Gürtelrose nach Corona-Impfung

Was haben Covid19 und Gürtelrose gemeinsam? Bei schweren Verläufen wünscht man sich das nicht nochmal. Daher bekommt eine aktuelle Meldung wohl auch jede Menge Aufmerksamkeit: Covid19 und Gürtelrose sollen in einem engen Zusammenhang stehen, vielmehr soll eine Gürtelrose statistisch auffallend im Verlauf oder im Nachgang zu einer COVID19-, bzw. Corona-Impfung auftauchen. Logisch dabei erscheint: Gürtelrose ist eine Immunschwäche-Krankheit und tritt als Virus-Erkrankung oft auf, wenn Patienten ohnehin ein schlappes Abwehrsystem haben und eine Corona-Impfung bringt das Abwehrsystem tüchtig in Unordnung.  Allerdings: Das Gürtelrose-Virus tragen Betroffene in sich, das holt man sich nicht irgendwo.

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Eindeutiger Zusammenhang besteht nicht

Daher erstaunt es auch wenig, dass z.B. dem zuständigen Paul-Ehrlich-Institut weniger Gürtelrose-Fälle in Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid 19 gemeldet wurden, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Auch Dermatologen geben Entwarnung.

„Wir nehmen an, dass einfach dadurch, dass durch den Impfstoff das ganze Immunsystem in Alarmstimmung versetzt wird, gegen dieses eine Virus, es seine anderen Aufgaben vernachlässigt. Deshalb kann es das Zoster-Virus nicht mehr so richtig in Schach halten und es kommt zu solchen Seiteneffekten.

Aber woher kommt das „Gerücht“? Ein Sprecher des Schweizer Heilmittelinstitutes „Swissmedic“, das in der Schweiz 1700-Fälle von Nebenwirkungen nach der Impfung untersucht hatte, stellt fest: „Es wurden 44 Fälle von Herpes Zoster gemeldet, von denen 26 als schwerwiegend eingestuft wurden, die meisten davon aus medizinischen Gründen.“

Gürtelrose wird durch eine Reaktivierung von Varicella-Zoster-Viren (VZV) verursacht. Ein sogenannter „Herpes Zoster“ gleicht einer Windpockenerkrankung, allerdings kommt es zu sehr viel schmerzhafteren Ausbildungen dieser Windpocken primär im Bereich des Bauches, der Oberschenkel oder der Achseln. Die Untersuchung ergab, dass sich vorwiegend ältere Patienten vermehrt nach einer Impfung eine „Gürtelrose“ eingefangen hatten. das hat nach Experten-Meinung aber mehr mit einem ohnehin geschwächten Immunsystem zu tun, als konkret mit der Impfung.

Auch Hausärzte, die grundsätzlich erste Ansprechpartner für Gürtelrose-Fälle sind, können aktuell keine alarmierenden Zusammenhänge zwischen der Corona-Impfung und Gürtelrose erkennen. Allerdings sind sich alle Experten einig, dass man sich nach einer Corona-Impfung schonen sollte, damit sinkt auch das Risiko einer Gürtelrose-Erkrankung.

Keine Impfung wegen Gürtelrose?

Ob man sich aus Angst vor der Gürtelrose NICHT impfen lassen sollte? Das ist mal wieder die Kernfrage mit immer der gleichen Antwort. Impfen sorgt mindestens für abgeschwächte Verläufe, also ist eins zumindest sicher: Erkrankte Geimpfte dürften weniger oft mit Gürtelrose zu tun bekommen, als ungeimpfte Erkrankte. Will sagen: Wer sich aus Angst vor der Gürtelrose nicht impfen lässt, riskiert einen krankheitsverlauf, der Gürtelrose-Erkrankungen fördert

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