Geständnis erwartet: Die späte Reue von AUDI-Chef Stadler

In einem war sich der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler lange treu: Wie kein anderer beteuerte er hartnäckig, niemals irgendwas von irgendwelchen Manipulationen im Rahmen des Dieselskandals gewusst zu haben. Nun sorgt eine in Aussicht gestellte Bewährung wohl doch für Gesprächsbereitschaft. Der Ex-Vorstandschef der AUDI AG hat durch seinen Anwalt angekündigt, vor dem Landgericht München im Betrugsverfahren gegen ihn und weitere Audi-Verantwortliche ein umfassendes Geständnis abzulegen.

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Er habe nichts von den manipulierten Diesel-Abgaswerten gewusst, hatte Stadler über die Jahre immer wieder ausgesagt. Den plötzlichen Sinneswandel erklärt unter Umständen eine anstehende Verständigung mit dem Gericht. Dies hatte wohl durchblicken lassen, dass eine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe wegen Betruges wohl ansteht, ein direkter Strafantritt könne aber noch durch ein Geständnis abgewendet werden. Zudem soll sich Stadler die Bewährung mit einer Zahlung von 1,1 Millionen Euro offen halten können. Das Urteil ist damit nicht vorweggenommen, aber Vereinbarungen wie diese haben durchaus Bindungscharakter. Das Geständnis soll Mitte Mai vorgetragen werden, mit dem Urteil wegen Betrugs durch Unterlassen kann dann im Juni gerechnet werden.

Die Einschränkung des Betrugsvorwufes auf „Unterlassung“ hat wahrscheinlich auch Auswirkungen auf zivilrechtliche Ansprüche gegen Stadler.

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