Ist Doppelter Content gefährlich?

Sicher, es gibt genügend Erklärungen zum Thema Doppelter Content, aber ich stehe mit großen Teilen der Diskussionen über den sogenannten „DC“ auf Kriegsfuß, denn das Thema wird nicht in einem Kontext geführt, der die Realität von Hompepages und die Ziele der Webseitenbetreiber ernsthaft nachbildet. Ich will das mal an einigen Beispielen verdeutlichen.

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Angenommen, ein Anwalt möchte sein Marketing auf Personen abzielen, die im Abgasskandal Schadenersatz von Mercedes verlangen und zur Durchsetzung dieser Ansprüche auf der Suche nach  juristischen Beistand sind. Dieser Anwalt schreibt einen Text mit dem Titel „Mercedes Abgasskandal“ und erklärt den Sachverhalt mit 1500 Worten, was ein guter Wert für solche Seiten ist und veröffentlicht ihn auf seiner Homepage. Er veröffentlicht den gleichen Text auf „anwalt.de“ und wundert sich nun, warum sein Text auf anwalt.de in den Suchergebnissen vorkommt bei Suche nach „Mercedes Abgasskandal“, seine eigene Homepage aber zu diesem Thema komplett ignoriert wird. Aufmarksame Leser ahnen es: Google hat „Doppelten Content“ entdeckt und sich zur Förderung von nur einem der beiden zur Auswahl stehenden Themen entschieden. Aber ist das schlecht? Nein, eigentlich nicht, denn Google verortet den Artikel dort, wo er am meisten Aufmerksamkeit bekommt. Google ist kein strafender, sondern eigentlich ein liebender Gott. Heißt: Der Anwalt bekommt über anwalt.de mehr Anfragen, als wenn der gleiche Text in der Google-Suche seiner Hompepage zugeordnet worden wäre.

Erkenntnis: ich muss wissen, wohin ein Suchergebnis verweisen soll und oft ist es die eigene Homepage, es muss aber auch nicht schlecht sein, wenn der Text woanders steht. Grundsätzlich: Es wäre besser, wenn man den doppelten Content vermieden hätte und zwei Artikel mit unterschiedlichen Versionen veröffentlicht hätte. Einen wirklichen Fehler hat man man aber nicht gemacht, wenn man das Ziel, Mandanten durch einen Text zu bekommen, nicht aus den Augen verlliert.

Angenommen, der Anwalt hat es irgendwie geschafft, unter „Mercedes Abgasskandal“ in den Suchergebnissen zu landen, dann ist die Frage: „Was kann ich tun, um darauf aufzubauen?“

Eine Möglichkeit ist es, einen Fachartikel „Mein Urteil zur Mercedes E-Klasse im Abgasskandal“ zu schreiben und ihn an möglichst vielen Stellen zu veröffentlichen, also auch auf der eigenen Homepage und bei anwalt.de. Haben wir wieder doppelten Content? Ja, aber nur zum erweiterten Keyword-Begriff. Wir erreichen

a. mit der am besten gelisteten Seite die meisten potentiellen Mandanten, die eine E-Klasse fahren

b. mit der Verlinkung dieses Artikels auf unserer Hauptseite eine Attraktivitätssteigerung unserer Landingpage „Mercedes Abgasskandal“

Je mehr Urteile auf dieser Mercedes-Seite stehen, je mehr Links auf hochwertige ausgelagerte Inhalte es gibt und je besser wir es schafffen, dass unsere Mercedes-Seite sukzessiv optimiert wird, je besser ist das für die Akquisestrategie des Anwaltes.

Will sagen: Einfach nur auf doppelten Content zu verzichten, ist keine Strategie sondern Ressourcen-Vernichtung. Man muss ein Gefühl dafür bekommen, wie man mit Content umgeht, wo man veröffentlichen, in welchem Umfang und wie man die einzelnen Texte und Quellen miteinander verbindet. Wer das alles richtig macht, der steht irgendwann z.B. mit einem Keyword so in den Google-Ergebnislisten, dass es sich auszahlt.

Fragt man den den SEO, also den Suchmaschinenoptimierer „Wie hast du denn das geschafft?“ wird seine Antwort NIEMALS sein: „Weil ich auf doppelten Content verzichtet habe!“ Thema  ist nämlich nie, dass der Content doppelt ist, sondern wo man ihn und seine Duplikate positioniert und das man als verantwortler Stratege weiß, welche Dynamiken ich da im Zusammenspiel mit den Google-Regeln entwickeln.

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