Unsere umfassende Analyse zeigt, dass Interactive Brokers eine exzellente, wenn nicht sogar die beste Wahl für erfahrene, aktive und international orientierte Trader und Anleger ist, jedoch erhebliche Schwächen in der Benutzerfreundlichkeit und beim Kundenservice für Einsteiger aufweist. Das Erlebnis mit IBKR gleicht dem Fahren eines Formel-1-Wagens: unerreicht in Leistung und Effizienz, wenn man ihn beherrscht, aber für den Alltagsgebrauch und ohne Einarbeitung überfordernd und frustrierend. Man mietet hier nicht nur ein Auto, man bekommt Zugang zur gesamten Rennstrecke, dem Ingenieurteam und der Telemetrie-Analyse – muss aber auch lernen, damit umzugehen. Der Broker liefert eine professionelle Infrastruktur, die in der Welt der Online Broker ihresgleichen sucht, fordert dafür aber vom Nutzer ein hohes Maß an Eigeninitiative, insbesondere bei der Bedienung der Trader Workstation TWS und der komplexen steuerlichen Behandlung in Deutschland.
In einer Broker-Landschaft, die zunehmend von simplen Smartphone-Apps der Neo Brokern dominiert wird, positioniert sich Interactive Brokers bewusst als Gegenentwurf: nicht einfach, nicht für jeden, aber für die Richtigen unschlagbar. Dieser Testbericht soll Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob Sie zu dieser Zielgruppe gehören.
Unser finaler Verbraucherschutz TV-Score für Interactive Brokers beträgt: 4.1 / 5.0.
Offenlegung: Wir bewerten objektiv. Für diesen Erfahrungsbericht haben wir die Plattform analysiert, Interactive Brokers Erfahrungen mit dem Support gemacht und viele Stunden in die Recherche und Analyse von hunderten echten Kundenmeinungen auf Plattformen wie Trustpilot, Reddit und in Finanz-Foren investiert. Dieser Bericht ist zu 100% unabhängig.
Interactive Brokers: Das Wichtigste auf einen Blick
Kategorie | Bewertung |
---|---|
Gesamtbewertung | 4.1 / 5.0 (Sehr Gut) |
Vorteile (Pros) | – Unerreicht niedrige Gebühren & Marginzinsen
– Globaler Zugang zu 150 Märkten & allen Anlageklassen – Hochprofessionelle Trading Tools (Workstation TWS) – Hohe Zinsen auf USD Guthaben und andere Währungen – Finanziell extrem starkes und seriöses Unternehmen |
Nachteile (Cons) | – Sehr komplexe und wenig intuitive Benutzeroberfläche
– Nicht „steuereinfach“ für deutsche Kunden (hoher Aufwand) – Kundenservice oft langsam und schwer erreichbar – Hohe Lernkurve, für Anfänger ungeeignet |
Empfohlen für: | Professionelle Trader, vermögende Anleger mit internationalem Fokus, Options- und Futures-Händler, Anleger mit hohem Cash-Guthaben. |
Zur Webseite | Zur offiziellen Website von Interactive Brokers |
Die detaillierte Analyse von Interactive Brokers nach Kategorien
Wir haben Interactive Brokers in fünf Kernkategorien zerlegt, um eine granulare und faire Bewertung zu gewährleisten. Jede Kategorie wird einzeln bewertet und trägt zum Gesamt-Score der Interactive Brokers Erfahrungen bei.
Benutzerfreundlichkeit & Einrichtung (Usability): Score 2.5/5.0
Die Benutzerfreundlichkeit ist unbestreitbar die Achillesferse von Interactive Brokers. Während Profis die Funktionalität über das Design stellen, ist die Erfahrung für Neulinge und selbst für erfahrene Anleger, die von modernen Neo Brokern kommen, oft ein Kulturschock.
Kontoeröffnung und Onboarding: Ein IB Konto lässt sich nicht einfach nur mit E-Mail-Adresse eröffnen
Der Prozess der Depoteröffnung ist langwierig, bürokratisch und kann sich über mehrere Tage erstrecken. Man merkt sofort, dass es sich um einen US-Broker handelt, der strengste regulatorische Auflagen (KYC – Know Your Customer, AML – Anti-Money Laundering) erfüllen muss. Rechnen Sie mit folgenden Schritten:
- Persönliche Daten: Standardabfragen zu Name, Adresse, Geburtsdatum.
- Finanzielle Situation: Hier wird es detailliert. Sie müssen Angaben zu Ihrem Jahreseinkommen, Ihrem Nettovermögen und Ihrem liquiden Nettovermögen machen. Diese Zahlen sind nicht nur pro forma, sie beeinflussen, welche Produkte Sie handeln dürfen.
- Anlageziele und Handelserfahrung: Dies ist der kritischste Teil. Sie müssen für jede Anlageklasse (Aktien, Optionen, Futures, Devisen etc.) angeben, wie viele Jahre Erfahrung Sie haben, wie viele Trades Sie pro Jahr tätigen und wie hoch Ihr Kenntnisstand ist (gut, umfangreich, etc.). Seien Sie hier ehrlich, aber nicht zu bescheiden. Wenn Sie hier zu niedrige Werte angeben, werden Sie für den Handel mit komplexeren Produkten wie Optionen nicht freigeschaltet.
- Regulatorische Fragen: Es folgen diverse W-8BEN-Formulare (zur steuerlichen Erfassung von Ausländern in den USA) und Bestätigungen zu den Geschäftsbedingungen.
- Verifizierung: Sie müssen Ihre Identität (z.B. per Personalausweis oder Reisepass) und Ihre Adresse (z.B. durch eine aktuelle Verbrauchsrechnung oder Meldebescheinigung) nachweisen. Dies geschieht durch den Upload von Dokumenten.
Ein einfaches „in 10 Minuten ein Depot eröffnen“ wie bei Trade Republic gibt es hier nicht. Alles wirkt sehr formal und erinnert eher an die Eröffnung eines Geschäftskontos. Allein dieser Prozess schreckt viele potenzielle Kunden bei ihren Interactive Brokers Erfahrungen ab.
Pro-Tipp zur Kontoeröffnung: Nehmen Sie sich Zeit und halten Sie alle Dokumente (Ausweis, Adressnachweis) digital bereit. Wenn Sie planen, mit Optionen oder Futures zu handeln, stellen Sie sicher, dass Ihre Angaben zur Handelserfahrung dies widerspiegeln. Eine nachträgliche Freischaltung ist zwar möglich, aber umständlich.
Die Handelsplattformen: Trading Tools für jeden Anspruch und App von Interactive Brokers

1. Client Portal (Web-basiert): Der moderne Kompromiss Dies ist die Standard-Weboberfläche und der modernste Versuch von IBKR. Hier können Sie Ihr Konto verwalten, einfache Orders aufgeben und Berichte einsehen. Für den einfachen Kauf von Aktien oder ETFs ist es ausreichend, aber es kratzt nur an der Oberfläche dessen, was der Broker kann. Die Übersichtlichkeit ist besser als in der TWS, aber immer noch weit entfernt von der intuitiven Bedienung eines Neo Brokers. Man findet sich zurecht, aber ein „Wow-Erlebnis“ stellt sich nicht ein.
2. Trader Workstation (TWS): Das professionelle Kraftwerk Dies ist das Herzstück von IBKR – eine herunterladbare Desktop-Anwendung, die sich an professionelle Trader richtet. Die Workstation TWS ist ein Daten- und Funktionsmonster.
- Vorteile: Sie bietet eine schier unendliche Anzahl an Trading Tools, anpassbare Layouts, tiefgreifende Chart-Analysen, algorithmische Orders (Algos), einen Options-Trader („OptionTrader“), einen Futures-Trader und vieles mehr. Sie können sich Datenströme, Nachrichten und Analysen aus Dutzenden Quellen anzeigen lassen. Die Geschwindigkeit und Stabilität sind exzellent. Die TWS ist in Java programmiert, was sie plattformunabhängig macht, aber auch zu ihrem altbackenen Look beiträgt.
- Nachteile: Die TWS sieht aus wie eine Software aus den frühen 2000er-Jahren. Sie ist vollgestopft mit Fenstern, Buttons und Tabellen, die ohne intensive Einarbeitung keinen Sinn ergeben. Es gibt unzählige Menüs und Untermenüs. Allein die Konfiguration eines ansprechenden Arbeitsbereichs kann Stunden dauern. Viele Nutzer berichten, dass sie Monate brauchen, um sich wirklich sicher in der TWS zu fühlen.
3. App von Interactive Brokers (IBKR Mobile & GlobalTrader): Trading für die Hosentasche Auch mobil gibt es zwei Varianten:
Feature | IBKR Mobile | IBKR GlobalTrader |
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Zielgruppe | Erfahrene Trader, TWS-Nutzer | Einsteiger, Internationale Anleger |
Funktionsumfang | Sehr hoch (fast wie TWS) | Reduziert auf das Wesentliche |
Produkte | Alle (Aktien, Optionen, Futures etc.) | Aktien, ETFs, Krypto |
Bedienung | Komplex, viele Menüs | Einfach, streamlined |
Besonderheit | Handel komplexer Strategien möglich | Einfacher Währungstausch, „Swap“ |
IBKR Mobile: Die „große“ App von Interactive Brokers ist im Grunde eine mobile Version der TWS. Sie ist extrem funktionsreich, aber auch hier leidet die Übersichtlichkeit. Man kann komplexe Optionsstrategien von unterwegs handeln, was beeindruckend ist, aber für einen schnellen Blick aufs Depot ist sie überladen. Hier kann man die App downloaden.
IBKR GlobalTrader: Dies ist eine neuere, abgespeckte App, die sich an ein breiteres Publikum richtet. Sie ist einfacher zu bedienen und konzentriert sich auf den Handel von Aktien und ETFs. Sie ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber konkurriert in Sachen Einfachheit immer noch nicht mit den Apps der Neo Brokern. Hier geht`s zum Download der App.
Fazit zur Benutzerfreundlichkeit: Die Komplexität ist kein Fehler im System, sondern ein bewusstes Design-Merkmal, das auf die professionelle Zielgruppe ausgerichtet ist. Man muss bereit sein, Zeit zu investieren, um die Plattform zu lernen. Für einen Anfänger, der einfach nur einen ETF-Sparplan einrichten möchte, ist das System völlig überdimensioniert und frustrierend.
Bewertung Benutzerfreundlichkeit & Einrichtung: Aufgrund der extrem hohen Lernkurve, der veralteten Oberfläche der TWS und des umständlichen Einrichtungsprozesses vergeben wir in dieser Kategorie nur 2.5/5.0 Sterne.
Funktionsumfang & Leistung: Score 5.0/5.0
Hier glänzt Interactive Brokers und lässt die Konkurrenz weit hinter sich. In Bezug auf das, was technisch und handelstechnisch möglich ist, gibt es kaum einen besseren Online Broker für Privatkunden.
Globaler Marktzugang: Die Welt ist Ihr Spielplatz
Das ist der größte USP. Während Sie bei einem deutschen Broker vielleicht Zugang zu Xetra, Tradegate und den US-Börsen NYSE/NASDAQ haben, bietet IBKR direkten Zugang zu über 150 Handelsplätzen in 36 Ländern. Stellen Sie sich vor, Sie lesen eine Analyse über Sony und möchten direkt an der Heimatbörse in Tokio (TSE) kaufen, um vom höheren Volumen zu profitieren. Gleichzeitig sehen Sie eine Chance bei Nestlé an der SIX in der Schweiz und möchten Ihr Portfolio mit dem Bergbaukonzern BHP Group aus Australien (ASX) diversifizieren. Bei IBKR ist das kein Problem. Sie können dies direkt in der jeweiligen Landeswährung tun und vermeiden so hohe Umrechnungsgebühren. Dies ermöglicht eine globale Diversifikation, die bei anderen Anbietern unmöglich oder nur mit extremen Kosten verbunden ist.
Produktvielfalt: Mehr als nur Aktien und ETFs
Das Angebot an handelbaren Produkten ist gigantisch:
- Aktien: Nahezu jede börsennotierte Aktie der Welt. Auch der Handel von Aktienbruchteilen ist möglich, was es erlaubt, auch mit kleinerem Geld in teure Aktien wie Lindt & Sprüngli zu investieren.
- ETFs & Fonds: Eine riesige Auswahl an europäischen (UCITS) und US-amerikanischen ETFs.
- Optionen & Futures: Dies ist eine Domäne von IBKR. Der Broker bietet Zugang zu allen wichtigen Terminbörsen (CME, Eurex etc.) und professionelle Tools für den Handel dieser Derivate. Sie können komplexe Spreads handeln, Covered Calls auf Ihre Aktienpositionen schreiben, um zusätzliches Einkommen zu generieren, oder mit Futures auf Indizes (z.B. E-mini S&P 500), Rohstoffe (Öl, Gold) oder Währungen spekulieren. Die Margin-Anforderungen sind fair und transparent.
- Devisen (Forex): Sie können 24 Stunden am Tag über 100 Währungspaare zu Interbanken-Spreads handeln. Dies ist ideal, um Geld für einen Aktienkauf in eine andere Währung zu tauschen oder direkt auf Währungsschwankungen zu spekulieren.
- Anleihen: Ein riesiger Marktplatz für zehntausende Unternehmens- und Staatsanleihen aus aller Welt. Dies ist ein Bereich, der von den meisten Retail-Brokern sträflich vernachlässigt wird.
- Rohstoffe & Kryptowährungen: Handel von Rohstoffen (über Futures) und direkter Handel von wichtigen Kryptowährungen (Bitcoin, Ethereum etc.) über die Partnerschaft mit Paxos.
Die Trader Workstation (TWS) als Leistungszentrum
Die TWS ist nicht nur eine Ordermaske, sondern ein komplettes Analyse- und Handelssystem.
- Advanced Order Types: Neben Market und Limit gibt es Dutzende algorithmische Orders. Ein Beispiel: Mit einer VWAP (Volume-Weighted Average Price)-Order können Sie eine große Aktienposition kaufen und die TWS anweisen, die Order so auszuführen, dass Ihr Durchschnittspreis dem volumengewichteten Durchschnittspreis des Tages entspricht. Dies verhindert, dass Ihre eigene große Order den Preis nach oben treibt.
- Portfolio-Analyse: Tools wie der „PortfolioAnalyst“ bieten eine tiefgehende Analyse der eigenen Performance, Risikokennzahlen (Sharpe Ratio, Volatilität etc.) und einen Vergleich mit bis zu drei Benchmarks. Sie können sehen, welche Anlageklasse oder welche Region die meiste Rendite gebracht hat.
- Research & Nachrichten: Integration von Nachrichten-Feeds (Reuters, Dow Jones) und Research von dutzenden Anbietern wie Morningstar, Refinitiv oder TipRanks, teilweise kostenlos, teilweise im Abo.
- API-Zugang: Kunden mit Programmierkenntnissen können über eine API (verfügbar für Python, Java, C++) eigene Handelssysteme an die IBKR-Infrastruktur anbinden und den Handel vollständig automatisieren.
Fazit zur Leistung: Interactive Brokers bietet ein Ökosystem, das dem eines institutionellen Händlers entspricht. Die Werbeversprechen von „überlegener Technologie“ werden voll und ganz erfüllt. Kein anderer Online Broker für Privatkunden kommt auch nur in die Nähe dieses Funktionsumfangs.
Bewertung Funktionsumfang & Leistung: Für den beispiellosen globalen Zugang, die riesige Produktpalette und die professionelle Tiefe der Trading Tools vergeben wir die vollen 5.0/5.0 Sterne.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Score 4.8/5.0
Für die richtige Zielgruppe ist das Preis-Leistungs-Verhältnis von Interactive Brokers schlichtweg phänomenal. Die Kosten sind so strukturiert, dass sie vor allem aktive Trader mit hohem Volumen und internationaler Ausrichtung belohnen, wie ihre Interactive Brokers Erfahrungen zeigen.
Depotführung und Gebührenstruktur im Detail
Die Depotführung ist grundsätzlich kostenlos. Es gibt keine monatliche Grundgebühr mehr (die frühere Inaktivitätsgebühr wurde 2021 abgeschafft). Die Ordergebühren sind in zwei Modellen verfügbar:
- Festpreis (Fixed): Ein einfaches Modell, bei dem Börsengebühren und Provisionen in einer Gebühr zusammengefasst sind. Dieses Modell ist transparenter, aber oft etwas teurer.
- Beispiel Xetra (Deutschland): 0,05% des Ordervolumens, mindestens 3,00 €.
- Beispiel US-Aktien: $0,005 pro Aktie, mindestens $1,00.
- Gestaffelt (Tiered): Ein komplexeres Modell, bei dem die Provision von IBKR und die externen Börsen- und Clearinggebühren separat ausgewiesen werden. Die Provision sinkt mit steigendem monatlichem Handelsvolumen. Dieses Modell ist fast immer die günstigere Wahl für aktive Trader.
- Beispiel Xetra (Deutschland): Provision ab 0,05% (sinkend), min. 1,25 €, zzgl. externer Gebühren.
- Beispiel US-Aktien: Provision ab $0,0035 pro Aktie (sinkend), min. $0,35, zzgl. externer Gebühren.
Der Vergleich macht sicher: Ein Kauf von US-Aktien im Wert von 5.000 $ kostet bei IBKR oft nur rund 1 $. Bei einem deutschen Broker zahlen Sie nicht selten 20-30 € plus eine hohe Gebühr für die Währungsumrechnung. Bei Optionen und Futures sind die Unterschiede noch dramatischer. Hier können die Kosten bei IBKR nur ein Bruchteil dessen betragen, was bei spezialisierten deutschen Brokern anfällt.
Währungsumrechnung – Der versteckte Champion
Einer der größten, aber oft übersehenen Kostenvorteile ist die Währungsumrechnung. Wenn Sie Euro in US-Dollar für einen Aktienkauf tauschen, geschieht dies zum echten Interbanken-Spotkurs mit einer winzigen Marge von ca. 0,2 Basispunkten (0,002%) und einer minimalen Gebühr von ca. 2 $.
Rechenbeispiel: Umtausch von 10.000 € in USD
- Interactive Brokers: Sie erhalten den echten Marktpreis. Kosten: ca. 2,00 $.
- Typische deutsche Bank/Broker: Nimmt oft eine Marge von 0,5% bis 1,0%. Kosten: 50 € bis 100 €. Sie sparen bei diesem einen Tauschvorgang also bereits bis zu 98 €.
Zinsen auf Guthaben: Geld verdienen mit dem Warten
IBKR zahlt Zinsen auf uninvestiertes Guthaben auf dem IB Konto. Die Höhe ist an die Leitzinsen der jeweiligen Währung gekoppelt. Bei einem hohen USD Guthaben erhalten Sie aktuell (Stand Mitte 2025) attraktive Zinsen. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass die Zinsen gestaffelt sind. Oft werden die ersten 10.000 USD nicht oder nur sehr gering verzinst, der volle Zinssatz greift erst für Guthaben darüber. Dennoch ist dies ein enormer Vorteil für Anleger, die hohe Cash-Positionen halten.
Versteckte Kosten?
Es gibt kaum versteckte Kosten. Die Preisstruktur ist extrem detailliert und transparent auf der Website dargelegt. Allerdings ist sie auch sehr komplex. Man muss sich genau ansehen, welche Gebühren für welche Börse und welches Produkt anfallen. Kosten können für Echtzeit-Marktdaten anfallen, wenn man nicht das nötige Handelsvolumen erreicht, um diese kostenlos zu erhalten.
Preisplan | IBKR Pro (Tiered) | IBKR Pro (Fixed) | Typischer deutscher Broker | Typischer Neo-Broker |
---|---|---|---|---|
Xetra-Order (2.000€) | ca. 1,50 – 2,50 € | 3,00 € | ca. 10 – 15 € | 1,00 € |
US-Order (2.000$) | ca. 0,35 – 1,00 $ | ca. 1,00 – 2,00$ | ca. 20 – 30 € | 1,00 € (+ Währungsumrechnung) |
Währungsumtausch (10.000€ in USD) | ca. 2,00 $ | ca. 2,00$ | ca. 50 – 100 € | ca. 30 – 70 € |
Depotführung | 0 € | 0 € | 0 € (oft mit Bedingungen) | 0 € |
Fazit zum Preis-Leistungs-Verhältnis: Für das, was geboten wird, sind die Preise unschlagbar günstig. Der einzige Grund für den leichten Abzug ist die Komplexität der Preisstruktur selbst, die für Einsteiger abschreckend sein kann.
Bewertung Preis-Leistungs-Verhältnis: Aufgrund der extrem niedrigen Gebühren, der fairen Währungsumrechnung und der Zinsen auf Guthaben vergeben wir herausragende 4.8/5.0 Sterne.
Kundenservice & Support: Score 3.0/5.0
Der Kundenservice ist ein häufiger und berechtigter Kritikpunkt in vielen Interactive Brokers Erfahrungen und deckt sich mit unseren Erfahrungen. Der Support ist nicht auf das Niveau eines Premium-Dienstleisters ausgelegt, sondern auf Effizienz und Selbsthilfe.
Erreichbarkeit und Kanäle: Sie können den Support über verschiedene Wege erreichen:
- Ticket-System: Der primäre und empfohlene Weg. Sie erstellen ein Ticket im Client Portal. Die Antworten dauern oft 24-48 Stunden und sind nicht immer auf den ersten Versuch zielführend.
- Live-Chat: Oft mit langen Wartezeiten verbunden. Die Mitarbeiter im Chat können meist nur bei einfachen Standardproblemen helfen.
- Telefon: Es gibt eine Hotline, aber auch hier sind lange Wartezeiten die Regel. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, mit einem englischsprachigen Mitarbeiter verbunden zu werden.
Kompetenz und Sprache: Die Kompetenz des Supports ist durchwachsen. Bei einfachen Fragen zur Bedienung oder zum Account kann geholfen werden. Bei komplexen Problemen, insbesondere im Zusammenhang mit der TWS oder steuerlichen Fragen für Deutschland, stößt der First-Level-Support schnell an seine Grenzen. Man muss oft hartnäckig bleiben und um eine Eskalation zu einem Spezialisten bitten. Die Kommunikation findet häufig auf Englisch statt, auch wenn man eine deutsche Anfrage stellt. Eine hinterlegte E-Mail Adresse wird primär für Systemnachrichten genutzt, nicht für einen Dialog.
Unsere Testerfahrung: Wir haben eine Testanfrage per Ticket gestellt, die sich auf die Details eines Steuerreports bezog. Die erste Antwort kam nach ca. 30 Stunden und war eine standardisierte Verweisung auf die Hilfe-Seiten. Erst nach einer Nachfrage mit präziserer Formulierung erhielten wir nach weiteren 24 Stunden eine spezifischere, aber immer noch sehr technische Antwort auf Englisch. Eine einfache Frage dauerte also fast drei Tage.
Selbsthilfe als Philosophie: IBKR investiert massiv in Dokumentation, FAQs, Webinare (im „Traders‘ Academy“-Bereich) und ein Forum. Die Erwartungshaltung ist klar: Der Kunde soll sich die Lösung für sein Problem zuerst selbst suchen. Nur wenn das nicht klappt, soll er den Support kontaktieren. Für die Zielgruppe der Profis ist das oft in Ordnung, für den normalen Nutzer ist es frustrierend.
Fazit zum Kundenservice: Der Kundenservice ist der schwächste Teil des Angebots. Er ist funktional, aber nicht kundenorientiert im Sinne einer schnellen und einfachen Problemlösung. Dies ist der Preis für die niedrigen Gebühren.
Bewertung Kundenservice & Support: Wegen der langen Wartezeiten, der gemischten Kompetenz und des Fokus auf Selbsthilfe vergeben wir nur 3.0/5.0 Sterne.
Sicherheit & Vertrauenswürdigkeit: Score 5.0/5.0
In einer Zeit, in der immer mehr von Neo Brokern auf den Markt drängen, ist die finanzielle Stärke und die lange Geschichte eines Brokers ein entscheidendes Kriterium. Hier kann Interactive Brokers auf ganzer Linie überzeugen und setzt Maßstäbe, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
Das Unternehmen dahinter: Ein Fundament aus Kapital und Technologie

Interactive Brokers wurde 1977 von Thomas Peterffy gegründet und hat seinen Hauptsitz in Greenwich, Connecticut, USA. Das Unternehmen (Börsenkürzel: IBKR) ist an der NASDAQ börsennotiert, was es zu strenger Transparenz durch Quartalsberichte und einer permanenten Beobachtung durch Finanzanalysten verpflichtet. Die Philosophie des Gründers, der als Pionier des elektronischen Handels gilt, prägt das Unternehmen bis heute: Risikomanagement durch Technologie. Ein Großteil des Unternehmens befindet sich immer noch im Besitz der Mitarbeiter und des Managements, was ein starkes Eigeninteresse an der langfristigen Stabilität und Sicherheit des Brokers sicherstellt („Skin in the Game“).
Die Bilanz ist extrem stark: IBKR verfügt über ein Eigenkapital von über 17 Milliarden US-Dollar. Entscheidend ist hier der Posten „Eigenkapital über regulatorische Anforderungen hinaus“, der sich auf über 11 Milliarden Dollar beläuft. Das bedeutet, IBKR hält ein Vielfaches des Kapitals vor, das die Aufsichtsbehörden fordern. Dieser gigantische Puffer dient als Schutzschild gegen unvorhergesehene Marktschocks und systemische Krisen.
Regulierung und Einlagensicherung: Ein mehrstufiges Schutznetz
Interactive Brokers ist ein globales Unternehmen mit verschiedenen Niederlassungen. Deutsche Kunden werden in der Regel über die Interactive Brokers Ireland Limited (reguliert durch die Central Bank of Ireland) oder eine andere EU-Niederlassung geführt. Diese Regulierung innerhalb der EU stellt sicher, dass strenge Vorschriften bezüglich der Trennung von Kunden- und Firmengeldern (Segregation) und der Kapitalanforderungen eingehalten werden.
- Schutz der Wertpapiere durch Sondervermögen: Dies ist der wichtigste Schutzmechanismus. Ihre Aktien, Anleihen und Fonds sind rechtlich Ihr Eigentum und werden von IBKR nur treuhänderisch verwahrt. Sie sind sogenanntes Sondervermögen und erscheinen niemals in der Bilanz des Brokers. Im extrem unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz von IBKR sind Ihre Wertpapiere nicht Teil der Insolvenzmasse und werden Ihnen vollständig herausgegeben oder auf ein anderes Depot übertragen.
- Schutz der Bareinlagen (Gesetzliche Einlagensicherung): Das Guthaben auf Ihrem Verrechnungskonto ist durch die jeweilige europäische Einlagensicherung geschützt. Für Kunden der irischen Niederlassung greift das irische Anlegerentschädigungssystem (ICS), welches 90% der Barmittel bis zu einem Höchstbetrag von 20.000 € pro Kunde abdeckt.
- Zusätzlicher Schutz durch private Versicherung: Hier hebt sich IBKR deutlich von der Konkurrenz ab. Das Unternehmen unterhält eine zusätzliche Versicherungspolice bei der renommierten Versicherungsbörse Lloyd’s of London. Diese „Excess SIPC“-Police bietet einen weiteren Schutz für Wertpapiere und Bargeld. Sie deckt pro Kunde bis zu 30 Millionen US-Dollar (inklusive einem Cash-Anteil von bis zu 900.000 $) ab, unterliegt aber einem Gesamthöchstbetrag von 150 Millionen US-Dollar pro Schadensfall für alle betroffenen Kunden. Dieses Schutzniveau ist im Retail-Brokerage-Bereich einzigartig und zielt darauf ab, die Vermögen der Kunden auch bei Ereignissen zu schützen, die weit über den Rahmen der staatlichen Sicherungssysteme hinausgehen.
Technische Sicherheit des Accounts und internes Risikomanagement
Die Sicherheit des Accounts hat höchste Priorität.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Der Login ist standardmäßig durch die App von Interactive Brokers (IB Key Secure Login System) auf Ihrem Smartphone geschützt. Dieses System generiert einen einmaligen Code und ist an Ihr physisches Gerät gebunden. Es ist deutlich sicherer als eine SMS-TAN, die durch SIM-Swapping-Angriffe kompromittiert werden kann.
- Automatisiertes Risikomanagement: Ein Kernstück der IBKR-Philosophie ist das Echtzeit-Risikomanagement. Das System überwacht die Margin-Anforderungen jedes einzelnen Kontos in Echtzeit. Fällt ein Konto unter die Mindestanforderungen, werden automatisch Positionen liquidiert, um das Risiko zu begrenzen. Das mag für den betroffenen Trader hart sein, schützt aber das Gesamtsystem und alle anderen Kunden vor den negativen Auswirkungen eines einzelnen, hoch verschuldeten Kontos. Dieses proaktive Vorgehen verhinderte, dass IBKR bei großen Marktturbulenzen (wie der Finanzkrise 2008 oder dem Frankenschock 2015) in Schieflage geriet, im Gegensatz zu einigen Konkurrenten.
Fazit zur Sicherheit: Die Kombination aus massiver Überkapitalisierung, strenger Regulierung, der fundamentalen Trennung der Anlagen als Sondervermögen, einer mehrstufigen Einlagensicherung, die weit über den Industriestandard hinausgeht, und einem robusten technischen sowie internen Risikomanagement macht Interactive Brokers zu einem der sichersten und vertrauenswürdigsten Online Broker der Welt.
Bewertung Sicherheit & Vertrauenswürdigkeit: Für die herausragende finanzielle Stärke, die mehrstufige Einlagensicherung und die hohen Sicherheitsstandards vergeben wir die vollen 5.0/5.0 Sterne.
Der Steuer-Albtraum? So meistern Sie die Steuererklärung mit IBKR
Dies ist einer der wichtigsten und meistdiskutierten Punkte für deutsche Anleger. Interactive Brokers ist nicht steuereinfach. Dieser unscheinbare Satz ist der Dreh- und Angelpunkt der gesamten steuerlichen Debatte um den Broker. Doch was bedeutet er konkret? „Nicht steuereinfach“ heißt, dass IBKR, anders als deutsche Broker wie die Comdirect, Consorsbank oder Trade Republic, keine automatische Abführung der deutschen Kapitalertragsteuer an das Finanzamt vornimmt.
Deutsche Broker fungieren als verlängerter Arm des Finanzamts: Bei jeder Gewinnausschüttung, jedem realisierten Kursgewinn, wird die Abgeltungsteuer (25 %), zuzüglich des Solidaritätszuschlags (5,5 % der Steuerschuld) und gegebenenfalls der Kirchensteuer (8 % oder 9 % der Steuerschuld, je nach Bundesland) direkt einbehalten und anonym an die Behörden weitergeleitet. Der Anleger erhält nur den Nettobetrag und muss sich in der Regel um nichts weiter kümmern, sofern der Sparerpauschbetrag korrekt eingerichtet ist.
Bei Interactive Brokers entfällt dieser Service komplett. Der Broker stellt lediglich die Handelsplattform und die notwendigen Daten zur Verfügung. Die Verantwortung für die korrekte Deklaration und Abführung der Steuern liegt zu 100 % beim Anleger. Dies hat weitreichende und tiefgreifende Konsequenzen, die sowohl verlockende Vorteile als auch erhebliche Nachteile mit sich bringen.
Vorteil: Der Zinseszinseffekt durch den Liquiditätsvorteil
Der wohl größte und am häufigsten genannte Vorteil eines nicht steuereinfachen Brokers ist der massive Liquiditätsvorteil. Da die Steuern auf Ihre Kapitalerträge nicht sofort abgeführt werden, verbleibt das gesamte Bruttokapital auf Ihrem Verrechnungskonto. Die Steuerschuld wird erst im Folgejahr mit der Abgabe Ihrer Einkommensteuererklärung fällig. Das bedeutet, Sie können bis zu anderthalb Jahre lang mit dem Geld arbeiten, das sonst direkt an das Finanzamt geflossen wäre.
Ein konkretes Beispiel:
Angenommen, Sie erzielten im Januar 2025 einen Kapitalgewinn von 10.000 €.
- Bei einem deutschen Broker: Das Finanzamt würde sofort zuschlagen. Die Berechnung lautet:
- Abgeltungsteuer: 10.000 € * 25 % = 2.500 €
- Solidaritätszuschlag: 2.500 € * 5,5 % = 137,50 €
- (Optional) Kirchensteuer (angenommen 9 %): 2.500 € * 9 % = 225 €
- Gesamte Steuerlast: 2.862,50 €
- Ihnen verbleiben sofort nur 7.137,50 € zur Reinvestition.
- Bei Interactive Brokers: Die vollen 10.000 € verbleiben auf Ihrem Konto. Die Steuerschuld von 2.862,50 € wird erst mit dem Steuerbescheid fällig, den Sie nach Einreichung Ihrer Steuererklärung für 2025 (im Jahr 2026) erhalten. Je nach Abgabedatum kann dies im Spätsommer oder Herbst 2026 sein.
Sie haben also rund 18-20 Monate Zeit, die 2.862,50 € weiter für sich arbeiten zu lassen. Wenn Sie dieses Kapital zu einer moderaten Rendite von 7 % pro Jahr reinvestieren, könnten Sie allein auf die gestundete Steuersumme einen zusätzlichen Ertrag von über 300 € (vor Steuern) erwirtschaften. Dieser Zinseszinseffekt auf die latente Steuerschuld ist ein mächtiges Werkzeug, das bei hohen Handelsvolumina und Gewinnen einen signifikanten Unterschied ausmachen kann.
Nachteil: Die Bürde der Eigenverantwortung und der administrative Albtraum
Der eben beschriebene Vorteil hat einen hohen Preis: Sie sind vollständig und allein für die korrekte Versteuerung Ihrer Kapitalerträge verantwortlich. Dies ist kein trivialer administrativer Akt, sondern ein erheblicher Mehraufwand, der tiefes Verständnis der Materie, höchste Sorgfalt und viel Zeit erfordert. Jeder Fehler, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, kann als Steuerverkürzung oder gar Steuerhinterziehung gewertet werden, mit empfindlichen Nachzahlungen, Strafen und im schlimmsten Fall rechtlichen Konsequenzen.
Die Herausforderungen im Detail: Eine Reise durch den Steuerdschungel
Die Komplexität ergibt sich aus mehreren ineinandergreifenden Faktoren, die jeden IBKR-Nutzer betreffen.
1. Umfangreiche und komplexe Reports:
IBKR ist für seine extrem detaillierten Reports bekannt. Der jährliche „Activity Statement“ ist das zentrale Dokument für Ihre Steuererklärung. Dieser kann jedoch leicht über 100 Seiten umfassen, selbst bei moderater Handelsaktivität. Er listet jede einzelne Transaktion auf: jeden Kauf, jeden Verkauf, jede Dividendenzahlung, jede Gebühr, jeden Währungstausch, jede Zinszahlung. Diese Daten sind zwar vollständig, aber sie sind primär nach internationalen Rechnungslegungsstandards (oft FIFO – First-In, First-Out) und nicht für das deutsche Steuerrecht aufbereitet. Sie müssen lernen, diese Reports zu lesen, zu interpretieren und die relevanten Informationen für die deutsche Steueranlage KAP zu extrahieren.
2. FIFO vs. Deutsches Steuerrecht: Die Bewertungsfalle
Dies ist einer der kritischsten Punkte. In Deutschland gilt für seit 2009 angeschaffte Wertpapiere (mit Ausnahme von bestimmten Altbeständen) bei Teilverkäufen grundsätzlich die Durchschnittsmethode (auch „Average-Cost-Methode“). Das bedeutet, der Anschaffungspreis aller Anteile eines Wertpapiers wird gemittelt, um den Veräußerungsgewinn zu berechnen. IBKR weist in seinen Standardreports den Gewinn oft nach der FIFO-Methode (First-In, First-Out) aus, bei der angenommen wird, dass die zuerst gekauften Anteile auch zuerst verkauft werden.
Beispiel zur Verdeutlichung des Unterschieds:
- Kauf 1: 10 Aktien der Firma X am 01.02. für 100 €/Stück.
- Kauf 2: 10 Aktien der Firma X am 01.06. für 120 €/Stück.
- Verkauf: 15 Aktien der Firma X am 01.10. für 130 €/Stück.
- Berechnung nach FIFO (IBKR-Standard):
- Verkauf der ersten 10 Aktien (aus Kauf 1): (130 € – 100 €) * 10 = 300 € Gewinn
- Verkauf von 5 weiteren Aktien (aus Kauf 2): (130 € – 120 €) * 5 = 50 € Gewinn
- Gesamtgewinn nach FIFO: 350 €
- Berechnung nach deutscher Durchschnittsmethode:
- Durchschnittlicher Kaufpreis: (10 100 € + 10 120 €) / 20 Aktien = 110 €/Stück
- Verkaufsgewinn: (130 € – 110 €) * 15 verkaufte Aktien = 300 €
- Steuerlich relevanter Gesamtgewinn: 300 €
Wie das Beispiel zeigt, führt die unreflektierte Übernahme der IBKR-Daten zu einem falschen, in diesem Fall zu hohen, steuerpflichtigen Gewinn. Sie sind gezwungen, alle Trades selbst nach der korrekten Methode zu berechnen.
3. Komplexe Verlustverrechnung:
Das deutsche Steuerrecht trennt Kapitalerträge in verschiedene „Töpfe“. Sie müssen penibel darauf achten, Gewinne und Verluste korrekt miteinander zu verrechnen. Die wichtigste Regel hierbei ist:
- Aktienverluste: Verluste aus der Veräußerung von Aktien dürfen ausschließlich mit Gewinnen aus der Veräußerung von Aktien verrechnet werden.
- Sonstige Verluste: Verluste aus anderen Kapitalanlagen (z. B. ETFs, Fonds, Anleihen, Zertifikate) können sowohl mit Aktiengewinnen als auch mit anderen Erträgen (z.B. Zinsen, Dividenden) verrechnet werden.
Ein deutscher Broker verwaltet diese Verlustverrechnungstöpfe automatisch. Bei IBKR müssen Sie diese Töpfe in Ihrer eigenen Buchführung (z. B. Excel) akribisch selbst führen und die Ergebnisse korrekt in die Anlage KAP übertragen.
4. Anrechnung ausländischer Quellensteuer:
Wenn Sie Dividenden von ausländischen Unternehmen erhalten (z.B. Apple, Microsoft, Nestlé), wird oft im Quellenstaat eine Steuer einbehalten (die Quellensteuer). Für US-Aktien beträgt diese beispielsweise 15 %, sofern Sie das W-8BEN-Formular bei IBKR eingereicht haben. Dank des Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) zwischen Deutschland und vielen Ländern können Sie diese gezahlte Quellensteuer auf Ihre deutsche Abgeltungsteuerschuld anrechnen lassen. Dies mindert Ihre Steuerlast. Dennoch müssen Sie diesen Prozess selbst managen: Sie müssen die im IBKR-Report ausgewiesene Quellensteuer für jede einzelne Dividendenzahlung heraussuchen, summieren und in der Anlage KAP an der richtigen Stelle eintragen.
Lösungswege für das Steuer-Problem: Drei Pfade aus dem Dschungel
Angesichts dieser Komplexität haben sich drei Hauptlösungswege etabliert:
1. Der manuelle Weg: Excel als treuer Begleiter
Dieser Weg ist nur für Anleger mit sehr wenigen Transaktionen pro Jahr (vielleicht unter 20-30) und einer hohen Affinität zu Zahlen und Tabellenkalkulation zu empfehlen. Sie führen eine eigene Excel-Tabelle, in der Sie jede Transaktion mit allen relevanten Daten erfassen: Kauf/Verkauf, Datum, Stückzahl, Kurs, Gebühren, Währung und Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt. Dividenden werden mit Bruttobetrag und gezahlter Quellensteuer erfasst. Am Jahresende berechnen Sie die Gewinne nach der Durchschnittsmethode und füllen die Verlustverrechnungstöpfe. Dies ist extrem zeitaufwendig, mühsam und hochgradig fehleranfällig. Ein kleiner Fehler in einer Formel oder ein Zahlendreher kann die gesamte Berechnung verfälschen.
2. Software-Unterstützung: Der goldene Mittelweg?
Für die meisten Anleger ist dies der praktikabelste Ansatz. Es gibt spezialisierte Software, die darauf ausgelegt ist, die Reports von ausländischen Brokern zu verarbeiten.
- Portfolio Performance (kostenlos): Dieses Open-Source-Programm ist der De-facto-Standard für viele deutsche Anleger. Sie können Ihre IBKR-Activity-Statements (im XML- oder CSV-Format) importieren. Die Software kann dann die Gewinne und Verluste nach der korrekten deutschen Durchschnittsmethode berechnen und liefert eine Übersicht, die das Ausfüllen der Anlage KAP erheblich erleichtert. Dennoch ist eine Einarbeitungszeit notwendig. Sie müssen die Importe kontrollieren und die Funktionsweise des Programms verstehen. Es ist ein mächtiges Werkzeug, aber keine „Ein-Klick-Lösung“. Link zu Portfolio Performance.
- Kostenpflichtige Tools und Services: Es gibt auch kommerzielle Anbieter, die spezialisierte Steuer-Reports für IBKR-Kunden erstellen. Diese sind oft einfacher zu bedienen, kosten aber eine jährliche Gebühr, die sich je nach Anzahl der Transaktionen richtet.
3. Der Steuerberater: Die sichere, aber teure Option
Der sicherste und bequemste Weg ist die Beauftragung eines Steuerberaters. Aber Achtung: Nicht jeder Steuerberater ist mit der Thematik vertraut. Sie benötigen zwingend einen Experten, der explizit Erfahrung mit der Versteuerung von Kapitalerträgen bei ausländischen Brokern wie Interactive Brokers hat. Fragen Sie dies im Erstgespräch klar ab. Der Steuerberater übernimmt die gesamte Aufbereitung der Unterlagen und sorgt für eine korrekte Erklärung. Dieser Service hat jedoch seinen Preis. Je nach Komplexität und Transaktionsvolumen können die Kosten schnell mehrere hundert bis über tausend Euro betragen.
Fazit zur Steuer: Eine bewusste Entscheidung
Der steuerliche Mehraufwand bei der Nutzung von Interactive Brokers ist real, signifikant und darf keinesfalls unterschätzt werden. Er erfordert Zeit, Sorgfalt und den Willen, sich tief in die Materie einzuarbeiten. Für Daytrader mit hunderten Transaktionen pro Jahr kann die manuelle Aufbereitung unmöglich werden. Für den langfristigen Buy-and-Hold-Anleger, der nur wenige ETFs bespart und selten handelt, ist der Aufwand beherrschbar.
Die Entscheidung für oder gegen IBKR ist somit eine bewusste Abwägung: Stellen Sie die unbestreitbaren Vorteile – extrem niedrige Gebühren, globaler Marktzugang, professionelle Tools und der Liquiditätsvorteil – dem erheblichen Nachteil des steuerlichen Mehraufwands gegenüber. Wenn die Gebührenersparnis durch hohe Steuerberaterkosten aufgefressen wird, ist für den durchschnittlichen Anleger möglicherweise nichts gewonnen. Wer jedoch bereit ist, den Lernaufwand auf sich zu nehmen und Tools wie Portfolio Performance zu meistern, kann die Vorteile von IBKR voll ausschöpfen, ohne in die Steuerfalle zu tappen.
Community-Check: Was sagen andere Kunden?
Die Erfahrungen mit Interactive Brokers in der Community sind extrem polarisierend und spiegeln unsere Testergebnisse wider. Es gibt kaum Meinungen dazwischen: Die einen lieben den Broker für seine Leistung, die anderen hassen ihn für seine Komplexität.
Zusammenfassung der positiven Bewertungen (von oft 5 Sternen): Die erfahrenen Trader und Profis sind voll des Lobes. Die Argumente sind fast immer die gleichen:
- Kosten: „Für den Handel mit US-Optionen gibt es nichts, was auch nur annähernd an die Gebühren von IBKR herankommt. Ich spare hier hunderte Euro pro Monat im Vergleich zu meinem alten Broker.“ (Zitat aus einem deutschen Trading-Forum)
- Möglichkeiten: Ein Nutzer auf Trustpilot schreibt: „Endlich ein Broker, bei dem ich alles aus einer Hand handeln kann. Aktien aus Japan, Anleihen aus Europa und Futures aus den USA. Alles über ein Konto. Absolut genial.“
- Zinsen: In einem Reddit-Thread in r/Finanzen heißt es: „Ich parke mein Cash für die nächste Investition einfach auf dem IB Konto und bekomme fast 5% Zinsen auf mein USD Guthaben. Besser als jedes Tagesgeldkonto.“
Zusammenfassung der negativen Bewertungen: Die Kritik kommt fast ausschließlich von Nutzern, die von der Komplexität überfordert sind oder Probleme mit dem Support hatten.
- Benutzerfreundlichkeit: „Ich wollte nur ein paar ETFs kaufen und habe nach 3 Stunden aufgegeben, die Trader Workstation zu verstehen. Das ist eine absolute Katastrophe für normale Menschen. Bin wieder weg.“ (Zitat von Trustpilot)
- Kundenservice: Ein anderer Nutzer berichtet: „Mein Depotübertrag hängt seit 4 Wochen fest. Ich habe 5 Tickets eröffnet und 3 Mal angerufen. Jedes Mal eine andere Antwort, niemand fühlt sich zuständig. Der Support ist eine Zumutung.“
- Steuern: „Der Steuerreport ist ein Witz. Über 100 Seiten, die für das deutsche Finanzamt nutzlos sind. Ich muss jetzt einen Steuerberater bezahlen, der das für mich aufdröselt. Das frisst die Gebührenersparnis wieder auf.“ (Kritik aus einem Forum)
Einordnung: Die Kritik ist real und berechtigt, aber sie bezieht sich fast immer auf die Punkte Benutzerfreundlichkeit, Kundenservice und den steuerlichen Mehraufwand. Die Kernleistung – die Handelsinfrastruktur und die Kosten – wird selbst von Kritikern selten in Frage gestellt. Es handelt sich also nicht um Einzelfälle, sondern um systematische Schwächen, die Teil des Geschäftsmodells sind. Interactive Brokers ist kein Dienstleister, der seine Kunden an die Hand nimmt.
Für wen ist Interactive Brokers geeignet (und für wen nicht)?

Diese Frage ist entscheidend und lässt sich nach unserem Test klar beantworten. Im Folgenden haben wir daher ein paar Beispiel-Persona erstellt zum besseren Verständnis.
Ideal für:
- Den professionellen Day-Trader: Markus, 42, handelt hauptberuflich. Er benötigt ultraschnelle Ausführung, direkten Marktzugang und die Möglichkeit, komplexe Optionsstrategien mit bis zu 8 Legs zu handeln. Die TWS ist sein Cockpit, das er über Jahre perfektioniert hat. Die niedrigen Gebühren sind für sein hohes Volumen entscheidend. Der Steuerkram ist für ihn Routine.
- Den global diversifizierten Investor: Dr. Schmidt, 58, ist Anwalt mit einem siebenstelligen Depot. Er möchte nicht nur in deutsche und US-Aktien investieren, sondern auch in asiatische Wachstumswerte und europäische Staatsanleihen. Die Ersparnis bei der Währungsumrechnung ist für ihn enorm, und er schätzt die hohe Sicherheit und die Zinsen auf sein hohes Cash-Guthaben. Den Steuerreport gibt er einfach seinem Steuerberater.
- Den „Do-it-Yourself“-Anleger mit technischer Affinität: Sandra, 35, ist IT-Entwicklerin. Sie ist bereit, Zeit zu investieren, um ein System zu meistern. Sie scheut sich nicht vor englischer Fachsprache, komplexen Oberflächen und der eigenständigen Erstellung ihrer Steuererklärung mit Hilfe von Software, um von den unschlagbaren Konditionen zu profitieren. Sie nutzt sogar die API, um einige ihrer Anlagestrategien zu automatisieren.
Eher ungeeignet für:
- Den absoluten Börsenanfänger: Lena, 23, ist Studentin und möchte ihre ersten 50 € in einen MSCI World ETF investieren. Sie wird von IBKR erschlagen. Die Komplexität führt zu Frust und potenziell teuren Fehlern bei der Bedienung. Hier sind Neo Broker wie Trade Republic oder Scalable Capital die weitaus bessere Wahl.
- Den „Bequem-Anleger“: Thomas, 50, möchte sich um nichts kümmern. Er will eine einfache App, einen deutschen Kundenservice, der ihn bei Fragen an die Hand nimmt, und eine automatische Abführung der Steuern. Er sollte einen großen Bogen um Interactive Brokers machen. Der Aufwand steht hier in keinem Verhältnis zum Nutzen.
- Den reinen ETF-Sparplan-Investor: Wer nur monatlich passiv in wenige ETFs investieren möchte, findet einfachere und fast genauso günstige Alternativen, die den steuerlichen Aufwand abnehmen.
Q&A: Häufig gestellte Fragen
Im Folgenden werden nun noch die meistgestellten Fragen zu Interactive Brokers beantwortet.
Ist Interactive Brokers seriös?
Ja, Interactive Brokers ist absolut seriös. Es handelt sich um einen der größten, ältesten und finanzstärksten Broker der Welt, der an der US-Börse NASDAQ gelistet ist, von mehreren Top-Behörden reguliert wird und eine Einlagensicherung bietet, die weit über dem Branchenstandard liegt.
Was kostet Interactive Brokers?
Die Depotführung ist kostenlos. Die Ordergebühren sind sehr niedrig und hängen vom gewählten Preismodell (Festpreis oder Gestaffelt) und dem Handelsplatz ab. Eine Order an der deutschen Börse Xetra kostet z.B. ab 1,25 €, eine US-Order ab 0,35 $. Die größten Ersparnisse liegen bei den sehr niedrigen Gebühren für Währungsumrechnungen und Margin-Kredite.
Ist Interactive Brokers steuereinfach?
Nein. Interactive Brokers führt die deutsche Abgeltungsteuer nicht automatisch ab. Kunden müssen ihre Kapitalerträge selbstständig in der Anlage KAP ihrer jährlichen Steuererklärung angeben. Der Broker stellt dafür Reports zur Verfügung, deren Aufbereitung für das Finanzamt aber aufwendig sein kann.
Gibt es eine bessere Alternative zu Interactive Brokers?
Das kommt auf das Profil an.
- Für Anleger, die den IBKR-Funktionsumfang mit deutschem Support und einfacherer Steuer-Hilfe suchen, sind Reseller wie LYNX oder CapTrader eine gute Alternative (allerdings mit etwas höheren Gebühren).
- Für Anleger, die maximale Einfachheit und niedrige Kosten für den Handel in Deutschland suchen, sind Neo Brokern wie Trade Republic oder Scalable Capital oft die bessere Wahl. Keine Alternative bietet jedoch die gleiche Kombination aus globalem Zugang, Produktvielfalt und niedrigen Kosten wie IBKR selbst.
Wie kann ich Geld auf mein IB Konto einzahlen?
Die Einzahlung erfolgt per SEPA-Banküberweisung auf ein Sammelkonto von Interactive Brokers. Sie müssen in der Überweisung Ihre Account-Nummer angeben, damit das Geld Ihrem IB Konto zugeordnet werden kann. Die Gutschrift dauert in der Regel 1-2 Werktage.
Wie ist der Support per E-Mail erreichbar?
Der primäre Weg ist nicht eine direkte E-Mail, sondern das gesicherte Ticket-System im Kundenbereich. Dort können Sie eine Nachricht verfassen, die dann intern an die zuständige Abteilung weitergeleitet wird. Eine Antwort erfolgt ebenfalls im Ticketsystem und wird an Ihre hinterlegte E-Mail Adresse notifiziert.
Wie hoch ist der Mindest-Depotwert?
Es gibt keine Mindesteinlage oder einen erforderlichen Mindest-Depotwert mehr. Sie können ein Konto auch mit einem kleinen Betrag eröffnen und nutzen.
Kann ich bei Interactive Brokers Sparpläne einrichten?
Nein, nicht im klassischen Sinne wie bei deutschen Brokern. IBKR bietet jedoch eine Funktion für „wiederkehrende Investments“ (Recurring Investments). Damit können Sie in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich) einen festen Betrag in eine bestimmte Aktie oder einen ETF investieren. Dies funktioniert ähnlich wie ein Sparplan, ist aber etwas weniger flexibel in der Einrichtung.
Was ist der Unterschied zwischen IBKR Pro und IBKR Lite?
IBKR Lite ist ein Gebührenmodell, das in den USA provisionsfreien Handel mit US-Aktien und ETFs anbietet, dafür aber eine weniger vorteilhafte Orderausführung (Payment for Order Flow) in Kauf nimmt. Wichtig für deutsche Kunden: IBKR Lite ist in Europa nicht verfügbar. Kunden in der EU erhalten immer IBKR Pro, das auf beste Ausführungsqualität und niedrige, transparente Gebühren ausgelegt ist.
Fazit & finaler „Verbraucherschutz TV-Score“
Unsere Erfahrungen mit Interactive Brokers sind eindeutig: Es ist ein Broker der Extreme. In den Kernkompetenzen eines Brokers – Preis, Leistung, Sicherheit und Marktzugang – ist IBKR die unangefochtene globale Spitze für Privatkunden. Die Möglichkeit, zu institutionellen Konditionen an nahezu jedem Markt der Welt zu handeln, ist ein Alleinstellungsmerkmal, das durch extrem niedrige Gebühren und Zinsen auf Guthaben untermauert wird.
Dieser Leistungsexzellenz steht jedoch eine Benutzererfahrung gegenüber, die bestenfalls als „gewöhnungsbedürftig“ und schlimmstenfalls als „katastrophal“ für Einsteiger beschrieben werden kann. Die steile Lernkurve der Trader Workstation TWS, der langsame Kundenservice und der erhebliche Mehraufwand durch die fehlende Steuervereinfachung sind massive Hürden, die bewusst in Kauf genommen werden müssen. Interactive Brokers verkauft kein „Rundum-sorglos-Paket“, sondern ein professionelles Werkzeug. Ob es ein nützliches Instrument oder ein frustrierendes Hindernis ist, hängt einzig und allein vom Horizont, der Lernbereitschaft und den Zielen des Nutzers ab.
Interactive Brokers ist daher keine pauschale Empfehlung für jeden, sondern eine spezifische Empfehlung für eine klar definierte Zielgruppe. Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, erhalten Sie ein Werkzeug von unschätzbarem Wert. Wenn nicht, werden Sie wahrscheinlich mehr Frust als Freude mit diesem Anbieter haben.
Verbraucherschutz TV-Score für Interactive Brokers: 4.1 / 5.0 (Sehr Gut)
Benutzerfreundlichkeit & Einrichtung: 2.5/5.0
Funktionsumfang & Leistung: 5.0/5.0
Preis-Leistungs-Verhältnis: 4.8/5.0
Kundenservice & Support: 3.0/5.0
Sicherheit & Vertrauenswürdigkeit: 5.0/5.0
Fazit: Eine klare Empfehlung für Profis, Vieltrader und global orientierte Anleger, die bereit sind, sich in ein komplexes System einzuarbeiten, um von unschlagbaren Konditionen und Möglichkeiten zu profitieren. Für Anfänger und „Bequem-Anleger“ absolut ungeeignet.