Neben barem Geld zählt Gold seit Jahrhunderten als Symbol für Reichtum und Stabilität. Viele Anleger setzen auf das Edelmetall, vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, um ihr Vermögen zu schützen. Doch ist Gold wirklich eine gute Wahl, wenn es um die Geldanlage geht? In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile einer Anlage in Gold beleuchtet, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Schließlich ist Gold eine spezielle Anlageform, die sich deutlich von Aktien, Anleihen oder Immobilien unterscheidet.
Hier einen Rechtsanwalt zu diesem Thema finden
Verbraucherschutz.tv kooperiert deutschlandweit mit vielen kompetenten Rechtsanwälten auch aus Ihrer Region. Sie sind Anwalt und möchten hier veröffentlichen? Bitte Mail an usch@talking-text.de
Warum Gold in turbulenten Zeiten eine sichere Anlage sein kann
In Zeiten von wirtschaftlicher Instabilität, Inflation oder politischen Krisen sehen viele Menschen Gold als sicheren Hafen. Der Grund dafür liegt in der Unabhängigkeit des Edelmetalls von Währungen und Zentralbanken. Während Papiergeld durch Inflation an Wert verlieren kann, behält Gold traditionell seinen inneren Wert und wird als zuverlässige Absicherung gegen finanzielle Turbulenzen angesehen.
Besonders in Phasen von Finanzkrisen steigt die Nachfrage nach Gold, was oft zu steigenden Preisen führt. Gold ist zudem ein physisches Gut, das, im Gegensatz zu digitalen Währungen oder Aktien, nicht einfach „verschwinden“ oder von Banken eingefroren werden kann. Diese vermeintliche Stabilität macht es für viele Anleger attraktiv, vor allem wenn Unsicherheit auf den Finanzmärkten herrscht, ähnlich wie bei der Unterhaltspflicht für Kinder, die in Krisenzeiten auch eine finanzielle Absicherung für Angehörige darstellen kann.
In den letzten 30 Jahren stieg der Goldpreis von etwa 250 Euro auf rund 1.850 Euro. Dieser Anstieg war jedoch von erheblichen Kursschwankungen und Rückschlägen begleitet. Besonders in der Corona-Krise im Sommer 2020 fielen viele Aktienkurse, während der Goldpreis neue Höchststände erreichte. Ähnliches geschah während der Finanzkrise 2007, als Aktien weltweit stark verloren, aber Gold deutlich an Wert gewann.
Auch 2022, als der rasche Zinsanstieg den Rentenmarkt belastete und viele Zinspapiere Kursverluste erlitten, konnte der Goldpreis eine positive Entwicklung verzeichnen. Durch einen Goldanteil im Portfolio konnten diese Verluste in Krisenzeiten ausgeglichen werden.
Obwohl der Goldpreis aktuell auf einem hohen Niveau liegt, ist das Edelmetall nicht zwangsläufig eine vollkommen sichere Geldanlage. Dennoch kann Gold in Krisenzeiten zur Risikostreuung beitragen und die Wertentwicklung stabilisieren. Für eine langfristige Anlage sollten jedoch die Vor- und Nachteile sowie die verschiedenen Möglichkeiten der Goldanlage sorgfältig abgewogen werden.
Pro-Argumente: Was für Gold als Geldanlage spricht
Es gibt mehrere Gründe, die für eine Investition in Gold sprechen:
- Inflationsschutz: Gold bietet Schutz gegen Inflation, da es seinen inneren Wert behält, wenn Währungen an Kaufkraft verlieren. Dies ist besonders in Zeiten hoher Inflation ein wichtiger Faktor für Anleger.
- Wertstabilität: Im Gegensatz zu Aktien oder anderen spekulativen Anlagen hat Gold über lange Zeiträume hinweg seinen Wert weitgehend behalten. Es mag kurzfristig schwanken, aber langfristig gilt es als stabile Anlage.
- Diversifizierung des Portfolios: Gold kann helfen, ein Investmentportfolio abzusichern. Da es oft unabhängig von anderen Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien agiert, kann es das Risiko eines Portfolios reduzieren.
- Krisensicher: In politischen oder wirtschaftlichen Krisen kann Gold als stabile Währung dienen. Besonders in Situationen, in denen Währungen instabil werden oder Märkte einbrechen, hat sich Gold als eine zuverlässige Anlage erwiesen.
Kontra-Argumente: Was gegen Gold als Geldanlage spricht
Trotz seiner Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die bedacht werden sollten:
- Gold kaufen ist teuer: Beim Kauf kleinerer Mengen Gold fallen hohe Handelsmargen an. Der Verkaufspreis liegt bei einer ganzen Unze etwa 6 Prozent über dem Ankaufspreis, bei kleineren Einheiten wie einem Zehntel einer Unze kann die Differenz bereits 20 Prozent betragen. Dadurch muss der Goldpreis erheblich steigen, um Gewinne zu erzielen.
- Keine regelmäßigen Erträge: Gold generiert weder Zinsen noch Dividenden. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen liefert Gold keine laufenden Erträge und profitiert nur durch potenzielle Wertsteigerungen.
- Währungsrisiko: Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, beeinflussen Währungsschwankungen den Wert in Euro. Eine Abwertung des US-Dollars kann zu Verlusten führen, selbst wenn der Goldpreis in Dollar gestiegen ist. Eine Aufwertung des Dollars hingegen kann den Euro-Gegenwert erhöhen.
- Volatilität: Auch wenn Gold langfristig als stabil gilt, können die Preise auf kurzen Zeithorizonten stark schwanken. Diese Volatilität kann für Anleger, die kurzfristig handeln, ein Risiko darstellen.
- Kosten für Lagerung: Physisches Gold muss sicher gelagert werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Wer Gold in Form von Barren oder Münzen kauft, muss oft für Tresore oder Bankschließfächer zahlen, um das Investment zu schützen.
- Wertverluste in stabilen Zeiten: In Phasen von wirtschaftlicher Stabilität und starkem Wachstum kann Gold an Wert verlieren. Anleger könnten in diesen Zeiten mit Aktien oder anderen Wertanlagen höhere Renditen erzielen.
Jetzt in Gold investieren: Ja oder Nein?
Ob Gold die richtige Anlageform ist, hängt stark von den individuellen Zielen und der aktuellen Marktsituation ab. Wer sein Portfolio gegen Krisen absichern möchte und bereit ist, auf laufende Erträge zu verzichten, kann Gold als Ergänzung zu anderen Anlageformen in Erwägung ziehen. Insbesondere in Zeiten von Inflation oder Unsicherheiten auf den Finanzmärkten kann Gold eine gute Absicherung darstellen.
Allerdings eignet sich Gold eher nicht als Einzelinvestition, da es stark von der Nachfrage abhängt und keine innere Wertentwicklung wie Unternehmen aufweist. In den vergangenen zwei Jahrzehnten schwankten die Goldpreise pro Jahr stärker als viele Aktienkurse, was das Edelmetall zu einer weniger verlässlichen Anlage macht. So stieg der Goldpreis zwischen 2011 und 2021 lediglich um 1,5 Prozent, während der Aktienindex MSCI World im gleichen Zeitraum eine beeindruckende Rendite von 308 Prozent erzielte.
Darüber hinaus erzielt Gold weder Zinsen noch Dividenden. Somit bietet der Rohstoff auch wenig Ertragspotenzial. Dennoch kann es in einem diversifizierten Anlage-Mix eine wichtige Rolle spielen. Gold entwickelt sich oft gegenläufig zu anderen Anlageklassen, was dazu beiträgt, die Volatilität eines Portfolios zu verringern. Mit einem Goldanteil von 5 bis 10 Prozent lässt sich das Gesamtrisiko senken und die Stabilität des Portfolios verbessern.
Goldpreis im Fokus: Entwicklung und Trends
Der Goldpreis unterliegt, wie viele andere Rohstoffe, Schwankungen, die von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Zu den wichtigsten Treibern des Goldpreises zählen wirtschaftliche Unsicherheiten, Inflationserwartungen, Zinspolitik der Zentralbanken und die weltweite Nachfrage nach Gold, sowohl für Schmuck als auch für Investitionen.
Historisch gesehen neigt der Goldpreis dazu, in Zeiten von Finanzkrisen und wirtschaftlicher Instabilität stark anzusteigen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Finanzkrise von 2007, nach der der Goldpreis auf Rekordhöhen stieg.
In den letzten Jahren haben geopolitische Spannungen, wie der Handelskonflikt zwischen den USA und China, sowie Unsicherheiten um die globale Inflation und Zinssätze dazu geführt, dass der Goldpreis wieder verstärkt in den Fokus von Anlegern gerückt ist. Langfristig zeigt sich jedoch, dass der Goldpreis über Jahrzehnte hinweg eher stabil ist und sich parallel zu wirtschaftlichen Entwicklungen bewegt. Die zukünftige Entwicklung des Goldpreises hängt stark von globalen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ab.
Münzen vs. Barren: Was ist die bessere Wahl?
Wer sich für den Kauf von physischem Gold entscheidet, steht häufig vor der Frage: Goldmünzen oder Goldbarren? Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, wobei Goldbarren für Anleger besonders interessant sind. Dabei ist es wichtig, auf den Feingoldgehalt, das Gewicht und die Kosten zu achten.
Nur Barren mit einem Goldgehalt von 99,99 Prozent sind wirklich empfehlenswert, da sie leichter wiederverkauft werden können. Barren von geringerer Qualität sind oft schwerer abzusetzen, da viele Banken und Händler nur solche Barren akzeptieren, die von der London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert sind.
Goldmünzen hingegen sind flexibler und lassen sich leichter in kleinere Mengen aufteilen. Sie haben häufig einen Sammlerwert und können auch in Krisenzeiten als Zahlungsmittel verwendet werden. Beim Kauf sollte jedoch darauf geachtet werden, sogenannte Anlagemünzen zu erwerben, die international anerkannt sind.
Zu den bekanntesten gehören der Krügerrand, Eagle, Maple Leaf, Britannia, Wiener Philharmoniker und das Känguru. Obwohl Münzen aufgrund ihres geringeren Gewichts zunächst erschwinglicher wirken, steigen die Prägekosten bei kleineren Einheiten. Daher bevorzugen viele Anleger Goldmünzen ab einem Gewicht von einer Feinunze, da sie im Verhältnis kostengünstiger sind.
Gold-ETCs und -ETFs: Eine Alternative zum physischen Gold?
Wer nicht in physisches Gold investieren möchte, kann auf sogenannte Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) oder Gold-ETFs (Exchange Traded Funds) zurückgreifen. Beide Varianten ermöglichen den einfachen Kauf und Verkauf an der Börse über das Internet. Gold-ETCs sind Wertpapiere, die den Goldpreis nachbilden und in Deutschland zu 100 Prozent mit physischem Gold hinterlegt sein müssen. Das bedeutet, der Anbieter besitzt das Gold, das durch das ETC verbrieft wird.
Ein Vorteil von Gold-Wertpapieren ist, dass keine Kosten für Produktion oder Lagerung anfallen. Allerdings gelten sie nicht als Sondervermögen, sodass bei einer Insolvenz des Anbieters ein Verlustrisiko besteht, da Investoren mit anderen Gläubigern um Rückzahlungen konkurrieren müssen. Gold-ETFs verfolgen ebenfalls den Goldpreis, jedoch erwerben Anleger Fondsanteile.
In Deutschland sind reine Gold-ETFs nicht verfügbar, da die Anlage auf mehrere Wertpapiere verteilt sein muss. Solche Fonds können nur an ausländischen Börsen wie in der Schweiz oder den USA gekauft werden, was zusätzlichen bürokratischen Aufwand mit sich bringt, insbesondere bei der Besteuerung.
Steuerliche Aspekte bei der Goldanlage: Das sollten Sie beachten
Wer in Gold investiert, sollte die steuerlichen Regelungen im Blick behalten, da diese je nach Art der Anlage unterschiedlich ausfallen können. Der große Vorteil beim Kauf von physischem Gold, wie Münzen oder Barren, besteht darin, dass diese Investitionen nach einer Haltefrist von mindestens einem Jahr steuerfrei veräußert werden können. Wird das Gold also erst nach Ablauf dieser Frist verkauft, muss der Gewinn nicht versteuert werden. Dies macht Gold zu einer attraktiven Option für langfristig orientierte Anleger.
Anders sieht es bei Finanzprodukten wie Gold-ETCs oder Gold-ETFs aus. Diese unterliegen, wie andere Wertpapiere, der Abgeltungssteuer. Gewinne, die beim Verkauf erzielt werden, müssen mit einem Steuersatz von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer versteuert werden, sofern der Gewinn den jährlichen Freibetrag von 801 Euro (für Alleinstehende) bzw. 1.602 Euro (für Ehepaare) überschreitet.
Bei der Planung einer Goldinvestition ist es also wichtig, die steuerlichen Rahmenbedingungen im Blick zu behalten, um böse Überraschungen zu vermeiden. Bei der Planung einer Goldinvestition ist es also wichtig, die steuerlichen Rahmenbedingungen im Blick zu behalten, um böse Überraschungen zu vermeiden, ähnlich wie bei der Kinderzuschlag-Einkommensgrenze bei 3 Kindern, die ebenfalls gut durchdacht werden muss, um finanzielle Vorteile nicht zu verlieren.
Gold verkaufen: Warum es oft komplizierter ist als gedacht
Der Verkauf von Gold, vor allem von physischen Barren und Münzen, kann sich als komplizierter herausstellen, als viele Anleger erwarten. Zwar gibt es viele Anlaufstellen, wie Banken oder spezialisierte Edelmetallhändler, doch die Preise, die beim Verkauf erzielt werden können, variieren stark.
Häufig wird beim Verkauf von Gold ein Abschlag zum aktuellen Goldpreis angesetzt, der von Händler zu Händler unterschiedlich ausfallen kann. Es lohnt sich daher, mehrere Angebote einzuholen und die Preise zu vergleichen, bevor eine Verkaufsentscheidung getroffen wird.
Ein weiterer Faktor, der den Verkauf von Gold kompliziert machen kann, ist die Lagerung und der Nachweis der Herkunft. Wer Gold in größeren Mengen anonym gekauft hat, könnte Schwierigkeiten haben, beim Verkauf alle nötigen Nachweise zu erbringen. Auch das Timing spielt eine wichtige Rolle: In Zeiten, in denen der Goldpreis fällt, kann es schwierig sein, einen zufriedenstellenden Preis zu erzielen. Anders als bei Aktien oder Anleihen ist der Goldmarkt weniger liquide, was bedeutet, dass sich der Verkauf nicht immer so schnell und einfach umsetzen lässt, wie man es vielleicht erwartet.
FAQ
Ist Gold als Wertanlage sinnvoll?
Gold kann eine sinnvolle Wertanlage sein, insbesondere zur Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Krisen. Es bietet langfristige Stabilität, generiert jedoch keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden.
Was wird Gold in 10 Jahren Wert sein?
Der zukünftige Wert von Gold ist schwer vorherzusagen, da er von globalen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen abhängt. Historisch gesehen behält Gold jedoch in Krisenzeiten seinen Wert oder steigt sogar.
Was bekomme ich für 1.000 € an Gold?
Der Goldpreis schwankt täglich, aber für 1.000 Euro lässt sich in der Regel ein kleinerer Goldbarren (zwischen 10 und 20 Gramm) oder einige Goldmünzen wie etwa ein halber Krügerrand erwerben.
Was passiert, wenn ich Gold über 2.000 € kaufe?
Beim Kauf von Gold über 2.000 Euro sind Händler verpflichtet, die Identität des Käufers zu überprüfen. Diese Maßnahme dient der Geldwäscheprävention und wird durch das Geldwäschegesetz geregelt.
Fazit
Gold allein ist keine verlässliche Investition, da es stark von Marktschwankungen und der Nachfrage abhängt und keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden bietet. Als Einzelanlage ist es daher riskant. In Kombination mit anderen Anlagen, wie Aktien oder Anleihen, kann Gold jedoch eine sinnvolle Ergänzung sein, da es hilft, Kursschwankungen auszugleichen und das Risiko im Portfolio zu streuen. Eine ausgewogene Anlagestrategie, die Gold als Absicherung einbezieht, kann Stabilität und langfristigen Schutz bieten.