Die Staatsanwaltschaft Frankfurt a.M. ermittelt gegen die Green Planet AG wegen Verdachts auf gewerbsmĂ€Ăigen Betrug. Anleger, die ĂŒber Green Planet in Teakholzplantagen in Costa Rica investiert haben, fĂŒrchten um ihr Geld. Joachim CĂ€sar-Preller, Fachanwalt fĂŒr Bank- und Kapitalmarktrecht aus Wiesbaden, Ă€uĂert sich im Interview mit verbraucherschutz.tv zur aktuellen Situation und den Möglichkeiten der Anleger.
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Herr CĂ€sar-Preller, es besteht der Verdacht, dass die Anlegergelder gar nicht oder nur zu einem kleinen Teil in den Teakholzplantagen angekommen sind. MĂŒssen die Anleger das Geld abschreiben?
CĂ€sar-Preller: Es mĂŒssen natĂŒrlich die Ermittlungen abgewartet werden. Wenn sich der Betrugsverdacht bestĂ€tigt, muss das Geld der Anleger trotzdem noch nicht verloren sein. Es gibt verschiedene rechtliche Möglichkeiten, um zumindest an einen Teil des Geldes wieder heranzukommen.
Welche Möglichkeiten wÀren das?
CĂ€sar-Preller:  Vorausgesetzt, dass der Betrugsverdacht sich bestĂ€tigt, kommen beispielsweise SchadensersatzansprĂŒche wegen Betrugs oder auch die Anfechtung wegen arglistiger TĂ€uschung in Betracht. Um auf Vermögenswerte zugreifen zu können, kann auch ein dinglicher Arrest gegen die Verantwortlichen erwirkt werden. Allerdings sollte dazu umgehend gehandelt werden.
Mit Green Planet gerĂ€t nicht zum ersten Mal eine âgrĂŒne Kapitalanlageâ in die Negativ-Schlagzeilen. LĂ€sst sich ein neuer Trend beobachten?
CĂ€sar-Preller: Es lĂ€sst sich sicher nicht jede Kaitalanlage in nachhaltige Investments ĂŒber einen Kamm scheren. Aber es zu beobachten, dass eine neue Anlegergruppe ins Visier genommen wird: Menschen mit einem groĂen Umweltbewusstsein. Mit ihrem ökologischen Gewissen wird offenbar bewusst gespielt. Ganz nach dem Prinzip, etwas Gutes fĂŒr die Umwelt zu tun und als schönen Nebeneffekt auch noch Geld damit zu verdienen. So werden sicher viele Anleger bewusst gelockt â und am Ende doppelt enttĂ€uscht.
Green Planet lockte nicht nur mit einer nachhaltigen Investition, sondern auch mit Renditen von bis zu 13 Prozent. War das ĂŒberhaupt realistisch?
CÀsar-Preller: So hohe Renditen oder auch hohe ZinssÀtze sind meiner Meinung nach immer ein Warnsignal und bedeuten entweder auch hohes Risiko oder die bewusste TÀuschung der Anleger.
Was können die Anleger von Green Planet jetzt tun?
CĂ€sar-Preller: Sie sollten nicht das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten, sondern sich umgehend juristischen Rat einholen, damit die nötigen Schritte, beispielsweise fĂŒr Schadensersatzforderungen, eingeleitet werden können.
Mehr Informationen: http://www.anlegerschutz-news.de/
Rechtsanwalt Joachim CĂ€sar-Preller
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