Ein Gerüst ist für viele Bau- und Renovierungsarbeiten am Eigenheim unverzichtbar. Es bietet nicht nur eine sichere Arbeitsplattform für Handwerker, sondern schützt auch Passanten und Material. Doch die Errichtung eines Gerüsts birgt Risiken, wenn nicht alle Sicherheitsvorschriften und Qualitätsstandards eingehalten werden. Hausbesitzer tragen hier eine besondere Verantwortung, denn mangelhafte Gerüste können schwerwiegende Unfälle zur Folge haben. Es gilt, bei der Auswahl des Gerüstbauers und der Überwachung der Arbeiten genau hinzusehen.
Die Wahl des richtigen Partners
Der erste Schritt zu einem sicheren Gerüst ist die sorgfältige Auswahl des Gerüstbauunternehmens. Man sollte nicht allein auf den Preis achten, sondern vielmehr auf die Erfahrung, die Qualifikationen und die Referenzen des Anbieters. Ein seriöser Gerüstbauer aus Wiesbaden oder von anderswo ist in der Regel Mitglied in relevanten Fachverbänden und verfügt über alle notwendigen Zertifizierungen. Es ist ratsam, sich mehrere Angebote einzuholen und diese nicht nur preislich, sondern auch inhaltlich zu vergleichen. Dazu gehört die genaue Leistungsbeschreibung: Welcher Gerüsttyp wird verwendet? Wie lange ist die Mietdauer? Welche zusätzlichen Leistungen sind im Preis enthalten, etwa Anlieferung, Montage, Demontage und Abholung?
Man sollte darauf bestehen, dass der Gerüstbauer eine gültige Betriebshaftpflichtversicherung vorweisen kann. Diese schützt im Falle eines Unfalls, der auf einen Mangel am Gerüst zurückzuführen ist. Es empfiehlt sich außerdem, die Referenzen des Unternehmens zu prüfen. Gibt es Projekte in der Nähe, die man sich ansehen kann? Wie sind die Erfahrungen anderer Kunden? Ein persönliches Gespräch vor Ort kann ebenfalls Aufschluss über die Professionalität des Anbieters geben.
Planung und behördliche Auflagen
Bevor das Gerüst überhaupt aufgestellt wird, muss eine gründliche Planung erfolgen. Dazu gehört die Beurteilung des Standortes und der Bodenverhältnisse. Das Gerüst muss auf einem tragfähigen Untergrund stehen, um ein Einsinken oder Umkippen zu verhindern. Auch die Art der Arbeiten, die am Gebäude durchgeführt werden sollen, beeinflusst die Wahl des Gerüsttyps. Für Fassadenarbeiten benötigt man ein anderes Gerüst als für Dacharbeiten.
Man muss sich auch über mögliche behördliche Auflagen informieren. In vielen Kommunen ist für das Aufstellen eines Gerüsts auf öffentlichem Grund eine Genehmigung erforderlich. Dies gilt insbesondere, wenn das Gerüst Gehwege, Straßen oder Grünflächen blockiert. Die Einholung dieser Genehmigungen liegt in der Verantwortung des Hausbesitzers oder des beauftragten Gerüstbauers, sollte aber stets kontrolliert werden. Eine nicht eingeholte Genehmigung kann zu empfindlichen Bußgeldern und im schlimmsten Fall zum sofortigen Abbruch des Gerüsts führen.
Sicherheitsstandards und regelmäßige Kontrollen
Die Einhaltung von Sicherheitsstandards ist das A und O beim Gerüstbau. In Deutschland sind die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) und die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften maßgeblich. Ein professioneller Gerüstbauer wird diese Standards stets beachten. Dazu gehören unter anderem die korrekte Verankerung des Gerüsts am Gebäude, die Einhaltung der zulässigen Belastbarkeiten und die vollständige Ausstattung mit Schutzgeländern und Fußleisten.
Nach der Montage muss das Gerüst vor der ersten Benutzung durch eine sachkundige Person geprüft und freigegeben werden. Diese Abnahme sollte dokumentiert werden. Auch während der Nutzungsdauer sind regelmäßige Sichtprüfungen durch den Gerüstnutzer, also die Handwerker oder den Hausbesitzer, unerlässlich. Man sollte auf offensichtliche Mängel wie lose Teile, fehlende oder beschädigte Beläge und Rost achten. Bei starken Winden oder nach Sturm muss das Gerüst erneut auf seine Standsicherheit überprüft werden. Sollten Mängel festgestellt werden, ist das Gerüst sofort zu sperren und der Gerüstbauer umgehend zu informieren. Eine eigenmächtige Reparatur oder Veränderung des Gerüsts ist strengstens untersagt, da dies die Standsicherheit gefährden und die Gewährleistung erlöschen lassen kann.
Fazit
Gerüstbau ist Vertrauenssache. Ein Hausbesitzer, der ein Bauvorhaben plant, sollte die Sicherheit des Gerüsts nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine sorgfältige Auswahl des Gerüstbauers, die Kenntnis der behördlichen Auflagen und die regelmäßige Überprüfung des Gerüsts sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden und den reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten zu gewährleisten. Investitionen in Qualität und Sicherheit zahlen sich am Ende aus.
Auch interessant: Das Potenzial von Dachfenstern: Wie mehr Tageslicht das Zuhause verwandelt.
Bildquelle: https://unsplash.com/de/fotos/nahaufnahme-des-gerusts-das-am-gebaude-befestigt-ist-McPfYQCpYfw