Die Pandemie beeinflusst die Preise für Baustoffe ebenso wie die Havarie eines Tankers vor einem Jahr am anderen Ende der Welt. Die Klimaziele der Regierung sind hochgesteckt, auch dies wird preislich an die Verbraucher weitergegeben. Was tun, wenn die Preise zu hoch sind?
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Bestellvorteile
Großbestellungen werden zu günstigeren Konditionen angeboten, als Kleinaufträge. Dies gilt auch Baumaterialien. Es lohnt sich daher mit Bauherren aus der Nachbarschaft zu sprechen und zu schauen, was gemeinsam bestellt werden kann. In der Regel lohnt sich dies bei der Anlieferung von Fertigteilen oder Baustoffen schon durch das Aufteilen der Fahrtkosten.
Baunebenkosten
Bei einem Fertighaus, scheint der Preis im Rahmen zu bleiben, doch Baunebenkosten schlagen oft deutlich zu Buche und sollten genau geprüft und auf Einsparpotential analysiert werden. Zudem kommen Förderprogramme zum Tragen, die günstiger werden, wenn beim Bau bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dies kann zwar im ersten Moment teurer sein, aber langfristig sparen helfen, wenn die Wohnnebenkosten nach Bezug geringgehalten werden.
Allerdings reduziert ein Fertighaus die Preise auch, weil ggf. Architektenkosten u.ä. entfallen, wenn Bauherren keine Änderungen vornehmen lassen.
Erneuerbare Energien und Dämmung
Die Bundesregierung hat hohe Klimaziele. Es ist im Gespräch, dass bei Neubauten auf erneuerbare Energien gesetzt werden muss. Grundsätzlich bietet sich das ohnehin an, denn Niedrigenergiehäuser helfen über Jahre hinweg, Kosten zu sparen. Zudem richten sich die Förderprogramme der KfW Bank darauf aus, dass Bauten mit hohen Klimastandards auch stärker bezuschusst werden können.
Heute für die Zukunft bauen
Bauen ist teuer geworden, das steht außer Frage. Trotzdem wäre es ein Fehler, bei Baumaterialien zu sparen oder auf Maßnahmen zu verzichten, die das Budget akut belasten. Instandsetzungen könnten früher anfallen oder minderwertige Baumaterialien auch zu Baumängeln führen, die am Ende viel teurer werden, als die höhere Investition bei Neubau.
Sparen ließe sich aber ggf. dadurch, dass Dachgeschosse erst einmal nur gut isoliert, um Energie zu sparen und später erst ausgebaut werden oder Häuser so geplant werden, dass sich jederzeit ein Ausbau in die Höhe ermöglichen lässt.
Ein Haus für sich arbeiten lassen
Häuser mit Einliegerwohnungen sind beim Bau meist nicht sehr viel teurer, können aber dazu beitragen, die Kreditrate zu mindern, wenn der zusätzliche Wohnraum vermietet wird. Gleiches gilt für Räume, die sich für Gewerbetreibende oder Freiberufler nutzen lassen. Zwar beeinträchtigt ggf. eine Arztpraxis die Wohnqualität, aber mit festen Öffnungszeiten ist das Besucheraufkommen an deutlich angenehmere Tageszeiten gebunden, wie beispielsweise bei Gastronomen.
Natürlich ist es auch möglich, Gewerberäume selbst nutzen zu können, weil teure Gewerbemieten entfallen würden.
Wann hilft der Verbraucherschutz?
Der Verbraucherschutz wird immer dann aktiv, wenn sich Verbraucher vermehrt mit einem Anliegen an ihn wenden, oder wenn Preise einer Branche in kurzer Zeit stark ansteigen. Aktuell hat sich die Verbraucherzentrale eingeschaltet, weil die Energieanbieter Neukunden zu deutlich höheren Preisen abrechnen, wie Bestandskunden. Da einige Anbieter in letzter Zeit in Insolvenz gehen mussten, sind Verbraucher, die dadurch gezwungen wurden, den Anbieter zu wechseln, zu recht verärgert.
Fazit: Baustoffknappheit und steigende Ölpreise beeinflussen aktuell die Baubranche auch für private Häuslebauer. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, wirtschaftlich zu bauen und eine Immobilie renditestark zu nutzen.