bedenken zu übergehen. So sollen Sie dazu gebracht werden, persönliche Daten preiszugeben, bevor Sie die Sache überhaupt richtig prüfen können.

3. Vom Anruf in den Messenger und schon wird’s undurchsichtig

Nicht selten startet der Kontakt per Telefon und wechselt dann schnell auf WhatsApp oder Telegram. Das wirkt zunächst bequem, macht es den Betrügern aber einfacher, ihre Spuren zu verwischen. Chats lassen sich leicht löschen oder verändern – was die Nachverfolgung im Ernstfall erschwert.

4. Früh geht’s um sensible Daten

Noch bevor ein Gespräch über Qualifikationen oder Aufgaben stattgefunden hat, geht es plötzlich um Kontodaten, Ausweiskopien oder sogar Zugangsdaten zu Plattformen. Seriöse Unternehmen fordern solche Informationen nie ohne vorherige vertragliche Absicherung – und schon gar nicht über Messenger-Dienste.

5. Vorauszahlungen für Schulungen oder Ausstattung

Eine besonders perfide Masche: Ihnen wird eine hochwertige Einarbeitung, ein Dienstgerät oder Schulungsmaterial in Aussicht gestellt – aber nur gegen Vorkasse. Die Rückerstattung sei „selbstverständlich“. Doch nach der Überweisung hören Sie nie wieder etwas.

So können Sie sich schützen

Prüfen Sie Jobangebote grundsätzlich kritisch – vor allem dann, wenn Sie nicht selbst aktiv gesucht haben. Suchen Sie die angegebene Firma im Internet, vergleichen Sie Telefonnummern, achten Sie auf Schreibweise und E-Mail-Domains. Geben Sie keine sensiblen Daten weiter, solange kein belastbarer schriftlicher Vertrag vorliegt.

Wenn Sie wiederholt unerwünschte oder verdächtige Anrufe erhalten, empfiehlt es sich, Spam-Anrufe zu blockieren – viele Smartphones bieten diese Funktion bereits standardmäßig. Alternativ können Sie seriöse Apps nutzen, um solche Nummern vorab zu erkennen oder automatisch abzuweisen.

Ein Blick auf die Warnliste der Bundesnetzagentur kann ebenfalls hilfreich sein. Dort werden regelmäßig Rufnummern veröffentlicht, gegen die wegen Missbrauchs ermittelt wird. Haben Sie selbst einen Vorfall erlebt, können Sie diesen dort unkompliziert melden.

Was tun, wenn Sie betroffen sind?

Sollten Sie versehentlich Daten preisgegeben oder Zahlungen geleistet haben, handeln Sie schnell:

  • Informieren Sie umgehend Ihre Bank.
  • Ändern Sie betroffene Passwörter.
  • Sichern Sie Beweise: Screenshots, Telefonnummern, Chatverläufe.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Zögern Sie nicht, sich bei Unsicherheit an eine Verbraucherschutzstelle oder Ihre örtliche Polizei zu wenden. Ein kurzer Anruf kann reichen, um weiteren Schaden zu verhindern – oder anderen Betroffenen durch Ihre Meldung zu helfen.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – und den Fakten

Betrüger im Bereich Jobvermittlung setzen gezielt auf Hoffnung, Zeitdruck und vermeintliche Seriosität. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. 

Wenn ein Jobangebot zu gut klingt, um wahr zu sein, lohnt sich ein zweiter Blick – oder das konsequente Ignorieren. Ihr wichtigstes Schutzinstrument bleibt ein wachsames Auge – und die Bereitschaft, bei Unsicherheiten lieber einmal zu viel Nein zu sagen.

Bildquelle: https://www.istockphoto.com/de/foto/gl%C3%BCcklicher-kaukasischer-junger-mann-der-smartphone-handy-f%C3%BCr-anrufe-soziale-medien-gm1388644810-446222415

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